Liebe Leute,

es ist ein leidiges Thema aber offenbar habe ich kein Glück mit Palmen. Ich habe zwei Kentia palmen (aus dem Ikea) und irgendwie hilft mein sonst so grüner Daumen nicht wirklich. Offenbar habe ich den nur bei Orchideen aber Palmen liegen mir wohl nicht. Anbei ein paar Photos einer 2 Monate alten Palme.

Zunächst dachte ich das der neue Standort und die aufgegeilten Aufwuchsbedingungen daran schuld sein könnten warum die Blattspitzen bald braun wurden aber inzwischen denke ich das ich etwas falsch mache.

Ich gieße sporadisch - sobald ich merke das die Erde 2 cm unter der Oberfläche trocken wird gieße ich nach. Das kann manchmal eine Woche dauern, wenn die Sonne aber jeden Tag scheint und die Wohnung wärmer wird geht das auch gerne einmal schneller. Die Wurzeln stehen nie feucht und auch mit Schimmel habe ich keine Probleme. Die Palme steht direkt an einem Nordfenster und bekommt den ganzen Tag Licht. In welcher Stärke kann ich nicht genau sagen (keine Messmöglichkeit). Auf den Photos wirkt es recht dunkel da gerade ein Gewitter tobt und es bald 1900 Uhr ist.

Luftfeuchtigkeit sollte hoch genug sein. Habe ein Aquarium im gleichen Zimmer und muss dort jeden Tag 2 Liter nachgießen die mir in die Luft wandern - das sollte es also auch nicht sein.

Mit Palmendünger dünge ich in den Sommermonaten gelegentlich (nicht so oft wie auf der Packung steht, kam mir etwas zu häufig vor das einmal die Woche zu machen, außerdem war in der Erde von Ikea wohl noch ein Granulatdünger).

Habe auch schon einige Blätter abgeschnitten die ziemlich verdorrt waren. Es gibt kein Muster - manchmal sind bereits ganz junge Blätter noch bevor sie offen sind schon vertrocknet. Überhaupt kommt mir vor das neben dem größten Habitus ein kleinerer daneben fast komplett hin ist - der hat kein grünes Blatt mehr.

Insekten oder seltsame Flecken sind keine zu sehen. Habe auch schon ein natürliches Pflanzenschutzmittel gegen Spinnmilben etc. verwendet (ist für Bio-Gemüse geeignet und soll die Pflanze selbst nicht weiter jucken) nach dem Motto - vielleicht ja etwas im Wurzelballen das ich nicht sehe aber damit bekämpft wird.

Wenn es der Palme wie meiner letzten geht, dann dünnt sie so immer mehr aus bis kein Blatt mehr steht und dann wandert sie auch schon in den Mist.

Gleichzeitig habe ich im Schlafzimmer eine zweite die zur gleichen Zeit gekauft wurde und die hat keine derartigen Erscheinungen.

Irgendwas mache ich wohl verkehrt.

Würde mich über Input freuen!
LG aus Wien (im ESC Wahn)
Jean-Pierre

Guten Morgen,

also eigentlich steht die andere Palme genau ident - die Wand hinter dieser Palme (auf den Photos) trennt Schlaf- und Wohnzimmer. Die andere steht genau auf der anderen Seite von dieser Wand auf dieser Höhe. Das Fenster ist also, von der Fassade aus betrachtet, genau das daneben - auch in den Norden gerichtet. Die Palme dort steht sogar etwas weiter in den Raum hinein da es vom Platz nicht anders ging, aber vielleicht 50 cm unterschied.

Das Substrat und die Zusammensetzung kann ich nur abschätzen - da es wie dunkle Erde aussieht die teilweise sehr fasrige Komponenten hat würde ich auch auf einen Torfgehalt tippen. Irgendein Dünger in Form von kleinen gelben Kugeln ist darunter gemischt und ist da und dort zu sehen. Beide Palmen haben das gleiche Substrat.

Manchmal lass ich die Palmen vielleicht etwas zu trocken stehen da ich immer Angst habe zuviel zu gießen und deshalb teilweise gemerkt habe das sie schon sehr trocken waren nach sehr kurzer Zeit und ich zu spät geschaut habe. Aber das ist eher die Ausnahme und kam erst einmal vor. Vielleicht war das ja mitunter ein Problem.

Leider habe ich in meiner Wohnung alle Fenster in den Norden gerichtet, ich habe zwar ebenso viele Fenster vis a vis in den Süden, aber die sind alle im Gangbereich und da ist es zu eng für so eine Palme... Es ist außerdem eine Altbauwohnung und daher auch alte Kassettenfensterstöcke - heisst also ich habe 2 Scheiben Fronten je Fenster durch dass das Licht muss was sicher dazu führt das zuviel Strahlung verloren geht.

Alles was mir einfallen würde wäre eine Palmierende zu kaufen und sie einmal umzutopfen mit einem frischen Substrat. Aber das bedeutet ja immer sehr viel Stress für die Pflanzen. Zumindest hatte ich oft das Gefühl das es danach den Pflanzen schlechter ging.

Danke für euren Rat! Ich bin ganz verliebt in die Palmen bzw. diese Art von Palmen und möchte sie nicht verlieren.

Jean-Pierre

Hallo Jean-Pierre,

vermutlich ist deine Kentia an dem Gliocladium-Triebsterben erkrankt, zuweilen auch als Gliocladium-Knollenfäule bezeichnet, welches durch den Pilz Nalanthamala vermoesinii syn. Gliocladium vermoesinii verursacht. Der Pilz befällt die Wurzel bereits im Sämlingsstadium und breitet sich vermutlich über die Leitungsbahnen in der Pflanze aus um bei günstigen Umweltbedingungen von der Blattbasis aus die Blätter zu besiedeln, die daraufhin von der Spitze her absterben. Auf den braunen Faulstellen entwickelt sich mit der Zeit ein weißer Sporenbelag, wie auf Bild Nr.1 bereits zu erahnen.

Hier hilft nur befallene Pflanzen sofort zu entfernen und idealerweise zu verbrennen - nicht in den Bio-Hausmüll und schon gar nicht auf den Kompost. Anschließend die restliche Palme in ein neues Gefäß mit sauberem Substrat umtopfen. Das alte Gefäß solltest du entsorgen oder, wenn möglich, gründlich sterilisieren. Das alte Substrat sollte vor dem Entsorgen ebenfalls sterilisiert werden.

Übrigens ist eine hohe Luftfeuchte für den Pilz förderlich, die Kentia hingegen kommt mit trockener Luft (sprich typische Wohnraumverhältnisse) meist bestens zurecht.

Das sind ja mehrere in der Regel einzlene Pflänzchen. Nimm mal ganz vorsichtig den Wurzelballen auseinander (am besten ein bisschen in Wasser einweichen und dann mit der Brause oder Wasserstrahl die einzelnen Pflanzen trennen)