Suche Hilfe für meine Facharbeit - Kälteresistenz von Samen

 
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Matti

Hallo,
ich gehe in die 12. Klasse eines Gymnasiums in Niedersachsen und schreibe zur Zeit meine Facharbeit in Biologie. Mein Thema ist: Untersuchungen zur Kälteresistenz von Pflanzensamen anhand von Keimungsversuchen. Vor drei Wochen habe ich Samen von der Gartenbohne und der Gartenkresse für eine Stunde, ein Tag und eine Woche in den Kühlschrank (+8°C) und in den Gefríerschrank (-18°C) gelegt. Anschließend habe ich diese ausgesäht und beobachte das Wachstum der Pflanzen seit einiger Zeit.
Mein Problem ist nur ,dass mir Informationen zur Kälteresistenz/Frostresistenz von Pflanzensamen fehlen, denn weder in Büchern noch im Internet stehen hilfreiche Erläuterungen. Deswegen wäre es nett und sehr hilfreich, wenn ihr mir weiterhelfen könntet.
Zum Beispiel wäre es hilfreich zu wissen, ob Samen von Kresse und Bohne überhaupt von Frost zerstört werden können und wenn ja was der Frost am Samen zerstört. Außerdem habe ich die Samen, die eine Woche im Gefrierschrank/Kühlschrank waren erst eine Woche später ausgesät und seitdem ist das Wetter nicht mehr so gut und die Bohnen sind noch nicht gekeimt, liegt das jetzt an dem Wetter oder sind die Samen nach einer Woche
-18°C vielleicht zerstört?
Also bitte alle Informationen zur Kälteresistenz von Pflanzensamen an mich.
Vielen Dank im voraus!
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macpflanz

...weder Stangen- noch Buschbohnensamen - unabhängig von der Sorte - sind auch nur annähernd frostverträglich; -18 Grad lässt sie unweigerlich nach Aussetzen in die Erde zu "Matsch" werden. Das ist ja auch das Problem, das wir im relativ kalten Deutschland mit den "Eisheiligen" haben: steckt man Bohnensamen zu früh, und die Temperaturen sinken nur geringfügig unter Null Grad, sind die Samen vollständig zerstört und lassen sich zu einer gelblichen "Matsch-Masse" zwischen den Fingern verschmieren... Du kannst ja mal gucken auf meiner Webseite http://www.macpflanz.de/gemuese4.html
aber mit den Gemüseseiten bin ich noch ein wenig am Arbeiten, da sind die Infos auch noch nicht gar so detailliert...
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Matti

aja, vielen dank schon mal, aber die bohnensamen, die ich ein tag und eine stunde -18°C ausgesetzt habe die sind gekeimt. Also kommt es auch auf die dauer des frostes an?
Außerdem keimen die bohnen die eine woche im kühlschrank waren auch nicht, da liegt es dann aber am mangel von sonnenlicht/wärme oder?
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macpflanz

...hi Matti, so einfach ist das immer nicht zu beantworten... sind Samen subtropischer oder tropischer Pflanzen unter geringer Luftfeuchtigkeit kurzzeitigem Frost ausgesetzt, schadet das manchmal nicht, manchmal doch... ist auch ganz interessant für mich, dass Bohnen nach einem Tag bei -18 Grad noch keimen Im Kühlschrank herrschen ja je nach Einstellung meist plus fünf bis sieben Grad, das ist unterhalb der - laut gärtnerischer Literatur angenommenen Bodentemperatur von acht Grad, bei der die Samen zum Keimen ansetzen können. Unter Umständen schadet das dann den Samen sogar mehr, wenn Licht und Erde fehlen, die den Impuls zur Keimung geben können, als eine "Zwangspause" in großer Kälte... Im Freiland sind die Gegebenheiten natürlich ganz anders. Zahlreiche Faktoren wie Lichtintensität, Feuchtigkeit, Temperatur, Fressfeinde, Bodenbeschaffenheit wirken auf die Samen ein, so dass schon eine einzige ungünstige Nacht - etwa mit Dauerregen bei 1-2 Grad Lufttemperatur - empfindliche Bohnensamen keimungsunfähig machen kann... aber setze deine Untersuchungen `mal fort, vielleicht kann man ja immer noch was dazulernen... viel Erfolg... !
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Matti

moin macpflanz, du hilfst mir weiter, vielen dank... aber jetzt kommts^^: gestern habe gesehen, dass die bohensamen, die eine woche lang -18°C ausgesetzt waren gekeimt sind, schade eigentlich sonst hätte ich da in der facharbeit natürlich schön was reininterpretieren können, von wegen, was du ja auch schon geschrieben hast, dass bohen ursprünglich aus tropischen/subtropischen gegenden kommen und daher eher frostempfindlich sind. Aber ich habe die samen in einem gefrierbeutel luftdicht verpackt und dann in den gefrierschrank gelegt, sodass keine feuchtigkeit/eis sich an den samen festsetzen konnte, vielleicht hat sie das ja gerettet.
Im allgemeinen habe ich beobachtet, dass die bohen am besten wachsen die ich vorher keinen kalten temperaturen ausgesetzt habe, also die samen, die seit ca einem jahr bei zimmertemperatur lagern, bei der kresse ist es genau umgekehrt, hier wachsen die pflanzen am schlechtesten die ich keiner kaltentempertur ausgesetzt habe. die samen die nur bei zimmertemperatur gelagert waren sind sogar erst ein tag später gekeimt, bei gleichen bedingungen, als alle anderen. Ich denke, das liegt daran, dass die kresse wohl wie viele andere pflanzensamen auch, erst mal einen "Kälteschock" braucht um richtig zu keimen. ...so ein kleiner lagebericht gruß matti
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Matti

hm... da fällt mir ein, es könnte sein das die samen gekeimt sind obwohl sie ne woche lang bei -18°C waren, weil ich sie luftdicht verpackt habe und deswegen keine feuchtigkeit an die samen konnte, aber vielleicht lag es auch nicht daran, da in einem gefrierschrank die luftfeuctigkeit eh recht niedrig ist. So oder so ist es nicht wie in der Natur, wie du ja auch schon beschrieben hast...
hier im winter friert es, dann taut es wieder und feuchtigkeit kommt an die samen, so würden sie wohl kaputt gehen...
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macpflanz

...stimmt, sogenannte "sterile" Kälte unter Abschluss der Außenwelt und in völliger Dunkelheit schadet vielen Samen NICHT, obwohl man eigentlich das Gegenteil erwarten würde... sehr oft sind es nur die Umweltfaktoren, die Samen zerstören. Kresse gehört übrigens von Natur aus zu den sogenannten "Kaltkeimern" (heißt nicht unbedingt, dass sie viel Frost braucht, aber ein Kälteschock sollte zur Keimung vorhanden sein). Kältelagerung in völliger Dunkelheit bewahrt bei manchen sensiblen Pflanzen ja auch die Keimfähigkeit länger als in der Natur (manche Laubbäume wie Ahorn etc.). Mit diesem Trick arbeiten viele Samenversender, die nicht damit rechnen können, dass alle Samen sofort verkauft werden können. Kehrseite ist allerdings, dass die "künstlich" in "Tiefschlaf" versetzten Samen dann oft "überliegen", d.h. erst mit ein- bis mehrjähriger Verzögerung keimen...

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