Hallo an Alle!

Ich bin neu unter den Hopfen Besitzern und deshalb ein bisschen ratlos..
Im Mai kaufte ich mir 2 Hopfen Pflanzen, diese gediehen sehr gut. Zwischendurch hatte ich einen leichten Trauermückenbefall, den ich aber durch Gießen von unten und Gelbtafeln in den Griff bekommen habe. Zumindest dachte ich das, doch seit einer guten Woche schwächelt mein Hopfen, die untersten Blätter beginnen zu welken, wurden gelb, braun und mussten entfernt werden. Nun sind nach und nach auch die oberen Blätter betroffen.

Ich wäre um Hinweise, um welche/n Krankheit/Schädling es sich handelt könnte dankbar. Und wenn dann jemand noch weiß was ich gegen das Pflanzensterben tun kann, wäre das ganz toll!

Btw, der nahestehende Lavendel ist wohl auch betroffen, trotz genügend Gießen ist er nach wenigen Tagen völlig vertrocknet.

Hier ein paar Bilder von den Hopfenblättern:










Vielen, vielen Dank im Voraus für die Hilfe und Tips,
Gruß Pseud_a

Hallo Gudrun,

es ist ein Süd / West Balkon, mehr Westen, aber trotzdem viel Sonne.
Denkst du es könnte ein Sonnenschaden sein? Finde es nur komisch, dass das Welken von unten losging und sich nach oben fortsetzt, da unten wegen der Balkonplane am wenigsten Sonne hinkommt.

Der Behälter ist 30 x 30 x 60 cm groß. Zu klein?

Wurde der Hopfen gedüngt??

Ich denke fast, dass die Nährstoffe in dem Topf aufgebracht sind. Dazu die beengten Platzverhältnisse und Trockenheit.
Hast du mal die Pflanze aus dem Topf gezogen und geschaut,wie weit sie durchwurzelt ist?

Moin,

man muss sich vor Augen führen, wo Hopfen von Natur aus wächst und wie stark er wächst. Er ist eine starkwüchsige Kletterpflanze der Auwälder. Die Zeigerwerte nach Ellenberg bezeichnen ihn als Feuchte- bis Nässezeiger mit sehr hohem Stickstoffbedarf. Eine Pflanze, die bis zu 6 m lang wird, dementsprechend viele Blätter ausbildet braucht natürlich viel Feuchtigkeit und Nährstoffe. Der Hopfen ist also in dem "kleinen" Kübel/Kasten auf Deinem Balkon einfach unterversorgt!
Auch könnte sich der Wurzelraum während der letzten Hitzeperiode zu stark erwärmt haben. Die Wurzeln sind am natürlichen Standort im Schatten der Bäume und bleiben in dem dauerfeuchten Boden auch stets recht kühl. Der Hopfen an sich ist zwar wärmeliebend, jedoch auch eher sonnenfliehend.
Du siehst, worauf ich hinauswill. So richtig ideal ist er nicht für die Kübelhaltung auf einem sonnigen Balkon.
Stickstoffmangel und Trockenheit äußern sich bei Pflanzen immer mit dem Abwurf der untersten, also ältesten Blätter. Diese werden von der Pflanze am wenigsten gebraucht und sie opfert sie für den Zuwachs an der Spitze indem sie dort die nötigen Stoffe herausholt. Das Schadbild wird dann noch durch die "gekochten" Wurzeln gefördert.

Hmm, welchen Rat möchtest du genau?

Dein Hopfen würde im Herbst eh alles Blattwerk + die Ranken verlieren. Insofern ist eine ganzjährige Dauerbegrünung Illusion.
Du hast drei Möglichkeiten: a) die Pflanze in einen sehr viel größeren Pott+ frischer Erde setzen und rings um den Topf herum mit anderen, hitzeverträglichere Pflanzen in seperaten Töpfen den Pott beschatten.
b) Wenn der Platz nur für diese Größe Pflanztopf ausreicht und du zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen möchtest, dann versuch doch im nächsten Jahr mal Stangenbohnen, Erbsen, Schwarze Susanne (blüht nur!). Kapuzinerkresse.
c) Generell eine bunte Bepflanzung mit den "üblichen" Balkonpflanzen wie Geranien und Co.

Vergleichweise Pflegheleicht sind auch Hauswurz und Co.und mediterrane Kräuter.

ABER: Die Töpfe heizen sich auch auf und du solltest eine Idee haben, wie du die Hitze im Wurzelbereich reduzieren würdest.