Giersch ist es nicht

aber was sonst?

 
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Re: Giersch ist es nicht

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Gepostet: 11.07.2021 - 01:02 Uhr  ·  #16
Bei uns stand in meiner Kindheit auch Hollunder. Gegessen hab ich nie davon, nur auf Wunsch von meiner Oma gepflückt und ihr gebracht.
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Re: Giersch ist es nicht

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Gepostet: 11.07.2021 - 09:40 Uhr  ·  #17
Hallo zusammen

Da hier noch immer Durcheinander gemacht wird, nochmals:

Schwarzer Holunder (Sambucus nigra) ist durch den fleischigen, nicht markigen Triebquerschnitt ausgeschlossen. Seine Giftigkeit wäre praktisch im unbedenklichen Rahmen, da es roh sehr grosser Mengen Früchte bedürfte, um stärkere Übelkeit/Erbrechen/Durchfall zu erzeugen (nicht gefährlich, höchstens lehrreich für Hörunwillige), und ausserdem schmecken die Früchte eh erst in verarbeiteter Form mit einer guten Menge Zucker. 😉

Der krautige Zwergholunder (Sambucus ebulus) wäre in seiner Giftigkeit etwas heikler. Aber auch da dürfte der versehentliche Verzehr einer gefährlich werden könnenden Anzahl Beeren zwecks Bitterstoffen eher unrealistisch sein.

Unterschätzt das Potenzial der Spezies Mensch nicht, insbesondere jenes von jungen, noch lernbegierigen Exemplaren. Sie leben seit vielen Jahrtausenden mit der Natur zusammen und haben noch Instinkt. Unterstützt diesen, statt ihn immer mehr zu unterdrücken.

LG
Vroni
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Re: Giersch ist es nicht

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Gepostet: 20.07.2021 - 22:34 Uhr  ·  #18
Könnte es die Jasmintrompete sein? Blüten sind sehr schön und können sogar gekocht werden (Blüten mit Pilzfüllung sind z.b. sehr lecker)
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Re: Giersch ist es nicht

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Gepostet: 21.07.2021 - 14:03 Uhr  ·  #19
Hi,

Campsis ist eine Kletterpflanze, das scheidet also aus.
Azubi
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Das ist definitiv Holunder...

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Gepostet: 11.06.2022 - 13:48 Uhr  ·  #20
... und der ist alles andere als ein Unkraut. Unsere Vofahren haben ihn sogar verehrt und er war vor (fast) jedem Haus zu finden.

Schon in alter Zeit galt der Holunder als heilige Pflanze und wurde gern in der Nähe der Häuser gepflanzt. In ihm wohnte ein guter Pflanzengeist, der Haus und Menschen beschützte. Eine Geschichte der alten Baumgöttin ist das Grimm’sche Märchen von Frau Holle. Der Holunderbaum wurde als Baum der Ahnen und Tor zur Anderswelt angesehen. Das englische Wort für den Holunder «Elderberry» (Elder bedeutet die Alten, die Ahnen) erinnert noch an diesen Glauben. Bis in die Neuzeit gab es den Brauch, vor dem Holunder den Hut zu ziehen, und er durfte nicht mutwillig gefällt werden.

Ausserdem hat er praktischen Nutzen als Heil-, Speise- und Nutzpflanze. Zum Beispiel gäbe es keinen "Hugo" zum trinken, da Hauptzutat neben dem Schaumwein Holunderblütensirup ist. Die Blütenknospen als Tee helfen bei fieberhaften Erkrankungen. Die Äste können Kindern als Blasrohr dienen oder zum herstellen einer Flöte. Die Beeren liefern einen Immunstärkenden und Konzentrationsfördenden leckeren Saft oder werden auch zum Haar-, Lebensmittel- und Textilfärben verwendet. Aus der sehr festen Wurzel wurden Haarkämme geschnitzt.

So gibt es noch vieles mehr, mal abgesehen davon, dass er in Blüte wunderschön aussieht und Insekten nährt sowie in der Fruchtzeit gerne von Vögeln als Futterpflanze angeflogen wird.

Aber Achtung, wenn der Holunder keine Verholzung zeigt und ältere Zweige keine braune Rinde bekommen, könnte es auch ein Zwergholunder sein. Der verbreitet sich über Wurzelausläufer und steht nie alleine. Hier bleiben die Vorteile als Färbepflanze und Schmetterlingsweide. Allerdings kann er Überlkeit, Erbrechen und Durchfall bei Verzehr auslösen, was andererseits wieder die Möglichkeit bietet Ihn als Homöopatisches Arzneimittel genau gegen diese Beschwerden zu Nutzen.

LG Oli
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