Ich hoffe, es ist erlaubt, wenn ich hier mal schreibe (auch ohne Garten, es sei denn, mein Balkon geht als Garten durch

)...
Gekramt aus dem Erfahrungsschatz namens Arbeitsalltag einer studierten Landschaftsarchitektin...
Doppelstabmattenzaun bekommt man so gut wie überall, ist demzufolge relativ preiswert, man kann sich die Tore samt ihrer Breiten dazu aussuchen, sie sind pflegeleicht (insbesondere in der Wartung und Unterhaltung) und es gibt sie in versch. Lackierungen.
Da aber fast jeder sie hat bzw. sie auch im öffentlichen Raum so gut wie überall eingesetzt werden, ist ihr Anblick oftmals langweilig und trist (auch wenn Nachbar X einen Zaun in grün hat und Nachbar Y denselben Typ Zaun in anthrazit...)
Holzzäune haben eine natürliche Ausstrahlung, man kann sie lackieren, lasieren oder so lassen wie sie sind. Bei letzterem verwittern sie und werden oftmals graubräunlich (was manchmal sogar erwünscht ist - sieht man z.B. bei Gebirgslärche, die wird als Außenverkleidung gern verwendet und es sieht sogar schön aus, wenn das Haus oder der Zaun eben dann eine graue Patina bekommt).
Bei Holzzäunen ist nicht nur die Form eine Qual der Wahl (ob Stabzaun, Koppelzaun, Staketenzaun, Jägerzaun und wie sie nicht alle heißen...), sondern auch die Art des Holzes. Es ist sinnvoll, ein Holz mit einer hohen Dauerhaftigkeitsklasse auszuwählen, wenn man lange was von seinem Holzzaun haben möchte oder man muss es eben irgendwie vor äußeren Witterungseinflüssen schützen. Nadelholz aus Fichte und Kiefer ist nicht sonderlich dauerhaft, da kommt man ohne Lackierung oder Imprägnierung nicht weit. Wobei ich bei Imprägnierung vorsichtig wäre, früher wurden da sehr häufig giftige Substanzen verwendet, wodurch das Holz in der späteren Entsorgung häufig als "Giftmüll" oder "Sondermüll" deklariert wird. Da wird die Entsorgung teuer.
Recht dauerhaft sind Eiche und Gebirgslärche, eine sehr hohe Dauerhaftigkeit hat Robinie (abgesehen von tropischen Harthölzern, die man aber aus Umweltschutzgründen eher nicht präferieren sollte).
Je dauerhafter, desto eher kann man ohne Lasierung/ Schutz des Holzes auskommen. Aber desto teurer ist es eben auch in der Anschaffung. Und die Kosten im Unterhalt/ Pflege sollte man auch im Blick behalten, denn Holz als lebendiger Baustoff (zumindest lebendiger als Stahl oder Eisen) verändert sich eben durch Bewitterung.
Eisenzäune sehen schön aus, werden aber nicht so häufig verwendet, denn sie sind in der Anschaffung sehr teuer. Über Pflege kann ich nicht so viel sagen, ich habe eher weniger mit ihnen zu tun. Pflegen muss man sie aber auch, z.B. durch Nachlackieren.
Bei eurem großen Grundstück, liebe Perse, wäre es wichtig zu wissen, wie viel du einzäunen willst (wie viel Meter Zaun du brauchen wirst) und dann würde ich dir dazu raten, zu schauen welche Typen von Zäunen dir an sich gefallen und eine Kosten-Nutzen-Rechnung aufzustellen, quasi eine Art Preis-Vergleich.
Ein paar Stichworte dazu:
Zu den Zauntypen jeweils die Kosten pro Meter Zaun rauszusuchen, hochzurechnen auf eure benötigte Menge.
Zu schauen, ob's zum gewünschten Zauntyp ein passendes Tor gibt (denn der Zaun soll sicher zur Straße hin sein, wo auch eure Zufahrt ist, sprich ihr braucht ein Tor), auch in der benötigten Breite.
Soweit man es herausbekommen kann, sich über die Pflege Gedanken zu machen bzw. über die Lebensdauer des Zaunes. (Muss man den alle 5-6 Jahre komplett neu lackieren oder reicht eine mögliche Lackierung alle 20 Jahre? - Zeitaufwand und Material überschlagen und die Frage nach dem "will-ich-das" und "kann-ich-das" stellen)
- Ich erlebe sehr oft, dass sich Leute einen Zauntyp, z.B. einen schicken Holzzaun, aussuchen, sich aber keine Gedanken über den Unterhalt/ die Pflege des Zaunes machen und dann relativ genervt von ihrem tollen Zaun sind, weil sie die sch***-Lackiererei usw. vorher nicht ausreichend bedacht hatten. -
Eins noch:
Ich würde den Zaun zum Haus aussuchen.
Also keinen Zaun aussuchen, der mit dem Haus nichts zu tun haben will!
Ein Staketenzaun aus Holz sieht vor einer Bankfiliale bekloppt aus und genauso wäre ein dicker Eisenzaun zu protzig und schwer für ein niedliches Fachwerkhaus.
Es muss schon irgendwie passen.
Eine "Gestaltungssatzung" habt ihr ja wohl nicht, da ihr nicht in der Stadt wohnt. Einen Bebauungsplan auch nicht? Denn in solchen Unterlagen steht manchmal auch drin, was man als Begrenzung machen darf (Zaunart/-typ oder Hecke oder Mauer) und was nicht.
Ich hoffe, es ist nicht zu sehr verwirrend...
lg
Henrike