Fettkräuter – Zart, aber hungrig
Auf den ersten Blick wirken die ursprünglich in Liechtenstein und der Schweiz heimischen Fettkräuter (botanisch Pinguicula) eigentlich gar nicht wie „typische“ fleischfressende Pflanzen. Sie bilden kleine, grüne Blattrosetten, die bei den winterharten Arten im Frühjahr nach dem Austrieb der neuen Blattrosetten blühen. Auf den Blättern befinden sich zwei Arten von Drüsen: Die gestielten Drüsen, die das klebrige Fangsekret absondern und die Blätter fettig glänzen lassen, und die sitzenden Drüsen, die Verdauungsenzyme ausscheiden.
Langsam, aber sicher
Landet ein Insekt auf einem Blatt, so bleibt es kleben. Das Blatt rollt sich nun langsam von den Rändern her um das Insekt herum ein und verdaut es. Die Nährstoffe werden über Öffnungen in der Cuticula (das sind die Hautzellen der Blätter) aufgenommen. Auch Pollen können auf diese Weise verwertet werden.
Zierliche Blütenstars
Die Blüten der Fettkräuter weisen zwei ausgeprägte Lippen auf. Hierbei ist die Oberlippe dreiteilig, die Unterlippe zweiteilig. Weiterhin sind die Blüten gespornt, die Blütenfarbe variiert von blau-violett über weiß bis hin zu gelblich-grün. Rötliche Färbungen sind eher selten.
Gerade durch diese Zartheit lockert diese Pflanze ihre Umgebung optisch auf; die hübschen Blüten beruhigen das Auge. -jsch-
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