Ginkgo kümmert

Hallo,

ich habe einen 2-3 Jahre jungen Ginkgo, den ich das erste Mal draußen überwintert habe. Er stand zwischen einem großen Topf und der Hauswand auf einer Styrodur-Platte und war mit etwas Stroh und Tannenbaumzweigen zugedeckt. Im Frühjahr war die Knospe an der Spitze auch prall und grün und dabei sich zu öffnen.
Dann aber tat sich längere Zeit nichts und jetzt ist die Knospe sowie die vier / fünf darunterliegenden Knospen vertrocknet und die wenigen winzigen Blätter, die es bis ans Tageslicht geschafft haben, sehen auch nicht gut aus und drohen auch kaputtzugehen.

Was ist los, was mach ich falsch? Und vor allem: wie kann ich den Kleinen retten?

Moin,

die genaue Ursache kann ich Dir nicht nennen. Die Pflanze hat aber ein Wurzelproblem. Wenn ich bei mir in der Gärtnerei so einen Kandidaten habe, kommt er immer ins Beet, sprich, wird ausgepflanzt. Meine Erfolgsquote liegt bei 80%. Im Topf erholt sich eine Pflanze meiner Erfahrung nach fast nie.
Das gewachsene Erdreich hat den Vorteil, das die Bedingungen ausgeglichener sind. Es ist selten zu nass oder trocken und die Temperaturen schwanken auch weniger.
Wenn Du sie im Topf lassen möchtest, schau Dir auf jeden Fall die Wurzeln an und topf sie dann um. Ein etwas höherer mineralischer Anteil, z.B. 1/4 Lava, im Substrat, macht es luftiger und durchlässiger. Ein etwas kleiner Topf ist auch nicht verkehrt. Viel überbrausen aber relativ wenig giessen, sozusagen bügelfeucht halten.

Daumendrück.

Das ist auch eine der nicht auszurottenden Fehlmeldungen, dass Töpfe im Winter auf Isoliermaterial gestellt werden sollen.
Im Winter kommt die Kälte von oben, aus der Luft. Aus dem Erdboden kommt Wärme.
Deshalb sollten Pflanzen im Winter nicht auf Tischen, Balkonen oder Terrassen stehen, sondern direkt auf dem Erdboden. Besser ist es noch, wenn sie in diesen sogar eingegraben und dann nach oben isoliert werden.
Ich vergrabe frostempfindliches Erntegut (z. B. Rüben) schließlich auch in der Erde und hänge es nicht in die Bäume

Grüße H.-S.

Danke euch beiden für eure Antworten!

Leider habe ich nicht die Möglichkeit, den Ginkgo auszupflanzen oder ihn auf dem / im Boden zu überwintern, drum hab ich ihn "hinter" den Apfelbäumen überwintert (die dieses Jahr wie wild geblüht haben und jetzt auch ganz viele kleine Äpfel tragen). Zu kalt wars also bestimmt nicht.
Ich werde mir also morgen mal die Wurzeln ansehen und ihn in einen etwas kleineren Topf topfen.

Leider hab ich zur Zeit keine Ahnung, wie ich gießen soll und ob ich zu viel oder zu wenig gieße. Na die Wurzeln werden es morgen zeigen...

vermutlich sind deiner pflanze die wurzel erfroren.
eigene erfahrungen haben mich leider wissen lassen, dass ginkgo, eine der robustesten pflanzen überhaupt, im topf frostschäden an den wurzeln erleiden können. mich hat diese erfahrung leider ca. 10 verkaufsfertige pflanzen gekostet.

mfg roland

die Erfahrung habe ich auch machen müssen, deshalb werde ich meinen ausgepflanzten kleinen ginko im nächsten Winter auch mehr von oben schützen, denn von den Wurzeln her treibt er jedes mal immer ordentlich neu aus. Habe das Problem auch gleichzeitig mit den in den Kübeln ausgepflanzten Tulpen gehabt, die in den Garten ausgesteckten haben mehr überlebt als die in den Kübeln.

Man lernt nie aus

LG

Ich bezweifle wirklich, dass er erfroren ist, denn er war eben nicht nur von unten sondern auch von der Seite und von oben isoliert und stand direkt an der Hauswand, die wiederum sehr schlecht gedämmt ist (wo also ordentlich Wärme durchkommt).

Aber wie dem auch sei, vielleicht hab ich ihn im Winter auch zu viel oder zu wenig gegossen... Die meisten Wurzeln waren total kaputt und auch der Stamm war von innen und unten vergammelt.
Nur eine Wurzelbiegung, die die Erdoberfläche touchierte, sah noch ganz ok aus und hatte auch kleine grüne Punkte (Neuaustriebe) oben, so dass ich sie mitsamt der wenigen dünnen weißen Würzelchen, die da dranhingen, zu den Physalis in den Lechuza-Kasten gesteckt habe. Da wird sie jetzt oder eben nicht.
Der arme kleine Ginkgo, im April sah er noch prächtig und kraftvoll aus!

Solange ich keinen Garten habe, leg ich mir keinen mehr zu...

Ich hoffe mit dir,dass er wieder zum Leben erwacht, die sind eben robust. ich mach auch mal bei Gelegenheit ein Bild.

PS Ich hatte den im Winter überhaupt nicht geschützt, nur der viele Schnee lag drüber.

LG

Hallo firemouse,
ich habe ca. 40 Ginkgo von Sämling bis 4m hoch, und 15 Sorten.
Das Problem habe ich auch früher gehabt, wenn die Pflanze zu Nass steht, also lieber etwas weniger gießen. Der Ginkgo hat fleischige Wurzeln der Speichert Feuchtigkeit darin. Wenn sie zu Nass stehen faulen die Wurzeln. Als Erdmischung im Topf würde ich Pflanzerde mit Sand (grobes Granulat z.B. Perlit, Bims, ....) mischen 2/3 zu 1/3
Wenn Du eine Möglichkeit hast, den kleinen in den Garten zu Pflanzen, würde ich das machen, Du wirst sehen das er sich widerbeleben lässt.
Wenn der Stamm, der aus der Erde kommt schon weich/matschig ist, schaut es nicht gut aus.

Gruß Chris

Hallo Chris,

und danke.
Ich hatte leider keine Ahnung, ob ich zu viel oder zu wenig gieße. Es waren ein paar "Unkräuter" mit im Topf, die ich für die Fotos entfernt habe, und die sahen eigentlich sehr gut aus.

Ich glaub leider auch, dass aus dem Stamm und diesem Wurzelstück nichts mehr kommen wird. Ich werd mir erst wieder nen Ginkgo anschaffen, wenn ich die Möglichkeit habe, ihn auszupflanzen.

firemouse,

also, wenn der Stamm nicht total hin ist, würde ich ihm noch eine Chance geben.
Ich habe meinen das 2. Jahr, er hat ohne jeden Schutz auf dem Balkon überwintert.
Im Februar habe ich ihn oben gestutzt, weil ich ihn buschiger haben möchte. Er steht das erste Jahr in Kakteenerde und jetzt in Pon-Granulat. Gießen tue ich einmal die Woche reichlich, nach ner halben Stunde schütte ich das Restwasser auf die Balkonblumen.

Vielleicht berappelt sich Deiner doch noch, immerhin hat meiner im Topf 2 Jahre überlebt, ich habe auch keine Möglichkeit, ihn auszupflanzen...

Er hat zwar ne komische Form, aber ich liebe ihn

LG Gerda

Danke Gerda.

Falls meiner noch mal ein Lebenszeichen von sich gibt, mach ich ein Bild.