Guten Tag,

ich überlege mir gerade, welche Pflanzen ich mir noch zulegen könnte. Vielleicht hat der ein oder andere ja einen Ratschlag für mich.
Ich habe einen kleinen Kälteraum zur Nordseite hin. Er ist sehr hell, jedoch bekommt er kein direktes Licht ab. Im Sommer hat er in etwa Außentemperatur, im Winter kühlt er jedoch nie unter 5 Grad ab. Es ist also quasi ein Balkon mit mäßig isolierenden Fenstern davor.
So viel zu den Gegebenheiten.

Meine Wünsche:
Ich mag verholzende Pflanzen besonders, also kleine Bäume oder Sträucher. Blüten sind nicht so meins, ist aber kein Ausschlusskriterium.

Derzeit sieht es in dem Raum ein wenig aus wie in einem (nicht-tropischen) Urwald. Ich habe 2 Farne und 2 große Efeupflanzen, die sich langsam an den Wänden breit machen. Auch steht dort ein Blumenkasten, mein winziger Heidegewächs-Garten: Heidelbeere, Preiselbeere und Moosbeere.
Zwei Bäumchen habe ich auch schon, nämlich einen Ginkgo und einen Urwelt-Mammutbaum.

Vielleicht fallen euch weitere Pflanzen ein, die mir gefallen könnten und zu den anderen Pflanzen und den Ansprüchen dort passen würden. Das fände ich ganz klasse, ich erfreue mich täglich an meinem kleinen Urwald.

Da habe ich mich wohl nicht so gut ausgedrückt, ich meinte damit, dass die Sonne nicht direkt in den Raum hineinscheint. Es ist zwar dank des großen Fensters recht hell aber nicht sonnig (Nordseite eben). Die Pflanzen stehen da ganzjährig drin, richtig. Vorschläge?

Hallo und willkommen,

bist du dir wirklich sicher, dass du keinen Frost (wie in den kalten Nächten im Februar) in dem Raum hattest? Oder läuft da noch irgendeine Form von Heizung mit?

Pflanzenmäßig würde ich es zunächst mit den üblichen Zimmerpflanzen versuchen, die auch etwas sehr kühle Nächte abkönnen. Mir schwirrt da im Hinterkopf immer noch eine Myrte herum, die ich aber vermutlich nie durchbekommen werde.
Alternativer Weise würde ich es auch mit einer Camelie probieren.

Es gibt keine "Draußenpflanzen" oder "Drinnenpflanzen". Die Evolution hat nicht eine einzige Pflanze darauf hin ausgerichtet, daß irgendein Architekt irgenwann mal ein Zimmer drum herum baut. Alle Pflanzen gehören eigentlich nach draußen.

Was an Deinem Standort nicht geht, sind Pflanzen, die auf Frost angewiesen sind; oder tropische Pflanzen, die die niedrigen Temperaturen im Winter nicht vertragen. Und von denen, die übrig bleiben, gehen eben nur die, die Sommer wie Winter mit wenig Licht auskommen.


Vermutlich gibt es auch eine ganze Reihe gut frostverträglicher Pflanzen, die keine Probelme mit Deinem Standort hätten.
Aber ich sehe das so: wenn man so einen besonderen Standort hat, sollte man nichts in diesen Raum stellen, was jeder andere genausogut problemlos hinter jeder schattigen Garagenwand verbuddeln könnte.
Das heißt, ich würde mir Pflanzen aussuchen, die man gerne im Garten hätte, die man dann aber jeden Winter schützen müßte (jedesmal ohne dabei die Garantie zu haben, daß sie überlebt), also Pflanzen, bei denen man immer ein bißchen neidisch wird, wenn andere Leute, die nur eine oder eine halbe Klimazone günstiger wohnen, sie problemlos im Garten halten können.


Daher meine Liste:

- Baumfarn
- Aukube
- Fatsia japonica
- Fatshedera
- Tolmiea
- Aspidistra

die Liste ließe sich sicher fortsetzen; Liriope muscari, vielleicht?


Nun ist es aber so, daß die Abwesenheit von Regen und Wind in diesem Raum bestimmte Schädlinge begünstigen könnte (u. a. Spinnmilben), und daß die stehende Luft Pilzerkrankungen wie Mehltau o. ä. begünstigen könnte (besonders bei Pflanzen, die anfällig dafür sind).
Deswegen meinte ich, daß bei den Pflanzen die Erfolgsaussichten höher sind, von denen man weiß, daß sie insgesamt robust sind und mit so einer Situation (Abwesenheit von Regen und Wind) gut zurechtkommen. Und das sind eben die sog. "Zimmerpflanzen", d. h. die Pflanzen, die sich traditionell mit wenig Problemen im Zimmer halten lassen.

Und das trifft auf die Fatsia, Fatshedera, Tolmiea, und Aspidistra beispielsweise zu; Aukube und Baumfarn hingegen sind mir als Zimmerpflanzen unbekannt. Soll aber keinesfalls heißen, daß es nicht funktionieren kann.

Aha, ein verglaster Balkon, der meinem ziemlich ähnlich sein dürfte. Der ist auch verglast, allerdings nur einfach und mit ziemlichen Lüftungsschlitzen ... deshalb meine Frage mit dem Frost im Raum. Denn den hatte ich ... und meine Kräutertöpfe haben nur gut isoliert überlebt.

Ich würde es an deiner Stelle wirklich mit Camelien und vielleicht auch einer Kräuteretagere probieren. Und wenn es der Platz hergibt, die Sache mit einjährigen Sommerblühern auflockern.

Hmm, wenn du die Sache großzügig auffasst, solltest du auch den Kreis weiterfassen. Denn blühende Einjährige müssen nicht unbedingt dem üblichen Schema der Supermärkte/Baumärkte entsprechen.

Die hatte ich auch schon ins Auge gefasst. Allerdings ist bei mir zu sagen, das ich nicht die Zeit habe mich ständig drum zu kümmern. Kann mir jemand etwas empfehlen, das etwas pflegeleichter ist?
LG