Tier-Kot als Dünger?

 
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Anita85

Hallo an alle,

hatte heute morgen gleich das Glück in meinem Gemüsebeet einen Haufen Tier-Kot zu finden. Landläufig sagt man ja, dass Kot ein super Dünger für Pflanzen ist. Da ich aber noch nicht recht weiß von welchem Tier der Kot stammt (Katze, Hund aber auch Fuchs stehen im Moment zur Debatte), frage ich mich nun ob man grds. besser solche "tierischen Hinterlassenschaften" aus dem Gemüsebeet entfernen sollte oder nicht (jetzt mal abgesehen von etwaigen ästethischen Gründen).

Ist es ratsam Kot unbekannter Herkunft (evtl. auch von einem kranken Tier!) im Beet zu lassen wenn ich im Sommer dort wieder mein Gemüse ernten möchte?!

Was meint ihr dazu? Freue mich schon auf eure Anmerkungen
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Beatty

Hallo Anita85,
prinzipiell ist eine Übertragung von Wurmeiern und Larven aus Kot möglich.
http://www.tobias-schwarz.net/…ermer.html

Früher war es z.B. üblich, nicht nur Mist auf Garten- und Feldflächen auszubringen, sondern auch den Inhalt des Plumpsklos. Dabei war z.B. der Übertragungsweg des Schweinebandwurms perfekt geschlossen (Mensch ist krankes Schwein, geht zur Toilette, Inhalt dient als Dünger, Pflanzen werden von Mensch und Tier gegessen, werden infiziert und wieder von vorne).
Heutzutage werden Nutztiere und auch häufig Haustiere entwurmt, so dass die Wahrscheinlichkeit gesunken ist. Passieren könnte es trotzdem.
Allerdings wirst du es nicht schaffen, jeglichen Kot aus deinem Garten zu verbannen (denk auch mal an Vogelkot mit Salmonellen oder Vogelgrippe, von Nagetieren, Igeln, Mardern etc). Älteren Kot würdest du wahrscheinlich gar nicht erkennen, sondern für einen Erdklumpen halten; wenn er sich aufgelöst hat, könnten noch die Eier infizieren.

Daher würde ich nicht mein Katzenklo in den Gemüsegarten entleeren, andererseits dort auch nicht jeden Kot aufsammeln und in der Tonne entsorgen. Aber das muss letzendlich jeder für sich entscheiden.

Noch ein Hinweis am Rande: nicht jeder Kot ist frisch als Dünger geeignet (z.B. Schwein, Huhn, Taube), sondern muss vorbehandelt werden.
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Loony Moon

Sehe ich ähnlich.

Kleiner Ratschlag, wenn es dich zu sehr ekelt: Untergraben oder auflesen und zum Beispiel unter Zierbüschen vergraben. Doch wie Beatty schrieb, manches kann man einfach nicht identifizieren. Und du wirst ja nicht permanent den Garten überwachen können, damit dieser nicht als Klo missbraucht wird.
Katzenkot ist freilich nicht empfehlenswert durch die Toxoplasmosegefahr ...

Ich packen den Mist meiner Plüschohren auf den Kompost, lass ihn rotten und grabe dann den Kram nach der Reifung entsprechend unter. Was da an Viren, Bakterien und sonst drin ist, interessiert mich nicht unbedingt, weil der Aufwand des Nachweises zu groß ist. Und ein paar Abwehrstoffe muss der Mensch schon selbst entwickeln.
Und da mein Garten etwas abgelegen ist, könnte ich auch nicht kontrollieren, wer da alles sein Geschäft verrichtet.
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Beatty

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BigMama

Also gerade bei Nutzpflanzen würde ich unbekannten Tierkot definitiv entfernen.

Ich selbst dünge meistens meine Pflanzen in der Wohnung und auf dem Balkon sehr biologisch mit den Hinterlassenschaften unserer Kaninchen und Meerschweinchen. Bei denen weiß ich, was die gefressen haben und daß die Tiere gesund sind.
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Loony Moon

Die Frage ist aber, ob du eindeutig den Kot einer Tierart identifizieren kannst ...

Ich halte es so, dass ich generell umgrabe und daher nicht soo in die Verlegenheit komme, da erst noch großartig das Zeuch einer Tierart zuzuordnen.
Vor Jahren war unser Garten sehr begehrt bei Rehen (ist es vielleicht auch noch) ... und wie ich irgendwo mal schrieb, waren auch schon Fuchs und Hase zu Gast. Wenn ich unbekannte frische Köttel finde, werde die im Ziergartenbereich untergegraben und fertig.
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Eliredia

Mhm naja Hunde oder Katzenkot ist aber grundsätzlioch nicht direkt als Dünger zu verwenden. Die ernähren sich ja auch nicht ausschließlich pflanzlich wie eine Kuh beispislweise.
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Loony Moon

Eliredia, es ist immer die Frage, wie schnell man einen Kothaufen identifiziert. Ich gehe im Sommer zwar täglich in den Garten, aber im Winter höchstens 3x die Woche ... und halte da garantiert nicht Ausschau nach Kothaufen.
Natürlich nehme ich keinen Katzen/Hundekot extra als Dünger ... um Himmels Willen.

Doch die Frage ist, was machst du mit derartigen Hinterlassenschaften in deinem Garten? Die einfachste Lösung ist und bleibt untergraben ...

Und noch ein Gedanke in die Diskussion (hatte Beatty zwar auch schon mit den verlinkten Artikeln): Früher wurden auch die menschlichen Hinterlassenschaften als Dünger "aufgearbeitet" und verwandt.
Und ich erinnere mich an die Zeiten als Kind, als es keinen Anschluss an das Abwassersystem gab, sondern nur Sammelgruben. Die wurden zwar abgefahren, aber ein gewisser Satz verblieb doch, der dann mühsam mit Schöpfeimern herausgeholt wurde und auf den Kompost kam zur weiteren Umsetzung.

Und wenn ich mir die manchmal sehr geruchsintensive Düngung in der Landwirtschaft anschaue ... da macht mal ein unbekannter Haufen im eigenen Garten auch nicht soo viel aus. Wie gesagt, untergaben bei den Zierpflanzen und du siehst innerhalb vergleichsweise kurzer Zeit nichts mehr. Das wird durch Bodenbakterien und Regenwürmer bald zersetzt.
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Sandstorm

Wir benutzen immer getrocknete Meerschweinchen und Hasenkoetel als Duenger, sowie Eselmist oder Pferdemist soweit vorhanden. Ich denke es liegt auch am Tier selber, ob Fleisch oder Pflanzenfresser. Soweit ich weiss, duengen die meisten ja nur mit Guelle von Kuehen, Schweinen, oder eben Haus-Nagetieren.
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Grünhilde

Und wie trocknet ihr die Meerschweinchen? An der Sonne oder im Ofen?
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Moorfrosch

Hi

Bei Tierdung würde ich nicht von einem "Superdünger" sprechen. Nicht umsonst verwendet man Gülle hauptsächlich für die Wiesen und Weiden. Da die mit Wildpflanzen besetzt sind, kommen diese damit aus. Für hochgezüchtete Nutzpflanzen würde das nicht ausreichen. Auch käme der Faktor menschliche Arbeit hinzu. Eine bestimmte Gewichtmenge Volldünger enthält 75 mal soviel Nährstoffe wie z.B. die gleiche Menge Stallmist. Seine Ausbringung ist viel leichter als die von Mist oder Gülle.
Positiv an Gülle und Stallmist ist allerdings, dass sie außer Nährstoffen viele Pflanzenreste enthalten, die im Boden wieder Humus entstehen lassen.

MfG.
Wolfgang
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Sandstorm

Meerschweinchen trocknen wir bei 180 Grad Ober- /Unterhitze
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Loony Moon

Also einfach an der Luft bei euch, Sandstorm.
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Sandstorm

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