Hallo Ihr alle,
Ich fahre mal fort mit einigen Tipps und Ideen zur Anfrage von nutella:
Am Beginn des Baus eines Zimmergewächshauses steht erstmal die Planung und Überlegungen, [b]wo es stehen soll:[/b]Wenn es z.B. auf der Fensterbank stehen soll, wird es vermutlich auch mal zum Fensterputzen weggestellt werden müssen, darf also nicht zu schwer sein. Da käme eher ein Haus in Leichtbauweise in Betracht.
Wenn das Haus (wie bei mir 1/2m) vor dem Fenster steht (auf einem Tisch oder Gestell, ggf. mit Rollen zum einfachen Verschieben), kann es ruhig etwas größer und schwerer sein und z.B. aus Fensterglas gebaut sein.
Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile: Glas sieht gut aus, man braucht (bei einer Kastenform) keinen Rahmen für die Glasseiten und es lässt sich gut reinigen. Andererseits ist es mit den Pflanzen sehr schwer, benötigt einen Tisch oder ein Gestell.
Die nächste Überlegung ist die Bepflanzung: [b]welche Pflanzen will ich pflegen und welche Bedingungen muss ich schaffen?[/b] Die anspruchsvollsten Pflanzen sind wahrscheinlich Regenwaldpflanzen, die es kontinuierlich feucht und warm brauchen. Das bedeutet dann, dass ich ohne technische Hilfmittel wie Heizung, Nebler, Belüftung nicht auskomme. Und im Winter muss dann auch noch eine Zusatzbeleuchtung her.
Aber zunächst mal zum Typ Zimmergewächshaus aus Glas. Das ist meines Erachtens dann sinnvoll, wenn es etwas größer werden soll und ein dauerhafter Platz zum Aufstellen vorhanden ist.
Das auf dem Bild habe ich mir vor 20 Jahren mal aus alten Fensterglassscheiben mit wenig Geld zusammengebaut und gerade generalüberholt:(Siehe auch den o.g. Link zum anderen Thread).
Es hat die Maße 60x50x85 (Dachspitze) und kommt bislang ohne Technik aus. Im nächsten Winter werde ich allerdings eine Pflanzenlampe darüber hängen, es bekommt den Pflanzen einfach gut.
Ich habe mir damals anhand der Maße der Fensterscheiben einen Kasten aus Spanplatte gebaut (Baumangel Nr.1, Spanplatte quillt auf und verrottet ziemlich schnell, besonders wenn man -wie ich - den Kasten nicht mit Folie ( Müllbeutel reicht aus) ausgelegt hat: Baumangel Nr.2.).
Der Kasten bildet sozusagen das Fundament, worin die Pflanzen in ihren Töpfen stehen. Als Füllmittel zwischen den Töpfen ist Blähton gut geeignet, der auch das überschüssige Gießwasser aufnhemn kann.
Man kann sicher auch ein Haus ganz aus Glas mit einem Glasboden bauen, aber dann braucht man bestimmt stärkeres (teureres) Glas. In den Terraristik-Foren gibt es zu diesem Typ viele Tipps.
Auf die Kanten vom Kasten habe ich die 4 Glasscheiben gestellt und mit Klebeband rundum fixiert. Darauf achten, dass alle Scheiben schön auf in der Mitte der Brettkante stehen. Man kann auch kleine Leistchen auf die Kastenkante anbringen, damit die Scheiben beim Kleben nicht verrutschen. Technisch Bewanderte können die Scheiben auch in einer gefrästen Nut versenken, muss aber nicht unbedingt sein, denn der Kleber hält wirklich gut.
Dann habe ich die ersten beiden Scheiben in einer Ecke mit transparentem Terrarium-Silikon-Kleber verklebt und trocknen lassen. Dann die 2. Ecke in der Diagonale. Nach dem Trocknen dann die letzten beiden Ecken. Jetzt ist das schon ganz stabil, nur die nur aufliegenden Scheiben werden jetzt noch rundum mit dem Silikonkleber am Kasten verklebt.
Im Prinzip ist das Gewächshaus jetzt schon nutzbar, wenn man es lediglich mit einer Glasplatte abdeckt.
Der Bau eines richtigen Daches (wie auf dem Bild) ist schon aufwändiger und das kann ich ja bei Bedarf noch ergänzen.)
Damit der Beitrag nicht zu lang wird, war's das erstmal zu diesem Typ. Es folgen dann demnächst noch Tipps zu einem Zimmergewächshaus in Leichtbauweise.
Liebe Grüße
Akelei
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DSCF1090-n.jpg Mein Zimmergewächshaus. Ostseite mit Morgensonne.