Mir der Verjauchung von Pflanzen habe ich über 20 Jahre Erfahrung. Ich mache das völlig unkonventionell. Ich verjauche alle Pflanzen gemischt, so wie sie gerade anfallen.
Ich habe zwei große Plastiktonnen mit fest schließendem Deckel (so blaue Chemikalientonnen) Geruch hat daher noch nie gestört.
Die Verjauchung mache ich aus verschiedenen Gründen:
- Preiswerter Dünger
- Vernichtung von samendem "Unkraut" und lästigen Wurzeln
- eigener Kompostbeschleuniger
Wenn ich bereits blühendes und vielleich auch schon samendes Gras mähe (Sense), kommt das in die Tonne, Wasser drauf und abwarten.
Wurzeln von Quecken, Brenn-Nesseln, Giersch, Meerrettich trockne ich meist auf meinem Reisighaufen (Platz ist bei mir kaum ein Problem) Wenn zu viele da sind, kommen die auch in die Tonne. Wegen der erdigen Anteile muss ich halt gelegentlich die Tonne völlig leeren, mal die eine und viel später die andere, damit ich immer eine aktive Tonne habe.
Wenn ich einen Löwenzahn blühen lasse, weil er schön aussieht, steche ich ihn halt nach der Blüte aus und stecke ihn in die Tonne.
Neben den Tonnen steht eine kräftige Holzstange, mit der ich jedes mal umrühre, wenn ich etwas in die Tonne tue oder auch wenn ich Jauche entnehme.(Umrühren ist nicht ganz der richtige Begriff, ich drücke mit der Stange das Material auf einer Seite runter, damit das unterste nach oben kommt und stochere mit der Stange in dem Material herum, damit etwas Bewegung da hineinkommt)
In der Regel befülle und entnehme ich mehr oder weniger kontinuierlich. Ich brauche ja nicht viel Jauche. Bei regnerischen Wetter entnehme ich mit einem Schöpper die Jauche von der Oberfläche. Ich verwende die Jauche verdünnt mit Wasser etwa 1 :10 bis 1: 20. Die Regentonne steht direkt daneben. Wenn die leer ist, nehme ich aber auch Leitungswasser für die Jauche. Nach jeder Entnahme ersetze ich die Flüssigkeit in der Tonne. Das sind aber höchstens zehn Liter an einem Tag. Die nächste Dünge-Aktion ist beim nächsten Regen nach 10 bis 14 Tagen fällig.
Die Jauche wird mit der Gießkanne ohne Brause vorsichtig neben den Pflanzen gegossen. Wenn doch einmal Jauche auf die Pflanzen gelangt, wird die gleich mit dem Schlauch abgespritzt. Das ist sehr wichtig. Einmal ist mir etwas Jauche in das "Herz" von einem Kohlrabi getropft und ich wurde weggerufen und habe das vergessen. Nach wenigen Tagen ist der Kohlrabi vom Vegetationspunkt aus von innen verfault.
Solche Jauche nehme ich auch als Kompoststarter, wenn ich einen neuen Haufen aufsetze mit viel frischem Grün.
Die faserigen Teile muss ich gelegentlich aus der Tonne entfernen. Ich verteile das auf dem Komposthaufen. Ich mache das in Zeiten von lang anhaltendem Regen, da hat der Geruch noch nie gestört, zumal der Komposthaufen ca 50 m entfernt von dem nächsten Haus ist. Nach wenigen Tagen gibt es auch in unmittelbarer Nähe keine Geruchsbelästigung mehr, weil ich das faserige Material gut verteile und nicht einen fauligen Haufen bilde.
Das alles geschieht in einem recht großen Garten 1800qm mit Streuobstwiese, etwas baumschulartiger Bepflanzung, Staudenbeeten und einem kleinen Teil Gemüse- und Kräutergarten.
Mit friedlichen Grüßen Rainald