Düngung, wie, welche Pflanze zu düngen ist?

 
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Christof

Ich habe eine große Bitte!

Ich habe so sensationelle Infos von Euch bekommen;
das Wissen ist schier endlos.

Vielleicht hat jemand einen kleinen Leitfaden bereit, wie, welche Pflanze zu düngen ist.

Vielleicht als Tabelle, zum ausdrucken.

Natürlich eingeschränkt auf die im Forum gängigsten Pflanzen.

Ganz speziell interessiert mich das Thema der Mineraliendünger.

Ich habe meine beiden MUSAS nämlich gleich mit so einem gedüngt, und erst später gelesen, daß das schlecht ist.

Warum ist das so schlecht, und welche Pflanzen mögen mineralischen Dünger??

Welche nicht???

Danke und lg,

Christof
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nazareno

die organische düngung scheidet bei zimmer- und kübelpflanzen aus mehreren gründen aus. Der hauptgrund ist, dass zum aufschliessen der organ. nährstoffe mikroorganismen benötigt werden, die (zumindest anfangs) im substrat nicht vorhanden - und auch nicht erwünscht- sind.
Beim mineraldünger, der die nährstoffe in der form anbietet, in der sie die pflanze aufnimmt, gibt es 3 formen:
- dauerdünger
- gekörnte volldünger (z.b. blaukorn)
- flüssigdünger

Alle 3 haben ihre vor- und nachteile.
Beim flüssigdünger kann man etwa am genauesten dosieren, auch die nährstoffzusammensetzung hat man "in der hand": Während für das vegetative- und blütenwachstum ein verhältnis von 3:1:2 (N/P/K) optimal ist, sollen die kübelpflanzen etwa zum ausreifen im herbst eher 1:1:3 bekommen.
Magnesium und spurenelemente brauchen die pflanzen zusätzlich, allerdings nur während der wachstumsphase, zum ausreifen nicht mehr.

Was bei flüssigdünger in containern oft zum problem wird: die zunehmende versalzung des substrats, verursacht durch die ballaststoffe und kalk in den meisten fertigdüngermischungen. Dieses problem umgeht man weitgehend durch sog. reinnährstoffdünger (hoch konzentriert), z.b. 0,5l-flasche für 500l giesswasser.

Bevors jetzt aber zu speziell wird, lass ich lieber andere zu wort kommen

lg
nazareno
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baki

Moin Christof

Man kann die Düngung leider nicht so veralgemeinern.
Organische Düngung gehört für mich in den "Außenbereich",
die Mineralische überwiegend für Schalen, Balkonkästen, Kübel oder Zimmerpflanzen. In Außnahmen auch bei "Freilandpflanzen".
Die Größe der Pflanzen spielen die größte Rolle
die Wuchsfreude aber auch eine nicht unerhebliche für die höhe der Düngegabe.
Außerdem der Standort ...
Fang doch einfach mal mit 1-2 Pflanzen an und wir geben Tips dazu.

Generell: je "krautiger " eine Pflanze je Kalibetonter sollte der Dünger sein
je verholzter die Pflanze, desto Stickstoffbetonter sollte die Düngung sein.
brauchst du aber normalerweise nicht wissen, da die meisten Dünger von jedem etwas haben und die Pflanzen sich das holen, was sie brauchen.

Falls du mit Flüssigdüngern arbeitest / arbeiten möchtest:
einmal die Woche Dünger ist gut - 5 mal ist besser ABER Was ich damit sagen möchte ist folgendes:
Die wöchentlich empfolene einmalig Düngegabe würde ich auf mehrere Male VERTEILEN. Ist besser für die Pflanze ---> gleichmäßige Nährsstoffversorgung.
---> wie bei uns Menschen einmal am Tag ist gut - aber die Tagesration 3 mal am Tag verteilt ist besser.

mfg baki
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garteneidechse

Besucht man einen Baumarkt wird man regelrecht mit Düngerprodukten überhäuft, doch für welchen soll man sich entscheiden? Einen guten, speziell für die einzelne Pflanze abgestimmten Dünger wird man warscheinlich nicht finden, unter all dem Sortiment, diesen sollte man sich selbst mischen.

Doch wie erkenne ich die einzelnen Unterschiede?

Auf jedem Dünger stehen Kennzahlen, mit Nummern dahinter. Bei den Kennzahlen handelt es sich meist um N-P-K. N für Stickstoff , P für Phosphor und K für Kali.

Dies ist der Schlüssel zum Erfolg. Die Zahlen hinter den Buchstaben ergeben die Ausgewogenheit. Ein Dünger mit den Zahlen 8-8-6 ist mit allen Anteilen sehr ausgeglichen, Stickstoff und Phosphor sind gleich vertreten und überwiegen dem Kali nur gering.

Stickstoff wird ein vegetatives Wachstum in der Pflanze erzielen. Der Habitus wird zulegen, das Längenwachstum wird ausgebildet. die Pflanze wird zum stärkeren Wachstum angeregt.

Phosphor wird eingesetzt wenn das generative Wachstum verbessert werden soll.In den Blattachsen werden die Blüten und Knospenbildungen angelegt und gefördert. Eine Blütenpracht wird angeregt.

Kali ist ein sehr wichtiger Dünger für die Wintermonate und die Sprossentwicklung, die Pflanze verringert ihre Internodien, wird härter, robuster, die Pflanzensprosse fester. Insbesondere im Winter sind die Pflanzen frostverträglicher. im darauffolgendem Jahr macht sich diese Düngung (Spezialdünger, Knochenmehl) bei Rosen enorm bemerkbar.

Entstehen Chlorosen (gelbe Blätter) handelt es sich um Eisenmangel. Durch Eisendünger wird das Gewebe gestärkt, das Blattgrün stabilisiert,Chloroplasten gebildet.
Zudem wirkt Eisendünger beim Einsatz in Rasenflächen als Moosvernichter.
In Rasenflächen kann man auch Kalkstickstoff einsetzen um Unkraut und Moos zu entfernen.

Magnesiummangel erkennt man ebenfalls an gelben Chlorosen, Die Blätter werden gelb und die Blattadern werden sichtbar. Dies nennt man Tannenbaumsyndrom. Häufig sieht man solche Bilder bei Chrysanthemen.
Bei Nadelgehölzen kann man mit Magnesiumdünger (Handelsname Bittersalz) gegen die Sitkafichtenlaus vorgehen.
Anschließend gibt es noch eine reihe von spurennährelementen wie
Kupfer,
Molybdän,
Bor,
Nickel
Zink
Kobalt
P2o5
K2O
CaO als basisch wirksamer Bestandteil
Diese sind in einem gutem Substrat bereits vorhanden. Wenn häufig umgetopft wird kann man zu diesen Düngerarten greifen, da diese schnell aufgebraucht sind.
Ausgelaugte Böden kann man mit Urgesteinsmehl behandeln, in diesem sind alle Spurennährelemente enthalten. Sie machen Böden wieder fruchtbar.
Diese enthalten meist:
Siliziumoxid 40% bis 50%.
Aluminiomoxid 10% bis 12%.
Eisenoxid 9% bis 12%.
Calziumoxid 9% bis 12%.
Magnesiumoxid 4% bis 6%.
Natriumoxid 2% bis 4%.
Kaliumoxid bis 1%.
Über Dünger könnte man soviel schreiben. Ich hoffe das dies noch andere hier tun werden.

Mfg

www.garteneidechse.de
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stella_riamedia

hallo christof

was auch noch wichtig wär, sind die bedürfnisse der einzelnen pflanzen. es gibt, wie bei uns menschen auch, seeehr hungrige & weniger hungrige, salzhungrige oder salzmeider. kommt ganz auf die pflanze drauf an. auch bei zimmerpflanzen gibt's da unterschiede.

wenn sich chlorosen entwickeln bei einzelnen pflanzen, heisst das oft auch der ph-wert & die bodenbeschaffenheit stimmen nicht mit den bedürfnissen der pflanze überein. eisendünger (in chelatform) ist zwar eine hilfe, weil die pflanzen es in der form aufnehmen können, aber bei vielen heisst das, ständig an der natürlichen umgebung rumzubasteln, denn die werden damit immer probleme haben, chaenomeles z.b. oder rhodos. zudem sinkt dann bei manchen pflanzen auch die winterhärte, oder sie mickern allgemein vor sich hin..

bei zimmerpflanzen ist das aber eher ein sekundäres problemchen, weil es viel besser zu kontrollieren ist.

ach ja, & schon allein wegen dem düftchen, das viele organische dünger so an sich haben, würde ich von einer anwendung in der wohnung absehen. meine bekommen aber teilweise im frühling eine handvoll rindenhumus verpasst, was ihnen ganz gut tut.

schönen gruß, stella
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Christof

Wow!

Danke für die vielen Infos!

Wie ichs mir erwartet habe, gibts das Rezept nur bedingt.

Nochmals auf meine Banane zurückkommend.
Ich habe mit Grünpflanzendünger mineralischer Wirkformel gedüngt.

NPK = 7+3+6

Mir wurde gesagt mineralischer Dünger ist schlecht.

Was sagt ihr dazu??

Danke

Christof
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baki

Wer sagt denn, das mineralischer Dünger für eine Banane schlecht ist???


mfg baki
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Benedikt1986

ich persönliche verwende nur nährsalz für meine zimmerpflanzen bisher hatte ich noch nie probleme damit. von zeit zu zeit verwende ich auch noch einen spurennährstoffdünger...
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AnjaE

ich habe auch vor dem Düngerkauf (dünger für Kakteen, Tomatendünger, Grünpflanzendünger) bisschen recherchiert, es ist wirklich anstrengend!!
am besten gehst du her, nimmst dir ein paar abende Zeit und durchsuchst das internet gezielt nach deinen Pflanzen und Pflegetips! jede Seite gibt mal mehr mal weniger Infos, aber irgendwo steht dann bei "braucht kalkhaltige Erde" oder "benötigt viel Kali".
Wenn du die Pflanzengruppe kennst der deine Pflanzen zugehören hast du einen neuen Suchauftrag -- Kakteen und Sukkulente z.b. gibt man wenig Stickstoff, dafür müssen Phosphat und Kaliumoxid relativ hoch konzentriert sein!
garteneidechse hat ja oben schon die Wirkung der einzelnen Bestandteile beschrieben, woraus sich ja auch die Anwendung ergibt.

Zitat
von baki: Generell: je "krautiger " eine Pflanze je Kalibetonter sollte der Dünger sein
je verholzter die Pflanze, desto Stickstoffbetonter sollte die Düngung sein.brauchst du aber normalerweise nicht wissen, da die meisten Dünger von jedem etwas haben und die Pflanzen sich das holen, was sie brauchen.


Für die meisten Blattpflanzen trifft das schon zu, bei sukkulenten und kakteen kann der erhöhte Stickstoffgehalt eines gewöhnlichen Blattgründüngers aber üble Auswirkungen auf die Gestalt der Pflanze haben.

deshalb ist am besten:
finde heraus was du für Pflanzen hast
belese dich über ihre Bedürfnisse
(auch in Punkto Boden + Wasser, denn das kann hilfreich sein! brauch eine Pflanze kalkhaltigen Boden kannst mit Leitungswasser giessen, verträgt sie kein kalkhaltiges Wasser solltest nicht unbedingt einen Dünger verwenden der Kalt enthält, usw.)
und gib ihnen was sie brachen

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