Rosskastanie selber ziehen

Hallo,

ich würde gerne eine Rosskastanie selber anzüchten. Was muß ich dafür tun? Steck ich die Kastanie einfach in die Anzuchterde, oder wie? Muß sie vorher lagern und eine Kälteperiode haben? Hat das schonmal jemand ausprobiert?

Gruß

Mera

kastanie in erde nach draussen stellen, auch den winter über...im frühjahr wird sie keimen, sie braucht auch ne kälteperiode, wie diu schon sagtest...

oder einfacher: such dir im frühjahr eine gekeimte kastanie, findet man öfters auf friedhöfen etc...

Am Besten jetzt in einem 3-Liter Palmentopf eine Kastanie stecken und ab und zu etwas gießen. Im Frühjahr kommt mit fast 100-%iger Wahrscheinlichkeit ein kräftiges Pflänzchen hervor mit einer ebenso kräftigen und tiefen Wurzel.

Ich würde Dir aber empfehlen, eine Frucht der Roten Rosskastanie zu verwenden, da diese nicht von den Miniermotten befallen wird.

Gruß
Andreas

Hallo,

dankeschön für die Antworten.

Wenn ich einen Blumentopf rausstelle im Winter, der friert mir doch durch? Macht das nix oder stell ich den dann günstigerweise in die Garage?

hallo Mera

die kastanie braucht den frost, um keimen zu können alternativ kannst du auch eine kastanie ,in den garten (falls du einen hast) ins beet stecken

Hi,
also das mit dem Durchfrieren: In der Natur bekommen die Kastanien ja auch Bodenfrost ab. Garage find' ich nur bedingt geeignet, wenn man da das Auto reinstellt, mit warmen Motor, dann kann es doch immer mal wieder warm werden. Das sind dann zu starke Schwankungen: Warm, kalt ... Ich hab' meine Kastanien im Topf in den Keller gestellt. Haben gekeimt. Vielleicht kannst Du sie "ans Haus kuscheln", in Ecke o.ä. Das nimmt viel vom schlimmsten Frost.
@Andreas-guest: Sicher, daß die Motten nicht an rote Kastanien gehen? Ich habe unter roter Kastanie gesammelt, diese gesät und: Miniermotten .
Jetzt wart' ich halt mal die Blüte ab (in ca. 8 Jahren) .
LG
Ulli

@aceituna
Genau würde mich auch mal interessieren ....Weiße Kastanien = Moniermotte, Rote Kastanien keine Moniermotte gehört habe ich das in Medienberichten auch schon ein um das andere Mal bloß glaube ich nicht daran. Aus welchem Grund denn sollte sich ein eingewanderter Schädling bei gleicher Pflanzengattung ausgerechnet nur an der Farbe orientieren???

Oder haben rote Kastanien vielleicht andere Blattsäfte als weiße ??

Gruß Sternenkind

rote johannisbeeren schmecken doch auch anders als schwarze, oder???
so ist das mit dem blattgeschmack genauso.
bei starkem befall der weissen rosskastanie und benachbarten roten, werden die roten auch befallen, aber deutlich weniger stark!
wenn nur rote in der umgebung sind, dann kann man eigentlich nie einen befall sehen, immer nur dann, wenn auch weisse daneben stehen!

Genau genommen würde ich die Fleischrote Rosskastanie aussäen.

Momentan kann wohl niemand so richtig erklären, warum die Miniermotte die weißblühende Rosskastanie bevorzugt.

Aber zumindest hat man genaus dieses Verhalten beobachtet.

Ein paar Seiten im Internet äußern sich auch dazu:

http://de.wikipedia.org/wiki/Fleischrote_Rosskastanie

Falls mal jemand erklären kann, warum die Motte so wählerisch ist, gibt es auch Hoffnung auf eine wirkungsvolle Bekämpfung. Ich denke aber, wer sich so ein kleines Kastanienbäumchen ziehen möchte, hat mehr Freude daran, wenn die Blätter nicht von den Motten befallen sind, und so bis zum Herbst schön grün sind.

Gruß
Andreas

Lieber Andreas,

der wirkungsvollste (und offensichtlich auch bisher der einzige) Schutz besteht im ganz peniblen Aufsammeln des Laubes unterhalb des Baumes, da sich hier die Motten vermehren. Das reduziert den Befall immerhin um 80 und entlastest des Baum spürbar. In Polen habe ich recht gesunde Bäume gesehen, die alle einen Klebestreifen um den Stamm hatten. Warum wir das in Deutschland nicht machen,weiß ich nicht, vielleicht sind diese Streifen giftig oder schaden auch sogenannten Nützlingen.Natürlich hat man mehr Freude an einem Baum, der weniger anfällig ist, wenn es aber darum geht, eine Baumart vor dem Aussterben zu schützen, sollte man vielleicht gerade eher die weißen Kastanien pflanzen, oder? Damit schafft man ja auch Hoffnung, dass die nächste Generation diese Bäume auch noch kennenlernt.

Liebe Grüße
Yo

Hallo Andreas,
Ich möchte Dir Mut machen - ein Kastanienbäumchen selbst zu ziehen - der Miniermotte zu trotzen...
Ich ziehe gerade selbst unter anderem Kastanienbäumchen aus weißen und rotblühenden Kastanien...

Nach neueren Erkenntnissen sollen inzwischen auch die rotblühenden Kastanien von der Miniermotte befallen werden - wenngleich auch nicht so stark wie die weiße Sorte (Info meines Gärtners)

Das zuständige Grünflächenamt meiner Stadt erwägt im nächsten Jahr Probeweise für einige Bäume im Stadtgebiet Feromonfallen zu testen - auf das Ergebnis bin ich mal gespannt - vielleicht hilft es ja etwas.

Gruß Sternenkind

Also ich weiss nicht ob Die Rosskastanie als Neophyt in unser Ökosystem passt... aber nagut solange die in den Gärten und Parks bleiben und nicht in die Wälder kommen, ist sicher alles gut.

Schau dir mal an was alles bei uns Neophyt ist und welche gefährlich sind und welche nicht.
Die Kastanie gehört zu den harmlosen, die gibt es schon seit langem auch in Wäldern

Ich finde es trotzdem scheiße... wer weiß ob sie die schönen einheimischen Bäume (Eiche,Buche usw.) verdrängt? Aber jetzt gegen pflanzen die hier schonmal gelebt (Mammutbäume, Ginkgos usw.) haben oder Verwante hier haben (Bergahorn- Zuckerahorn) habe ich nichts die hatten sich etabliert gehabt bis die Eiszeit diese Verdrängt hatte, nur Kastanien haben hier wohl kaum Verwante.

Schau mal Spiegel, hier haben wir das auch schon diskutiert: forum/viewtopic.php?t=67336&highlight=

Dass die Miniermotte nun ebenfalls rote Kastanien befallen soll... Könnte mir vorstellen, dass die gegen einen Abwehrstoff der Kastanie resistenzen entwickelt hat.