Hallo Mauricio,
erst einmal Glückwunsch, dass Du ihn durchgebracht hast!
Da der Leittrieb wohl vertrocknet ist, wird die Pflanze im Laufe des Jahres einige "Fühler" ausstrecken, leider hat man keinen Einfluss darauf, an welcher Stelle das passiert. Das "Gewusel" dürfte dann auch im nächsten Winter noch ins Schutzgehege passen.
Wenn Du das übersichtlicher gestalten möchtest, entferne jetzt alle Äste, Stamm ruhig vorerst komplett erhalten. Das Stämmchen besitzt genug "schlafende Augen", vor allem unter den alten Zweigansätzen. Der Neuaustrieb ist dann kompakter und der neue Leittrieb liegt näher am Stamm (bessere Statik). Tote Spitze erst entfernen, wenn definitiv oben nichts mehr kommt. Evtl. Stockausschläge nicht entfernen, eignen sich hervorragend zur Stecklingsvermehrung!
Alternativer Tipp für den nächsten Winter: der beste Isolator ist Schnee, Du kannst die Pflanze komplett damit eingraben, falls zweistellige Minusgrade drohen. Die Art kann mehrere Monate während der Winterruhe ohne Licht auskommen.
Meine langfristige Prognose für Sequoia sempervirens in Niederbayern: Standort auf jeden Fall schattig/max. halbschattig (wg. Austrocknungsgefahr bei Vollsonne/Nordostwind im Winter sowie UV-Schock nach Entfernen des Winterschutzes).
Möglichst zusätzlich frostharte Züchtung versuchen (Sequoia sempervirens 'Les Barres' scheint am robustesten zu sein, keine Probleme bei ca. 3jährigen Pflanzen im Freiland in Mittelfranken).
Gruß Micha