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Obwohl die sukkulenten Pflanzen zu unterschiedlichen Familien gehören, ist die Weise, wie man diese Pflanzen durch die Aussaat vermehrt, bei allen Sukkulenten grundsätzlich gleich.
Sät man nur die Samen einer sukkulenten Art aus, verwendet man ein kleines Pflanzgefäß mit etwa 10 cm Durchmesser. Falls man gleichzeitig die Samen mehrerer Arten aussät, so verwendet man für jede Art einen eigenes Pflanzgefäß oder man teilt eine Saatschale in gut abgegrenzte und bezeichnete Felder ein.
Auf den Boden des Pflanzgefäßes oder der Schale gibt man zuerst eine etwa 1 cm hohe Schicht feinen Splitt oder Perlite. Dann füllt man die Saatschale bis kurz unter den Rand mit einem Gemisch aus einer gut wasserdurchlässigen Erde. Am besten eignet etwa 1/3 scharfer Sand und 2/3 humose Blumenerde. Da die Samen der meisten sukkulenten Pflanzen kein durchnässtes Substrat vertragen, sollte man stets darauf achten, das die Erde locker ist und das Gießwasser gut und schnell wieder ablaufen kann.
Zuerst wässert man die Aussaaterde gleichmäßig und durchdringend an. Danach streut man eine dünne Schicht feinen Sand gleichmäßig über die Erdoberfläche. Auf dieser Unterlage verteilt man die Samen der Sukkulenten, ohne sie mit Erde oder Sand abzudecken. Die Samen der verschiedenen Sukkulenten Arten sind auch unterschiedlich groß. Sehr große Samen gibt es nicht, die größeren bereiten keine Schwierigkeiten. Bei den sehr feinen, fast staubförmigen Samen mancher Arten sollte man besonders darauf achten, dass sie nicht durch Zugluft oder Wind weggeweht werden.
Die Saatschalen werden mit mit einer Glasscheibe oder einer klaren Plastikfolie abgedeckt, damit die Erde nicht austrocknet und damit die Luftfeuchtigkeit für die Keimung ausreichend hoch ist. Damit die Samen der Sukkulenten keimen, benötigen sie eine Mindesttemperatur von etwa 21 °C.
Die für die Keimung notwendige Temperatur lässt sich am einfachsten im späten Frühjahr oder frühen Sommer einhalten, dies ist auch die Zeit, die für die Aussaat am besten geeignet ist. Falls man das Saatgefäß in die Nähe eines Fensters aufstellt, legt man ein dünnes Pergamentpapier auf die Saatschalen um sie vor direkter Sonnenbestrahlung zu schützen.
Sobald die ersten Samen zu keimen beginnen, ist ein diffuses, helles, aber leicht schattiertes Licht wichtig. Ab dieser Zeit führt man den Sämlingen Frischluft zu, indem man das Glas oder die Plastikfolie etwas anhebt. Ein seitlich auf den Rand der Saatschale untergelegter Bleistift leistet dabei gute Dienste.
Die Samen zahlreicher Sukkulenten Arten keimen bereits innerhalb von zwei bis drei Wochen, manche Arten benötigen aber etwas mehr Zeit. Bei Stapelien und Ceropegien keimen die Samen hingegen so schnell, dass man schon nach wenigen Tagen die ersten Sämlinge erkennen kann. Aufgrund dieser unterschiedlichen Keimdauer ist es besser die Aussaat verschiedener Arten in getrennten Pflanzgefäßen als in einer gemeinsamen Saatschale vorzunehmen.