Ein Auszubildender zum Landschaftsgärtner

 
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Ein Auszubildender zum Landschaftsgärtner

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Gepostet: 28.04.2011 - 07:40 Uhr  ·  #1
Der Tag ‚X’ eines Landschaftsgärtners –
Ein abwechslungsreicher Start


Lars W. kann sich noch sehr gut an seinen ersten Tag als Auszubildender zum Landschaftsgärtner erinnern. Es kommt ihm vor, als ob es erst gestern war, dabei sind inzwischen schon einige Monate ins Land gezogen. „Die erste Baustelle vergisst man nie“, erzählt Lars W. „Bereits kurz nach Sonnenaufgang um 7:00 Uhr stand ich gemeinsam mit den Kollegen auf dem Betriebshof und wartete gespannt, was passieren würde. Einige kannte ich bereits durch mein freiwilliges Praktikum. Außer mir waren noch zwei Auszubildende dabei.“

Es standen drei verschiedene Baustellen auf dem Plan und der Chef von Lars teilte die Teams ein. Gemeinsam mit einem Vorarbeiter und dem Auszubildenden im dritten Lehrjahr sollte der angehende Landschaftsgärtner auf eine private Baustelle fahren. Die Kunden hatten genaue Vorstellungen von ihrem neuen Traumgarten, ihnen fehlte es aber an der nötigen Zeit und dem sprichwörtlichen grünen Daumen, um ihren Garten selber anlegen zu können. Mit Hilfe der Experten für den Garten- und Landschaftsbau war schon die Terrasse neu angelegt worden, die ehemalige Spiel- und Sandkastenecke einem Teich gewichen. Es sollten noch letzte Pflanzarbeiten in den Beeten und auf dem Gelände erledigt werden. Auf einem Gartenplan war genau verzeichnet, welche Pflanzen wo wachsen sollten.

Vorbereitung ist alles

Bevor die Teams sich auf den Weg machen konnten, mussten Pflanzen, Werkzeuge, Maschinen und notwendiges Material auf die Fahrzeuge geladen und gesichert werden. Der erste Trupp fuhr auf eine Baustelle in einer Kindertagesstätte. Dort wurde ein naturnaher Garten mit Wasserspielplatz angelegt. Das andere Team übernahm aufwendige Pflasterarbeiten auf einem Firmengelände und war noch dabei, mit dem Radlader die schweren Natursteine auf den LKW zu verladen, als die Gruppe von Lars W. bereits den Bauhof verließ. – Auf der Baustelle angekommen, wurde abgeladen und mit dem Aushub der Pflanzlöcher begonnen. „Den Pflanzplan richtig zu lesen, war gar nicht so einfach, die vielen neuen Pflanzennamen waren sehr verwirrend. Nur gut, dass an den Sträuchern kleine Schilder hingen“ schmunzelt Lars W. heute. „Ausheben, Pflanzen ausrichten, einsetzen und pflanzen, der Vormittag war ruckzuck um. Nach der Mittagspause kamen dann die Stauden in den Boden.“ – Zum Feierabend waren alle Pflanzen an Ort und Stelle, angegossen und der Garten sah wie verwandelt aus, erinnert er sich. Kurz vor 17:00 Uhr wurde die Baustelle aufgeräumt, Schnitt, Abfälle, Werkzeuge und alle restlichen Materialien wieder auf den Transporter verladen und man fuhr zurück zum Bauhof der Firma. „Heute bin ich schon viel routinierter, aber der erste Tag hatte es echt in sich“ resümiert Lars W. „Einiges war bekannt, aber das meiste jedoch vollkommen neu und ungewohnt. Aber ich konnte immer jemanden fragen. Gut war, dass ich durch mein freiwilliges Praktikum schon mal erlebt hatte, wie Landschaftsgärtner arbeiten, so konnte ich auch sofort mit anpacken. Ich weiß noch, abends war der neue Garten fix und fertig, alles war bepflanzt. Man konnte echt sehen, was wir den ganzen Tag gemacht haben und das war Klasse.“

Der erste Tag bleibt unvergessen

„Ein Praktikum war auch für mich genau das Richtige“, erzählt Tarek Ö., Auszubildender im dritten Lehrjahr. „Denn es hat mich in meinem Berufswunsch bestärkt. Dadurch kannte ich auch zu Beginn meiner Ausbildung schon einige Mitarbeiter und wusste ungefähr, wie ein Arbeitstag abläuft. Ich kam an meinem ersten Tag sogar mit Leuten aus dem Praktikumteam in eine Gruppe, das hat mir den Einstieg erleichtert. Lars kannte ich noch aus der Zeit seines Praktikums. Damals war er noch etwas zurückhaltend. Ich habe ihm dann den Tipp gegeben, unbedingt gleich mit anzupacken. Das ist in unserem Beruf total wichtig, ohne Teamarbeit geht im Garten- und Landschaftsbau schon mal gar nichts. Wer sich für diesen Beruf interessiert, sollte wie wir ein Praktikum machen. In den Ferien beispielsweise und nicht nur zu schauen, sondern zeigen, was man kann. Das macht immer einen guten Eindruck und man findet schnell raus, ob man’s drauf hat oder nicht. In diesem Jahr werde ich mit meiner Ausbildung fertig sein. Danach möchte ich erst mal ein paar Jahre Berufserfahrung sammeln. Dann will ich unbedingt meinen Meister machen und die Ausbildung zum Techniker, dann kann ich selber als Ausbilder arbeiten. Ich habe gemerkt, dass ich das ganz gut kann, anderen etwas zu erklären.“

Grün, fit, Landschaftsgärtner

Angehende Landschaftsgärtner sollten selbständig und im Team arbeiten können, aber auch noch einige andere Anlagen mit bringen: Körperliche Fitness beispielsweise. Naturverbundenheit ist ebenso von Vorteil wie ein gewisses mathematisches Verständnis, sowie handwerkliches Geschick und Spaß an einer abwechslungsreichen und kreativen Tätigkeit. Außerdem ist der Arbeitsplatz eines Landschaftsgärtners immer draußen und es wird auch bei Wind und schlechtem Wetter gearbeitet, wetterfest sollte man deshalb schon sein. „Wer sich für eine Ausbildung zum Landschaftsgärtner entschließt und diese auch erfolgreich besteht, hat sehr gute und vor allem vielseitige Chancen in unserem Beruf“, so Günther B., Ausbilder im Garten- und Landschaftsbau. „Unsere Branche hat beste Zukunftsaussichten. Mehr und mehr Menschen legen Wert auf ein grünes Umfeld, sowohl in privaten Gärten als auch im öffentlichen Raum.“

BGL
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Bei einem Praktikum kann man den Beruf des Landschaftsgärtners ein wenig kennenlernen. Wer sich für eine Ausbildung zum Landschaftsgärtner entschließt und diese auch erfolgreich besteht, hat anschließend gute und vielseitige Chancen in diesem Beruf.
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Körperliche Fitness beispielsweise. Naturverbundenheit ist ebenso von Vorteil wie ein gewisses mathematisches Verständnis, sowie handwerkliches Geschick und Spaß an einer abwechslungsreichen und kreativen Tätigkeit.
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