Hibiskus Stecklinge wollen nicht wurzeln

 
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Maddy

Hallo,

muss euch glatt noch mit einer zweiten Frage heute belästigen.

Ich habe 3 Hibiskusstecklinge (Zimmerhibis), alle 3 von völlig verschiedenen Pflanzen, Orten, Sorten und Besitzern.

Diese stehen nun schon gut 2 Monate in Wasser. An zwei Stecklingen hat sich schon solch ein Kallus gebildet, der andere zeigt gar nichts. Alle drei weigern sich aber irgendwelche Wurzeln zu bringen. Nach einem Monat habe ich Bewurzlungspuder geholt und ein wenig davon hinzugetan, aber es tut sich weiter nichts.

Alle drei Stecklinge haben jedoch grüne Blätter und treiben oben auch fleißig neue kleine Blättchen und sogar Knospen, die habe ich ihm aber weggenommen, soll ja Wurzeln schlagen und nicht blühen.

Habt ihr eine Idee was ich mit denen noch anstellen könnte? Einfach in Erde stecken, noch mehr Pulver oder ab in die Tonne?

Hab mal noch ein Bildchen von dem einen Steckchen gemacht:

http://img.photobucket.com/alb…klinge.jpg
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Rose23611

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hallo maddy

die sind doch auf dem besten weg, wurzeln zu bilden noch ein bisschen geduld, dann sollten die ersten wurzeln zusehen sein also alles so lassen wie es ist
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Maddy

Hallo rose,

dauert das wirklich so lang bei denen? Es ist der erste Versuch Hibis per Steckling zu vermehren. Bisher kenne ich nur Hoya, Schiefblatt und so, da geht das ja eigentlich recht fix. Zwischenzeitlich hab ich sogar ne Ananas bewurzelt bekommen
So wie er da ausschaut, sieht er schon seit einem Monat aus.
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Argo

Haben auch das Problem, hatte heute unter vegetativer Vermehrung gegockelt und die hier gefunden:





Allgemeines
Es gibt nicht wenige Pflanzen, die man über Samen nur schlecht oder nicht sortenrein vermehren kann. Solche Pflanzen lassen sich aber meistens vegetativ vermehren. Vom Erbgut her unterscheiden sich auf diese Art vermehrte Pflanzen in keiner Weise von der Mutterpflanze. Der Vorteil ist, daß man recht schnell einigermaßen große Pflanzen erhält. Nachteilig ist aber, daß oft das Wurzelsystem nicht so gut ist wie dasjenige von über Samen vermehrten Pflanzen. Solche Pflanzen sind dann meistens anfälliger für Pflegefehler. Auf der anderen Seite gibt es auch viele Pflanzen, die am vorteilhaftesten vegetativ vermehrt werden.

Mit ein wenig Geschick kann man zu Hause sehr leicht Pflanzen auf diese Weise vermehren. Man braucht nur wenige Gerätschaften, die oft sogar im Haushalt ohnehin vorhanden sind. Zudem sind diese nicht teuer, so daß es mit Sicherheit sinnvoll ist, einen Versuch zu wagen.


Benötigtes Material
Blumentopf
Sie benötigen einen Blumentopf, der tief genug ist, um den Steckling aufzunehmen. Vorteilhaft aber selten anzutreffen sind tiefe Blumentöpfe mit geringem Durchmesser wie sie für Rosen und Palmen üblich sind.

Um die Luftfeuchtigkeit lokal zu erhöhen, brauchen Sie zusätzlich eine durchsichtige Plastiktüte o.ä., die über den Blumentopf gestülpt wird. Vorteilhaft sind zusätzliche Bambus- oder Plastikstäbe, die die Plastikfolie vom Steckling fernhalten, damit dieser keinen Kontakt mit dem Kondenswasser hat, was ebenfalls zu Fäulnis führen kann.


Gewächshaus
Statt eine Plastiktüte zu verwenden, können Sie den Blumentopf mit dem Steckling auch in ein Zimmergewächshaus respektive Minigewächshaus stellen. Empfehlenswert sind solche aus stabilem Material und einem hohen, durchsichtigen Deckel. Kostenpunkt: Meistens zwischen 2,50 und 5 Euro. Sie haben gegenüber einer Plastiktüte den Vorteil, daß das Luftvolumen größer ist und zudem Lüftungsöffnungen vorhanden sind, so daß ein stetiger Luftaustausch möglich ist und die Neigung zur Schimmelbildung vermindert wird.


Wassersprüher
Unbedingt erforderlich ist ein Wassersprüher. Es muß nicht unbedingt ein Gerät aus dem Gartenhandel sein. Genauso gut tut es ein vielleicht schon vorhandenes Sprühgerät, wie es zum Anfeuchten von Wäsche beim Bügeln verwendet wird.


Anzuchtsubstrat
Das Anzuchtsubstrat ist ein wenig heikel. Man kann zwar prinzipiell "alles" nehmen; zu empfehlen ist aber ein luftiges und durchlässiges Substrat, das zudem Wasser gut speichert und vor allem mehr oder minder "keimfrei" ist. Denn schließlich soll dort nur der Steckling wachsen und kein Schimmel oder Ähnliches. Bewährt hat sich bei mir auch hierfür das Cocossubstrat KokoHum (siehe Aussaat und Anzucht), das alle Anforderungen sehr gut erfüllt. Aber auch sauberer (=gewaschener) Rheinsand funktioniert; allerdings ist dessen Wasserspeichervermögen nicht sehr hoch und bei nicht sehr sorgfältigem Gießen neigt dieser zur Vernässung. Besser als dieser soll Blähton mit kleinem Durchmesser geeignet sein, wie er für Hydrokultur angeboten wird, was ich persönlich aber noch nicht ausprobiert habe. Hierbei muß aber normalerweise sichergestellt sein, daß der Wasserstand so niedrig ist, daß der Steckling nicht hineinragt, damit er nicht verfault.


Stecklinge
Als Steckling verwendet man meistens einjährige, halbverholzte Triebe, bei bestimmten Pflanzen aber auch ganz junge Triebe (z.B. bei Pelargonien d.h. "Geranien"). Vorzugsweise zu Beginn der Vegetationsperiode im Frühjahr schneidet man einen oder mehrere Triebe so ab, daß an der Schnittstelle halbverholztes Material vorhanden ist. Ideal sind Triebe, die Blattknospen angesetzt aber noch keine Blätter ausgebildet haben. Die ideale Länge der Stecklinge ist stark pflanzenabhängig; sie kann von wenigen Zentimetern bis zu ca. 30-40 cm reichen. Aus einem langen Trieb kann man durchaus auch mehrere Stecklinge schneiden. Jeder Steckling muß oben mindestens eine Knospe oder ein Blatt besitzen. Mehr als 2 bis 3 Blätter dürfen es aus Gründen der Wasserverdunstung aber nicht sein. Entfernen Sie daher an einem Steckling alle Blätter darunter. Verletzen Sie nun die Rinde in dem Bereich, in dem der Steckling in das Substrat kommt, stellenweise ein wenig durch ganz leichtes Abschaben mit einem Messer. Denn nur an leicht verletzten Stellen kann sich Kallusgewebe und damit später die Wurzeln bilden. Setzen Sie die so vorbereiteten Stecklinge in einen Blumentopf o.ä., wobei das unbedingt luftige Substrat vorher leicht angefeuchtet wird, sofern es zu trocken ist. Wichtig ist, daß das Substrat nur ganz leicht feucht und keinesfalls klitschnaß ist ("beliebter" Anfängerfehler).

Jetzt muß der Steckling an einen warmen (ideal sind ca. 20 bis 25 °C, bei manchen Arten wie z.B. Bougainvillea auch mehr) und hellen Ort. Stecklinge mögen zwar einen hellen Standort aber keine direkte Sonne. Auch die Nähe von Heizkörpern ist gefährlich, da oft so hohe Temperaturen erreicht werden, daß der Steckling eingeht; außerdem ist dort fast immer die Luftfeuchtigkeit sehr gering. Wichtig ist auch eine ausgeglichene Luftfeuchtigkeit von möglichst mehr als 60 aber weniger als 80%. Bei zu geringer Luftfeuchtigkeit vertrocknen die Stecklinge, bei zu hoher verschimmeln sie hingegen sehr leicht. Durch Überstülpen einer durchsichtigen Plastiktüte kann man bei Bedarf mit ein wenig Geschick ein günstiges Mikroklima erzeugen. Wichtig ist, daß man mittels zusätzlicher Stäbe verhindert, daß die Stecklinge mit ihr in Berührung kommen (wg. mechanischer Belastung sowie Schimmelbildung durch Kondenswasser) und daß eine ausreichende Lüftung gegeben ist - also keinesfalls die Tüte verschließen. Alternativ kann man auch ein kleines Zimmergewächshaus verwenden. Wer die Möglichkeit dazu hat, sollte das Substrat auf 25 °C temperieren, während die Lufttemperatur nur etwa 20 °C beträgt. Dies fördert die Wurzelbildung und vermindert gleichzeitig die Verdunstung über die Blätter. In allen Fällen muß man regelmäßig einen Ausgleich für verdunstetes Wasser schaffen. Aber bitte produzieren Sie keinen Sumpf: Die wohl häufigste Todesursache für Stecklinge ist Vernässung und damit verbundene Fäulnis.

Nach einigen Wochen oder mitunter auch Monaten (bei einem Oleander hatte es bei mir sogar einmal mehr als ein Jahr gedauert) wird der Steckling bei guter Pflege und mit ein wenig Glück anfangen zu treiben. Dies ist meistens das Zeichen, daß die Bewurzelung gelungen ist; manche Pflanzen wie z.B. Efeu treiben aber auch, ohne daß Wurzeln gebildet wurden. Geben Sie ihm nun noch genügend Zeit, um mehrere neue Blätter zu bilden. Während dieser Zeit sollte der Steckling langsam aber stetig an die Umgebung durch sukzessive Lüftung gewöhnt werden. Bei einem Zimmergewächshaus stellt man hierzu den Deckel immer ein wenig weiter auf, während man bei einer Plastiktüte diese immer öfter und immer länger entfernt oder auch immer mehr Löcher hineinschneidet. Sobald der Steckling an die Umgebung gewöhnt ist, wird er ganz normal gegossen und gepflegt. Jetzt kann man auch beginnen, ganz schwach dosiert zu düngen. Umtopfen sollte man nicht gleich, um nicht die gerade erst mühsam gebildeten Wurzeln zu schädigen. Auch sollte man es vermeiden, den Steckling mechanisch zu belasten, weil dann sehr leicht die Wurzeln abbrechen.


Quelle: http://www.kuebelpflanzeninfo.de/pflege/vvermehr.htm
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Rose23611

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hallo maddy
die stecklinge, die du bisher gemacht hast, sind von nicht verholzten zweigen, da geht das mit dem bewurzeln schneller, verholzte stecklinge müssen erst kallus bilden um daraus wurzeln zu produzieren, deshalb dauert es bei verholsten stecklingen halt länger es ist also alles im grünen bereich
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Maddy

@ Argos: Vielen Dank für die ganzen Infos.
Mit nem Gewächshaus hab ich persönlich dieses Jahr mal wieder ganz schlechte Erfahungen gesammelt. Aber auch sonst haben wir ehrlich gesagt noch nie so viel Aufwand betrieben Steckling ab, bisschen abflücken, rein ins Wasser, Ende. (bzw im Garten rein in die Erde) Aber wenns bei nem Orleander bis zu einem Jahr dauern kann, dann lohnt sich wohl das Warten.

@Rose: Danke dir. Dann werde ich die drei wohl einfach so stehen lassen. Ich hoffe ja es wird noch was, denn den einen Steckling bekomm ich nicht noch mal. Der Besitzer hat die Pflanze eingehen lassen (Betonterasse, pralle Sonne, Kübel, kein Wasser - der hat die gar nicht verdient gehabt)
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marcu

Wie Argo schon sagte, wir haben das gleiche Problem: Versuchen seit Januar, 2-3 Steckis von meinem panaschierten Gartenhibiskus zu machen - sind beim 3. Versuch.
Ich werde nun die unteren Teile des nächsten Versuchs mal ankratzen -mal sehen, ob das was bringt....
oleander haben wir Riesensteckis gemacht im Januar, die waren so 50 cm hoch und standen im Putzeimer in Wasser mit ST auf der Fußbodenheizung....
innerhalb einer Woche war die hälfte von denen bewurzelt!!!!
Bei denen mußte ich vorher auch immer monatelang warten....

Vielleicht war es die Fußbodenheizung, die das vorangetrieben hat.
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Mel
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Mel

Im Sommer bewurzeln die eigentlich ganz gut bzw ich habe auch gerade welche geschnitten. Ich würde die mal in Erde oder Perlite stecken. Im Sommer geht das bei meinen immer am Besten
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Maddy

Perlite suchen wir schon ewig hier im Handel, kennen die nicht mal. Aber so eine kleine Menge bestellen .. bleibt uns wohl nichts anderes übirg.

Erde wollte ich vermeiden, da bei uns so ziemlich alles auf Hydro ist.
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Rose23611

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Maddy

Ich weiß. Mit den kleinen Mengen meinte ich, dass das ja gar nicht lohnt deswegen zu bestellen. Hat man mehr Versand als Ware
Vielleicht werd ich noch mal in der Baumschule nachfragen, vielleicht können die das mitbestellen.

Vielen Dank euch, ihr habt den Steckies das Leben gerettet.
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goalgirl

Hallo,

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Stecklinge mit den Wurzeln in einer dunklen Umgebung (also zB Glas in einem Blumentopf, oder grünes Glas) leichter bewurzeln, als wenn ich sie in einem durchsichtigen Glas stehen habe.

lG gg
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Maddy

Hm, das klingt irgendwie logisch. Unter der Erde ist es ja auch dunkel und da klappts mit dem Wurzelwachstum ja schließlich auch.

Ich denke das werd ich mit einem Stecki mal versuchen.

Bei uns kann man bald nix mehr kochen, überall stehen Experimente in der Küche.

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