Florfliegen im Haus vom Sterben abhalten :(

 
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Yesil

Vielleicht könnt ihr mir helfen. Wir haben seit 3 Monaten immer wieder Florfliegen im Dachgeschoss. Erst waren es zwei. Die haben ca. 3 Wochen durchgehalten, dann waren sie tot auf dem Bode gelegen. Nun ist schon wieder eine da, vielleicht ist es auch mehr als eine. Was können wir machen, damit diese uns nicht wieder sterben? Ich habe gelesen, dass sie Blattläuse fressen, leider hab ich da grad keine da und kann die Florfliegen ja auch schlecht damit "füttern".
Ist das "normal" dass die den Winter nicht überleben oder kann ich die kleinen Tierchen irgendwie retten?

Vielen Dank für eure Hilfe.
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lilamamamora

Florfliegen heißen ja auch "Eintagsfliegen".
Es ist nicht ganz normal, dass die jetzt schon schlüpfen,
probiers mal mit Zuckerwasser, aber vorsichitg, damit sie nicht darin ertrinekn.
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snif

Florfliegen überwintern öfters geschützt im Haus. Wenn dann die Sonne den Überwinterungsplatz (Rolladenkasten oder so was) aufheizt, kommen sie raus. In der warmen Wohnung geht's dann schnell zu Ende
Wenn du einen kühlen Raum zur Verfügung hast, setz sie dort hin. Die fressen Pollen und Nektar, vielleicht nehmen sie das Zuckerwasser ja wirklich?

Um das im nächsten Jahr zu verhindern... vielleicht hilft's bei euch, einen florfliegenkasten aufzuhängen?
schau mal zB da: (Anmerkung zu der Seite, bei den Bienen: markhaltige Stängel senkrecht befestigen und nicht gebündelt; wird besser angenommen als gebündelt waagrecht) oder da:

Wir haben alljährlich Marienkäfer drinnen. Wenn's das Wetter zulässt, lass ich sie raus, sonst kommen sie in's kühle Treppenhaus an die Usambaraveilchen, die die letzten Winter IMMER mit Blattläusern zu kämpfen hatten Aber auch da behagt's den Käfern nicht Sollte wohl auch mal so was aufhängen...

Edit: achso, ja, gaz vergessen... Lila, wieso Eintagsfliegen? Die leben als Erwachsene doch noch einige Wochen und wenn sie überwintern sogar etliche Monate, oder verwechsel ich da was?
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Yesil

Zitat geschrieben von lilamamamora

probiers mal mit Zuckerwasser, aber vorsichitg, damit sie nicht darin ertrinekn.


Wie viel Zucker in wie viel Wasser? Können sie sich davon ernähren? Kann ich die Fliegen einfach anfassen oder sind sie da irgendwie "empfindlich"?

Kalter Raum, hm, ok. Das könnten wir mal probieren, aber die Floris wandern sehr gerne habe ich festgestellt

Hoffentlich büchsen sie mir aus dem kalten Raum nicht wieder aus

Aber danke vielmals für eure Hilfe, vielleicht klappt es ja.
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lilamamamora

Vielleicht besser Honig 1:1 mit Wasser verdünnt, dann sind auch Proteine dabei.
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Yesil

Hey Lila,

das mit dem Zuckerwasser hat wirklich funktioniert! Wir haben das auf dem Finger gehabt und die Florfliege hat sich wie besessen drauf gestürzt. Sie ist dem Finger sogar nachgelaufen, wenn man ihn wegbewegt hat, weil sie so scharf auf den Zucker war. Die Schale mit dem Zuckerwasser hat sie aber nicht gefunden.

Vielleicht mal das mit dem Honig versuchen. Riecht sie das oder wie merkt sie, dass da eine Futterquelle für sie ist?

Vielen Dank schonmal für eure Hilfe! Vielleicht bringen wir die Kleine ja echt durch
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Rouge

Hallo,

mal was Grundsätzliches: Florfliegen sind KEINE Eintagsfliegen ... das ist wieder eine ander Spezies! Florfliegen gehören zur Gattung der Netzflügler, Eintagsfliegen zur Gattung der Eintagsfliegen!

Und nur die Larven der Florfliegen ernähren sich von Blattläusen u.a. Schadinsekten! Die erwachsenen Tiere leben von Nektar (Zuckerwasser ist da gut) und Pollen und - man höre und staune - von Honigtau (und wer den produiziert, wissen wir eigentlich auch: die Blattläuse!) ...

Normalerweise überwintern Florfliegen auf Dachböden ... wenn es allerdings zu warm ist, werden die Tiere wach (da dann das Blut wieder flüssig wird - ansonsten frieren sie nämlich komplett durch und überleben nur dank des Frostschutzmittels im Blut!) und mangels Futter sterben sie!
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Yesil

Oh Rouge,

du kennst dich aber gut aus. Kannst du mir dann auch sagen, wie oft ich die Fliege "füttern" muss, dass sie nicht stirbt und wie ich das genau anstellen soll. Wie schon erwähnt findet sie das Futter nicht, wenn ich es ihr nicht auf meinem Finger direkt vor den "Rüssel" halte.

Hast du einen Tipp? Also mag sie es doch warm, wenn sie jetzt schonmal wach ist? snif meinte ja, ein kühler Raum wäre gut für die Florfliege...?
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Rouge

Grundsätzlich wirst Du sie NICHT durch den Winter bringen, es sei denn, Du bietest ihr ein kleines Biotop an!

Wenn sie gefressen hat, kannst Du sie eigentlich wieder ins Kühle bringen, am besten sogar ins Kalthaus und keine Angst, die Florfliegen sterben nicht, die "schockgefrieren" sozusagen ... und durch das Frostschutzmittel im Blut gerinnt selbiges nicht, sodaß sie nach dem Auftauen wieder leben! Da sind Insekten uns Menschen weit voraus

Ich habe letztens einen Marienkäfer, der mit dem Brennholz reingeholt wurde und munter rumkrabbelte, kurzerhand wieder raus in den Schuppen gesetzt ... dort erstarrt er nämlich wieder, in der Wohnung würde er verhungern
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snif

Rouge, woher hast du die Info mit dem Gefrierschutz? Soviel ich weiß überleben Florfliegen (genauso wie Marienkäfer!) den Winter wirklich nur an frostgeschützten Orten

Wenn ich mich nicht sehr irre, hilft so ein Frostschutzmittel auch nur bedingt. Sind zB Zitronenfalter, die den Winter ziemlich ungeschützt in den Ästen verbringen, mal aufgetaut, stellen die Körperflüssigkeiten wieder auf "Normalbetrieb" um, und der Frostschutz ist dahin. Wer dann in den Frost kommt, erfriert einfach Bitte klärt mich auf, wenn das nicht stimmt!

Zur Fütterung hab ich für Schmetterlinge hier was gefunden:
Zitat
Wenn man entgegen der unter dem Link | Zucht | beschriebenen Empfehlung Puppen im Winter nicht kalt genug ( bis zu 0 Grad) aufbewahrt, kann es vorkommen, dass bereits im Winter die Schmetterlinge schlüpfen. Dabei entstehen zwei Probleme : Da man zum einen nicht mit dem Schlüpfen rechnet, werden die zur Vorbereitung des Schlüpfens gegebenen Ratschläge ( Link | Zucht | ) nicht befolgt, was oft zu Faltern mit verkrüppelten Flügeln führt. Schwerwiegender ist das Problem : Was soll man mit dem geschlüpften Falter tun? Da ist guter Rat schwierig : Draußen ist es noch sehr kalt, so dass der Falter dort nicht lange überleben kann. Er findet auch keine geeignete Nahrung. Man kann versuchen, den Falter für einige Zeit im Haus durchzubringen. Dabei wird eine Fütterung mit einem Honig-Zucker-Wasser ( auf ein Schwämmchen oder Küchenpapier ausgebracht) empfohlen - das Bild von Markus Welz zeigt eine solche Fütterung !

Man kann auch versuchen, den Schmetterling mit einer saftigen Frucht zu füttern. Die folgenden Bilder zeigen, wie ein Schwalbenschwanz mit einer Kiwi ( Bild ) bzw. ein Kleiner Kohlweißling mit einer zerdrückten Mandarine ( Bild ) bzw. ein Großer Fuchs auf einer Orange ( Bild ) bzw. eine Baumwolleule mit Bananen/Orangensaftgemisch ( Bild ) gefüttert wird.

Ebenso bestens geeignet : Melone oder zerdrückte Trauben.

Zwischen den Fütterungen sollte man den Falter dunkel und kühl halten (es geht auch der Kühlschrank bei 8 - 10 Grad)

Nicole Schenk gelang es so, eine Baumwolleule über einen Monat am Leben zu erhalten ( "Gefüttert habe ich ihn, indem ich z.B. auf einen Löffel eine Traube ausgedrückt habe (od. Orange od. Kiwi), einen Tropfen Honig.. das Ganze vermischt und dann vor seinen Kopf gehalten habe")
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Yesil

...jetzt ist die Verwirrung perfekt.
Kalt oder warm, sterben oder leben? Wenn sie aber in einem warmen Raum auf dem Boden liegen und sich nicht mehr rühren, sind sie doch schon tot, oder auch in der Winterstarre? Wohl kaum, oder?

So einen richtig kalten Raum habe ich sowieso nicht. Dann lieber im Warmen lassen...?
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snif

je kühler, desto weniger Energie brauchen sie. Also auch weniger Futter, also lieber im Kühlen, aber frostfrei.
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Rouge

Snif

http://www.wald.de/insekten-er…ch-kaelte/

Und die logische Schlußfolgerung: Es gibt ja im Winter auch den ein oder anderen Sonnentag draußen im Wald ... und da würde jedes Insekt, daß dann dort auftaut, kaputtgehen, wenn der Frost wieder einsetzt ... die körpereigene Glycose verhindert dies aber ...
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snif

ah, ja, danke! Aber um Florfliegen geht's da nirgends, oder hab ich was übersehen?

Ich muss mal suchen, das würde mich jetzt wirklich interessieren. Neulich hatten wir auch einen Kohlweißling im Wohnzimmer, muss sich wohl irgendwo an einem Pflanzentopf verpuppt haben, der Arme. Dann die Marienkäfer im Rolladenkasten, die Florfliegen, die auch immer wieder auftauchen und weiß der Geier, über was man noch so alles stolpert. Unter welchen Voraussetzungen kann man die ruhigen Gewissens vor die Tür setzen? Nur im Frühling?

Die Krabbler ticken ja auch nicht alle gleich. Und wie überstehen sie normalerweise die warmen Tage? Der Körper muss immer auf Winter umstellen, den Stoffwechsel minimieren, evtl. Wasser rausschmeissen und ggf. Frostschutzmittel bilden und so weiter. Versteck suchen. Wenn die Tiere dann wieder aktiv werden, muss der Körper auch wieder auf Aktiv umstellen. Aber wie schnell geht das? Und wie schnell geht's wieder zurück in den "Gefriermodus"? Oder wachen sie einfach nicht auf, wenn's nur ein, zwei Tage warm ist?

Ne Weinbergschnecke zum Beispiel (jaja, ist kein Insekt, aber für die hatte ich's mal genauer rausgesucht ) verträgt tiefen Frost problemlos. Aber nur, wenn sie sich entsprechend vorbereitet hat. Sie vergräbt sich unter die Erde, zieht sich tief in ihrer Schale zurück. Da werden Zwischenwände eingezogen, der Ausgang wird mit einer dicken Kalkplatte verrammelt. Die Körperflüssigkeiten werden so weit wie nur möglich eingedickt, und ein Haufen kleine Moleküle dient als Frostschutz. Wenn die Schnecke dann im Frühling rauskommt, reicht schon leichter Frost, um ihr den Garaus zu machen.
Ich nehm an, dass das bei Insekten ganz ähnlich ist: ohne Vorbereitung kein Winterschutz

Problemlos kommen Florfliegen jedenfalls auch nicht über den Winter, sonst wären die Verluste nicht so hoch. Laut Nabu überlebt höchstens jede Zweite, die hier sprechen von einer Überlebensrate von 10 bis 40%.
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Rouge

Aber die würden ausreichen, um die Population im Frühjahr wieder "aufzufüllen", wenn es den Faktor Mensch und Umweltgifte net gäbe ... aber das ist ein anderes Thema

Nein, um Florfliegen ging es in dem Link nicht ... bei Wikipedia steht auch nix Interessantes drin ... ich habe nur letztens einen Bericht im Fernsehen gesehen, da ging es um Insekten im allgemeinen, und daß die i.d.R. hinter Baumrinden überwintern! Also ist ein Dachboden ja schon sowas wie ein 10-Sterne-Mega-Luxus-Hotel

Aber ganz ehrlich? Wenn ich ein Insekt im Brennholz finde, und es ist ein Nützling!, dann kommt's wieder in den Schuppen, da mach' ich mir keine Gedanken um optimale Überwinterung ...

Aber die meisten Spezies überwintern sowieso als Eier oder Larven ... es gibt nur relativ wenige Arten, die als Images überwintern ... und ich habe bei Spaziergängen im Wald bei uns selbst bei Schnee schon Insekten fliegen sehen ... also scheint es ihnen trotz allem recht wenig auszumachen ...
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