Der Herbst ist da, die Beete sind leergeräumt und der Garten bereitet sich auf den Winter vor. Überall fallen Pflanzenreste an. Doch mit dem Laub und den abgestorbenen Stauden kommt die alljährliche, quälende Frage: Wohin mit den kranken Pflanzenteilen? Eine falsche Entscheidung hier kann den eigenen Garten im nächsten Frühling in ein Lazarett verwandeln. Wir bringen Licht ins Dunkel und liefern die definitive Anleitung, was auf den Kompost darf – und was auf keinen Fall.
Kompost ist das schwarze Gold des Gärtners, eine unschätzbare Quelle für Humus und Nährstoffe. Doch dieser Schatz kann sich in eine biologische Zeitbombe verwandeln, wenn man die falschen Zutaten beimengt. Das Problem sind unsichtbare Feinde, die selbst den Rotteprozess überleben können: widerstandsfähige Dauersporen von Pilzkrankheiten.
JA, das darf auf den Kompost (aber nur mit der richtigen Methode!)
Die gute Nachricht zuerst: Viele der häufigsten Pflanzenkrankheiten sind für den Kompost unproblematisch, WENN man es richtig macht. Dazu gehören typische Blattkrankheiten, deren Erreger nicht auf das Überleben im Boden spezialisiert sind.
Diese Kandidaten dürfen unter Vorbehalt auf den Kompost:
- Echter Mehltau (an Blättern)
- Apfel- und Birnenschorf
- Rostpilze (an Blättern)
- Die meisten Blattfleckenkrankheiten
- Kräuselkrankheit an Pfirsich
- Befall mit Blattläusen oder Spinnmilben
Der entscheidende Faktor für eine sichere Kompostierung dieser Problemfälle ist die sogenannte **Heißrotte**. "Man muss sich den Komposthaufen wie einen kleinen Ofen vorstellen", erklärt unser Experte Markus "Kompost-König" Weber. "Nur wenn wir es schaffen, den Kompost für mehrere Tage auf über 60 Grad Celsius zu erhitzen, können wir sicher sein, dass die meisten Krankheitserreger und auch Unkrautsamen zuverlässig abgetötet werden."
Um diese "Hygienisierungsphase" zu erreichen, braucht der Kompost einen echten Energie-Kick. Eine großzügige Gabe stickstoffreichen Materials wie frischer Rasenschnitt, gemischt mit den kranken Pflanzenteilen, startet den Prozess. Wichtig ist, die befallenen Reste sofort mit einer Schicht Erde oder Rasenschnitt abzudecken, um die Verbreitung von Sporen durch den Wind zu verhindern.
Der Turbo für die Heißrotte: So geben Sie richtig Gas
Gerade im Herbst, wenn viel holziges und kohlenstoffreiches Material anfällt, kommt die Heißrotte oft nur schwer in Gang. Um den Mikroorganismen die Arbeit zu erleichtern und die kritischen Temperaturen schneller zu erreichen, empfiehlt sich der Einsatz eines Kompost-Beschleunigers. Der
GREEN24 Kompost-Beschleuniger ist eine speziell entwickelte Mischung aus Mikroorganismen und Nährstoffen, die den Rotteprozess anfeuern. Er wirkt wie ein Zündfunke, der das mikrobielle Leben im Kompost explosionsartig aktiviert und so für eine schnelle und heiße Verrottung sorgt.
NEIN, das muss in die Tonne (hier gibt es keine Kompromisse!)
Nun zur unmissverständlichen "No-Go-Liste". Es gibt eine Gruppe von Krankheitserregern, die extrem widerstandsfähige Überlebensstrukturen, sogenannte Dauersporen, bilden. Diese überdauern Jahre im Boden und im kalten Kompost und sind eine ernsthafte Gefahr für die nächste Gartensaison. "Diese Erreger sind auf das Überleben im Boden spezialisiert", warnt die Phytopathologie. "Sie überstehen den Winter im Kompost und werden im Frühjahr mit dem fertigen Humus im ganzen Garten verteilt. Eine Katastrophe!"
Diese Pflanzen und Schädlinge gehören NIEMALS auf den heimischen Kompost:
- Kohlhernie: Verursacht Wucherungen an den Wurzeln von Kohlpflanzen.
- Asternwelke & Fusarium-Welke: Führen zum plötzlichen Welken und Absterben der Pflanzen.
- Verticillium-Welke: Ein gefürchteter Pilz, der viele Gehölze und Stauden befällt.
- Sämtliche Wurzel- und Stängelfäulen: z.B. an Gemüse (Sklerotinia) oder Erdbeeren.
- Cylindrocladium-Triebsterben an Buchsbaum.
- Nematoden (Wurzelälchen): Verursachen gallenartige Verdickungen an den Wurzeln.
- Wurzelunkräuter: Giersch, Quecke, Ackerwinde – sie vermehren sich im Kompost prächtig.
Im Zweifel gilt immer: Was an der Wurzel oder am Stängelgrund faulig, welk oder verformt ist, hat auf dem Kompost nichts zu suchen. Diese Abfälle gehören gut verpackt in die Biotonne oder den Restmüll. Nur so können Sie sicher sein, die unsichtbare Gefahr für Ihren Garten zu bannen.
Wie handhaben Sie das mit kranken Pflanzen? Sind Sie sich manchmal unsicher? Diskutieren Sie mit uns im Forum!