Monstera Acuminata bildet keine Blätter mehr, keine "Blättchen" sind Braun, Ausleger wachsen

 
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tlum00

Hi,

meine Monstera Acuminata (ich bin mir nicht 100% sicher ob Acuminata die richtige Art ist), wächst nicht mehr so wie sie soll :-)

Das ganze hat vor ca. 2-3 Monaten angefangen (Juli 2022).
Symptome:
- Kaum bis kein Blätterwachstum
- Blätter werden braun, gelblich
- Neue Blätter werden direkt braun und wachsen nicht aus (das ist das neuste Symptom, seit ca. September 2022)
- Ausleger wachsen schnell, allerdings ohne Blätter


Bisherige Pflege:
Standort:
- Sonniger Standort mit Südausrichtung. Ab ca 14.00 Uhr bekommt sie Sonne ab. Das Fenster wird bei direkter Sonneneinstrahlung abgedunkelt.
- Im Winter ist der raum leicht geheizt, Nachts kühlt es auf bis 19 Grad ab, Tagsüber je nach Sonneneinstrahlung bis 27 Grad. Auch im Winter! (Südlage, große Fenster front)

Topf:
- Durchmesser: 33cm
- Erde: Normale Grünpflanzenerde aus dem Baumarkt

Alter:
- Gekauft ca. Juni 2021 (als kleinen Steckling)

Pflege:
- Die Pflanze wird regelmäßig gegossen. Ich messe mit einem Boden-Feuchtigkeitsmesser (länge ca. 15cm) die Feuchtigkeit der Erde, bevor ich die Pflanze gieße
- Die Pflanze wurde in den Sommermonaten mit regelmäßig gedüngt (ich befürchte fast etwas zu viel)
- Die Pflanze wird regelmäßig mit destiliertem Wasser besprüht
- Die Pflanze wurde bereits desöfteren umgetopft, jedes mal wenn die Wurzeln den Topf gesprängt haben.

Background:
- Das Wasser mit dem die Pflanze gegossen wird ist recht kalkhaltig (falls das was ändert?)
- Die Pflanze hat einmal ihren Standort gewechselt (10/2021), sich nach dem Wechsel allerdings prächtig weiterentwickelt
- Die Heizung neben der Pflanze ist an (seit 10/2022), allerdings nur wenn es unter 19 Grad fällt. Die Pflanze hat einen Abstand von ca 1m an der kürzesten und ca 4m an der am weitest entfernsten Stelle.
- Die Pflanze rankt an Kokosnuss fasern - evtl. Unverträglichkeit??

Habt ihr Ideen an was das liegen kann?
Einen Ableger der Pflanze habe ich seit ca 4 monaten, dieser entwickelt sich Prächtig. Er steht direkt daneben.


Anbei noch ein paar Bilder.
Ende eines Auslegers mit Braunen "Blättern"
20221025_143637836_iOS.jpg (334.89 KB)
Ende eines Auslegers mit Braunen "Blättern"
Ende eines der langen Ausleger ohne jegliche Blattbildung
20221025_143622050_iOS.jpg (264.51 KB)
Ende eines der langen Ausleger ohne jegliche Blattbildung
Die ganze Pflanze inklusive Rankgerüst
20221025_143613758_iOS.jpg (351.43 KB)
Die ganze Pflanze inklusive Rankgerüst
Nahaufnahme Pflanze
20221025_141122038_iOS (1).jpg (314.14 KB)
Nahaufnahme Pflanze
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Carl-Ludovique

Hallo und willkommen

Danke für eine gute Beschreibung und Fotos

Ein Kokosunverträglichkeit hat die Pflanze nicht. Überdüngen ist natürlich nicht so gut, aber ich denke es ist hier nicht das wirkliche Problem. Wenn du regelmäßig in frische Zimmerpflanzenerde topfst, ist diese meist vorgedüngt, das sollte man beachten und nach dem Umtopfen nicht gleich Düngen. Kalkhaltiges Wasser ist auf Dauer auch nicht optimal, aber hier auch nicht grundlegend für die Probleme, denke ich.
Die Schattierung (Rollo) ist recht lichtdicht, wenn es täglich geschlossen wird, kommt nicht viel Licht an die Pflanze. Das ist bei Südfenstern oft schwierig , die starke Sonneneinstrahlung zu entschärfen, ohne Zuviel Licht wegzunehmen.
Ich finde den den Topf fast etwas groß für die Pflanze. Hat der Topf Wasserabzugslöcher? Wann hast du das letzte Mal umgetopft? Hat man Zuviel undurchwurzeltes Substrat (vor allem unten) im Topf, kann sich dort die Feuchte recht lange halten (es muss nicht nass sein ,aber der Sauerstoff wird knapp), dann können erste Feinwurzeln absterben, es wird weniger Wasser aufgenommen … etc. und das Verhältnis kippt. Das halte ich hier für möglich, muss aber nicht so sein. Es können auch mehrere Faktoren zusammen kommen.
Ein ganz anderer Ansatz wäre: die Pflanze hat viel Substrat, viel Dünger, viel Wärme und will wachsen. Bei geschlossenem Rollo reicht das Licht aber nicht. Aber da der Standort nicht wirklich dunkel ist, würde sie eher etwas vergeilen als gleich abzuwerfen. Ist halt schwierig, so eine Ferndiagnose, auch wenn die Probleme gut beschrieben wurden.
Luftfeuchte, hm, die Art (ich denke M. acuminate kommt hin) ist anspruchsvoller als eine Monstera deliciosa. Sprühen hilft leider nicht sehr viel und sollte auch nicht abends erfolgen. Die Bereitschaft Blätter auszubilden kann mit der Luftfeuchte zusammenhängen, das vergilben der vorhandenen Blätter so aber nicht.
Wenn die Blätter vergilben und abfallen, während das Substrat feucht ist und relativ lange feucht bleibt, wäre ich auf jeden Fall vorsichtig mit dem Wässern. Wenn sich der Zustand nicht verbessert (bzw. Wir keine andere Fehlerquelle finden), würde ich mir die Wurzeln ansehen, dh. Wurzelballen vorsichtig aus dem Topf heben.
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tlum00

Hi Carl, danke für deine ausführliche Antwort!

Bei der Schattierung muss ich wohl noch ein paar Details nachliefern, da habe ich mich unklar ausgedrückt.
Ich schließe die Schattierung nicht dauerhaft und auch nicht jeden Tag. Sie wird nur geschlossen wenn die Sonne sehr stark und ohne jegliche Wolken davor hineinscheint, anders gesagt, bei strahlend blauem Himmel. Wenn dann auch nicht den ganzen Tag sondern nur zu den "höchstzeiten" für 2-3 stunden (13:00 - 15:00).
Das habe ich im Mai 2022 angefangen, da alle Pflanzen vor dem selben Fenster die Sonne nicht vertragen haben.
Daraufhin haben sich alle Pflanzen sehr gut entwickelt. Aktuell ist das Rollo so gut wie dauerhaft offen.

Das besprühen habe ich bis jetzt fast immer Abends gemacht, das werde ich auf Morgens/Vormittags ändern. Danke!

Grundsätzlich liegt die Luftfeuchtigkeit zwischen 50%-70%

Bezüglich Hat man Zuviel undurchwurzeltes Substrat (vor allem unten) im Topf....:
Das ist mir beim letzten mal umtopfen aufgefallen. Die Wurzeln waren hauptsächlich oben im Topf, nicht unten.
Wobei unten bereits einige Wurzeln aus den Abflusslöchern gewachsen sind.

Q:Hat der Topf Wasserabzugslöcher?
A: Ja

Q:Wann hast du das letzte Mal umgetopft?
A:Die Pflanze habe ich das letzte mal vor 4-5 Monaten umgetopft. Das sollte ca. im Mai 2022 gewesen sein.
Der Topf selbst (ich habe noch einmal nachgemessen) hat einen Durchmesser von 33cm und eine höhe von 38cm. Wobei die oberen 8cm nicht mit Erde befüllt sind.

Fragen meiner Seite:
Ist ein Umtopfen dementsprechend ein Sinnvoller Schritt - verstehe ich das richtig?
Welche Erde würdest du empfehlen?
Macht ein Schneiden der Äste Sinn die sich nicht so entwickeln wie erwartet?
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Carl-Ludovique

Bewölkte Tage hatten wir in den letzten Sommern ja kaum, deshalb die Befürchtung, dass die Schattierung doch recht oft eingesetzt wurde. War eine Überlegung.

Die Wurzeln, bzw. den Wurzelballen habe ich natürlich nicht gesehen und wie das Verhältnis beim Umtopfen war. Wenn der vorherige Topf (und somit der Wurzelballen) deutlich kleiner war, hast du im neuen Topf viel Neues Substrat, welches die Feuchte schlecht abgeben kann. Die Sorge darüber habe ich hauptsächlich wegen der gelb werdenden Blätter. Dass die Probleme 8 Wochen nach dem Umtopfen beginnen, kann hinkommen. Einzelne gelbe Blätter kann es natürlich immer mal geben, kein Blatt lebt ewig, aber es sollten nur ältere Blätter fallen und mehr neue nachkommen.
Wenn der Kulturtopf aus Kunststoff ist, kann man am Gewicht ganz gut abschätzen, wie viel Feuchtigkeit noch im Substrat ist (wäre vor allem interessant, wenn der Feuchtemesser Trockenheit anzeigt).
Also entweder erstmal antrocknen lassen, Restfeuchte schätzen und beobachten oder Wurzeln ansehen. Wenn die Wurzeln gelitten haben, würde ich erstmal wieder in einen etwas kleineren Topf pflanzen. Substrat: da kann man eine Wissenschaft daraus machen … eine nicht zu billige Blumenerde ist ok, man kann auch bis zu einem Drittel anorganische Zuschlagstoffe wie Bims, gebrochenem Blähton, Lava, Seramis oder Lechuza dazu nehmen , manche nehmen auch einen Teil Rindensubstrat, da gibt es viele Rezepte. Das alles lockert das Substrat noch etwas.

Lange Blattlose Triebe kann man abschneiden. Zu diesem Thema noch eine Theorie: Monsteras haben zwar keine Kokosallergie, möchten aber natürlicherweise an stabilen Unterlagen mit Hilfe ihrer Luftwurzeln klettern, in der Natur meist an Bäumen, für das Zimmer gibt es Moosstäbe oder Ähnliches. Triebe, welche am Boden kriechend wachsen oder hängen, bilden selten kräftige Triebe und adulte, große Blattformen aus. Vielleicht sucht deine Pflanze mit leichten, langen Trieben auch nach einem Baumstamm. Keimlinge von Monstera deliciosa wachsen, soweit ich weiß auch erst mal blattlos wurmförmig los, um nach einer Kletterhilfe zu suchen.
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tlum00

Ja, da hast du recht. Die Schattierung wurde recht oft, aber auch nicht dauerhaft eingesetzt. Meines Empfinden nach haben sich die Pflanzen doch sehr gut entwickelt, deshalb habe ich es nicht anders gemacht.

Ich werde morgen einmal die Pflanze abhängen und aus dem Topf nehmen. Je nach Ausprägung Umtopfen oder in dem Topf belassen.

Ich habe gerade den Topf hochgehoben (nur den Plastik Innentopf) und er kam mir recht schwer vor. Daraufhin habe ich mir denn Feuchtigkeitsmesser am Boden des Topfes gemessen, er zeigt eine hohe Feuchtigkeit an - im Vergleich zur “oberen” Erde (tiefe bis 10cm). Das deckt sich mit deiner Vermutung. Was ist dein Vorschlag?

Die Theorie bezüglich dem Ranken habe ich auch… daraufhin habe ich mehr Kokosphasern aufgegangen und die Monstera daran “aufgewickelt”. Meinst du ein Wechsel zu den Moosstäben ist sinnvoll?

Ich will nicht wild alles auf einmal ausprobieren.
Mein Gefühl sagt mir als aller erstes die Feuchtigkeit in der Erde in den Griff bekommen.

Vielen Dank schon mal!
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Carl-Ludovique

Ja, die Gesundheit der Wurzeln und somit der Pflanze hat oberste Priorität.
(Da diese Monstera-Art etwas schwieriger zu finden ist als zB. M. deliciosa, kann man auch zusätzlich „Sicherheitskopien“ inForm von Stecklingen machen)
So, wie du es beschreibst, ist die Vermutung von Sauerstoffmangel im unteren Bereich zumindest nicht unbegründet, anders gesagt: die Befürchtung berechtigt. In dem Fall würde ich nachsehen, also Kulturtopf abziehen, ist ein bisschen kompliziert mit angebundenen Pflanzen, aber machbar. Falls (gegen die Befürchtung) der Wurzelballen top in Ordnung ist und begonnen hat das neue Substrat zu durchwurzeln, richtet man keinen großen Schaden an, falls es Probleme und Schäden an den Wurzeln gibt, kann der Ballen im schlimmeren Fall auseinander fallen, aber da muss man (bzw. Die Pflanze) dann durch, da genau dann ein Nichtstun noch schlimmer wäre. Für diesen Fall am besten einen etwas kleineren Kulturtopf (kaum größer als der Wurzelballen), Substrat und evtl. auch Material für eine Drainageschicht (Topfscherben, Blähton, Bims oder Ähnliches) bereithalten

Sind Moosstäbe sinnvoll? Ich würde in diesem Fall „ja“ sagen für eine kurze Antwort. Für eine lange Antwort würde ich auch „Ja“ sagen und , na ja: Ein Versuch für „kurz“, da ich ein schlechter Tipper bin und du letztlich vieles bis alles im Internet und sonstwo detailliert nachlesen kannst. Monsteras und viele andere, kletternde Aronstabgewächse sind nun einfach mal Haftwurzelkletterer, die genaue Technik (sich mit kurzen Wurzeln fest zu saugen , den Baumstamm zu umklammern oder am Baumstamm senkrecht nach unten und schließlich (als Erdwurzeln) in den Boden zu wachsen) ist verschieden. Eine Monstera deliciosa kann man in der Wohnung auch gut ohne Moostab halten (bei hellem Standort), da sie recht kräftig ist, mit unserem Raumklima ganz gut zurecht kommt und ihre (soll man es Kletter- , Luft- oder Stütz-)wurzeln nennen, in das Substrat wachsen lässt oder sich auch an der Wand festsaugen kann oder sich meterlang unter der Auslegware, sprich: Teppich breitmacht. Sie ist da nicht wählerisch. Einige andere Monstera-Arten, wie ich auch M. acuminata einschätze, sind in Zimmerkultur nicht ganz so kräftig und brauchen etwas mehr Luftfeuchtigkeit bzw. Eine eher „feuchte, naturnahe“ Kletterhilfe. Diese (und andere) Kletterpflanzen wachsen zwar erstmal in den Schatten (negativer Phototropismus, weil Suche nach Kletterhilfe), sind aber darauf programmiert, dann mit dieser Stütze schnell und Materialsparend zum Licht zu wachsen. Als Einkeimblättrige ohne sekundäres Dickenwachstum dienen die Kletterwurzeln zudem den Pflanzen auch der zusätzlichen Versorgung, und oft auch einer (Teil-) epiphytischen Lebensweise.
Hm, irgendwie verständlich, was ich damit sagen will?
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tlum00

Ich habe die Monstera heute einmal aus dem Topf geholt. Die Wurzeln haben das neue Substrat kaum angefasst… vereinzelt sind ein paar Wurzeln hineingewachsen. Ich habe sie jetzt in neues Substrat in einen kleineren Topf gesetzt.
Im Topf habe ich eine drainage Schicht aus Blähton gelegt. Der neue Topf ist auch deutlich kleiner (etwas größer als der Wurzelballen). Siehe Bilder.

Ich habe nach Rankhilfen im lokalen Dehner gesucht, allerdings waren diese dort nicht auf Lager. Darum werde ich mich die Tage kümmern.
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Carl-Ludovique

Gut, ich denke die Aktion war nicht verkehrt. Gerade jetzt mit den kürzer werdenden Tagen sollten die Wurzeln keinen Sauerstoffmangel haben. Wenn sie im nächsten wieder kräftig wächst, kann man wider umtopfen, Bei den meisten Pflanzen inZimmerkultur empfehle ich kleinere Schritte beim Umtopfen. Viel Glück.

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