Gewächshaus Anzucht Schimmel

 
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Robinator

Hallo Leute,

Ich bin neu hier im Forum und hoffe das ihr mir weiterhelfen könnt.

Aus einem Aquarium habe ich mir ein Gewächshaus gebaut. Um es sich etwas besser vorstellen zu können, hier mal eine kleine Beschreibung:

Ein Aquarium mit 80cm Kantenlänge. Dieses habe ich mit Blähton gefüllt (ca. 4-5cm). Das Becken steht auf einer 35W Heizmatte. Hab mir als Deckel eine Plexiglasscheibe zurecht schneiden lassen und zwei Kreise hinein gebohrt. Darauf habe ich zwei Reptilienlüfter geklebt. Der eine saugt die Luft raus und der andere bläst sie rein. Als Beleuchtung habe ich ne große Abdeckung mit Reflektor und 4x 55W Leuchtstoffröhren.
Tagsüber reicht die Wärme von der Lampe (ca. 25-26 Grad Celsius) und nachts ist die Heizmatte an und Temperaturen zwischen 22 und 23 Grad Celsius. Die Lüfter laufen alle 2 Stunden für 2-3 Minuten. Luftfeuchtigkeit reicht von 65 bis 99%.

Habe momentan Granatäfpel (nach 6 Tagen gekeimt), Zitrone, Kiwi und Ananas gepflanzt. Nur leider schimmeln die Ananasssmen als auch einige Kiwi Samen und etwas vom Substrat. Ein Samen von der Kiwi ging auf.

Mein Aussaatssubstrat ist Kokoshumus mit Perlite.

Wie bekomme ich nur den Schimmel im Griff? Sollte ich mir paar weiße Asseln zulegen oder alle Stunde den Lüfter laufen lassen?

Über hilfreiche antworten würde ich mich sehr freuen.

LG
Robin
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Woody

Hi!
Ich meine, da zirkuliert die Luft nicht genug. Da herrschen die optimalen Bedingungen für Schimmel, warm, feucht und kein Luftaustausch.
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werteargt43

Du müsstest alles an Substrat zuerst desinfizieren (in Temperaturfesten Gefrierbeuteln abkochen) incl. Aquarium. Vielleicht haften am Lüfter zusätzlich Schimmel-Sporen, falls dieser alt ist.

Bei bereits bestehendem Befall kann man eigentlich nur noch das Substrat antrocknen lassen. Das wird dich jedoch sehr viele Samen kosten. Wie weit du dabei gehen kannst, ohne die Samen zu verlieren kann ich dir jedoch nicht sagen. Meine Versuche bereits bestehenden Befall zu beseitigen sind alle gescheitert. Der Schimmel kam immer wieder.

Meine Schimmelbefall hatte ich das erste mal mit "Polyram WG Garten Pilz-Frei" im Griff. Habe das Substrat vor dem Ausbringen der Samen damit vollsaugen lassen und anschließend die Oberfläche samt Samen damit besprüht. Davor habe ich viele andere Mittel ausprobiert. Da du das Zeug wohl essen möchtest, entfällt das Mittel wohl.
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Silberfisch

Das einzige, was an Samen schimmeln kann, sind Fruchtfleischreste oder aber die Samen selbst, wenn sie abgestorben sind. Gesunde saubere Samen schimmeln nicht.
Kokoshumus und Perlite schimmeln nicht, die Sporen finden auf ihnen zwar Feuchtigkeit, aber keine Nahrung, und dadurch kann sich auch kein Myzel bilden.

Desinfizieren oder der Einsatz fungizider Mittel sind immer Symptombekämpfung, nicht Ursachenbekämpfung. Es sollte immer das Ziel sein, die Ursache für Probleme zu beseitigen. In deinem Fall: weg mit dem Pilz-Futter, also entweder die Samen nach dem Vorquellen von anhaftenden Fruchtfleischresten befreien oder, falls die Keimfähigkeit ein Problem darstellt und in Wirklichkeit die Samen selbst schimmeln, frische Samen mit besserer Keimrate kaufen.
Ich persönlich stopfe größere Samen immer tief in Blumenerde gemischt mit Draußenerde, die genug Untermieter hat, die sich um eventuelle Fruchtfleischreste oder abgestorbene Samen kümmern können. Sterile Aufzuchtbedingungen sind mir zu sehr "Labor".
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Robinator

Hallo ihr Lieben,

Ich wollte mich erstmal recht herzlich für die Antworten bedanken.

Es ist halt ziemlich interessant, als ich noch bei meinen Eltern gewohnt hatte und so ca. 15/16 Jahre alt war, hatte ich mir auch so ein ähnliches Gewächshaus gebastelt und da hatte nie irgendwas geschimmelt und alles lief reibungslos, selbst alle Samen (okay fast alle) sind schön gekeimt.

Was natürlich sein kann, die Samen von meiner Zitrone hatte ich erst getrocknet und dann leider 3 Tage im Wasser gehabt ohne es wechseln zu können, da ich nicht da war. Hab sie dann nur unter fließendem Wasser abgespült und etwas trocken getupft. Vermutlich sind sie deshalb so schnell geschimmelt. Gießen tue ich sie auch mit Regenwasser was ich von der Regenrinne abgeleitet habe, könnte das eventuell auch der auslöser sein? Das perlite an der Oberfläche ist auch ziemlich schnell braun geworden.

Ich muss auch gestehen, dass ich diesmal dachte, mal ein paar Samen aus der Bucht zu bestellen (aus China) und taugen tuen sie anscheinend nichts. Da stellt sich jetzt natürlich auch wieder die Frage, wo bekommt man frisches Saatgut von Exoten her?

Das mit der Erde von draußen ist eine gute Idee, hab nur leider immer die Bedenken, dass ich mir dann irgendwas schädliches einfange. Hab ein paar Terrarien zuhause und habe oft gelesen, dass weiße Asseln sehr gute Arbeit vollbringen und alles sehr sauber halten. Wenn es den Sämlingen nicht schadet, dann wäre das auch mal eine Überlegung wert. Damals hatte ich Springschwänze mit in die Töpfe verteilt und vermutlich hatten die da auch gute Arbeit vollbracht.

Kann ja bei Gelegenheit mal ein paar Bilder machen wo man mehr erkennen kann.

LG
Robin
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Silberfisch

Ich wüsste nicht, was man sich von draußen schädliches hereinholen könnte, was in der Wohnung zur unkontrollierten Vermehrung kommt. Substratbewohnern ist es außerhalb der Erde in der Regel zu trocken.
Und manche Mitbewohner, Springschwänze beispielsweise, möchte man ja gerne haben.
Womit wir bei deinen Terrarienbewohnern wären: Springschwänze und Asseln sind super im Schimmelpilzvernichten. Bei mir haben sie Keimfutter im Terrariensubstrat nicht beschädigt, aber sie hatten durch die eigentlichen Bewohner (tropische Landschnecken) permanent AllYouCanEat-Buffet. Ich würde ihnen daher in deinem Gewächshaus auch noch eine Art Wohnheim anbieten, mit Terrarienerde, normalem Futter... so dass sie die Schimmelpilze in deinen Töpfen nur als Zusatzfutter betrachten müssen.

Bezüglich der Quellen für Exoten muss ich passen. Ich ziehe höchstens mal Kerne aus exotischem selbstaufgegessenem Obst auf, ich bestelle Samen nur für Balkonbepflanzungen.
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werteargt43

@Robinator
Die China Samenhändler kannst du vergessen. Hatte bisher nur Fake Angebot von verschiedenen Händlern gehabt. Alle haben nur Müll geliefert.

Zitat geschrieben von Silberfisch

Kokoshumus und Perlite schimmeln nicht, die Sporen finden auf ihnen zwar Feuchtigkeit, aber keine Nahrung, und dadurch kann sich auch kein Myzel bilden.


Scheinbar kann Kokoshumus doch schimmeln

https://www.hausgarten.net/gar…alten.html
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Silberfisch

Ich habe noch nie Schimmel auf angerührtem Kokoshumus gehabt, selbst wenn ich ihn feucht für mehrere Wochen in einem Eimer gelagert habe. Erst wenn auch was drin ist, das den Pilzen gute Nahrung bietet, geht die Party los. Also Futterreste, Kot, abgestorbene Pflanzenteile (außer Kokos)...

Es ist ja gerade ein großer Vorteil von Kokoshumus, dass er im Feuchtterrarium (24°C, Luftfeuchte dauerhaft an der Sättigungsgrenze, Substrat deutlich feucht ohne angetrocknete Stellen) nicht wie Blumenerde zum Schimmeln neigt. Er verrottet sehr langsam.
Deshalb muss man Keimlinge, die in Kokoshumus stehen, auch sehr viel früher düngen als welche, die in Blumenerde aufwachsen. Was kaum verrottet, stellt den Pflanzen auch kaum Nahrung zur Verfügung.
Ich kenne da eine Kokosnussschale, die grabe ich jedes Jahr im Kompost ein und jedes Jahr beim Umsetzen desselben wieder aus. Seit mindestens 15 Jahren schon. Mehr als dass sie dunkler geworden ist, ist bisher noch nicht mit ihr passiert. Dieses Jahr wird sich sicher der Nachbesitzer des Gartens darüber wundern.

Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass es unterschiedliche Qualitäten zu kaufen gibt. "Gute" Sorten für die Terraristik, weniger gute für die Pflanzenanzucht, die dann auch nur einen Bruchteil kosten.



Ein normales Maß an Schimmelpilzen macht gesunden Keimlingen aber auch nichts aus. Sie räumen totes Material weg, vernichten verletzte oder kranke Pflanzen. Sie sind Symptom eines Pflanzensterbens, nicht die Ursache.
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Schokokis

MMn ist das ganze einfach zuuu nass. Solch geschlossene systeme hab ich auch schon... Es genügt wenn WENIGE Tropfen an den Scheiben niederschlagen...
Daher würde ich die Abdeckung einfach mal 1-2 Tage herrunternehmen.... U wenn die scheiben trocken sind wieder schließen...
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Loony Moon

Ich denke auch, dass für dein vergleichsweise geschlossenes System einfach zuviel Feuchtigkeit drin ist.
Du hast nur die Möglichkeit, den Deckel einmal so lange offen zulassen bis wirklich scheinbar alles abgetrocknet ist. Und doch wird immer noch genügend Feuchtigkeit im System sein, um deine (neu) Anzucht weiterzubringen.
Und ich würde auch nur dann Feuchtigkeit wieder in dieses System bringen, wenn es erforderlich ist. Einfach ein Hygrometer einbauen und schon siehst du, wann mal etwas Feuchtigkeit von Nöten ist.

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