Ich beschäftige mich seit mindestens einem Jahr mit der Frage um mehr Nachhaltigkeit im Alltag und habe dies teilweise sogar schon ins Büro mit übertragen bekommen (z.B. haben wir inzwischen nur noch Recyclingpapier bzw. die Plotterrollen sind inzwischen nur noch einmal verpackt und nicht - wie vorher - in Plastikfolie mit Plastikstoppern und dann noch mal im Pappkarton
- nein, es reicht auch einmal in Packpapier!)
Im Büro nenn ich mich inzwischen immer "die Recycling-Beauftragte" (weil ich auch immer von meinen Kollegen befragt werde oder sie auch mal belehre, warum der leere Stift jetzt nicht in den Verpackungsmüll/ "gelber Sack" darf... - ich geh ihnen manchmal arg auf die Nerven....
Aber es hat sich ja auch schon was getan, siehe Papier!)
Zuhause bin ich da schon etwas weiter...
Letztes Jahr z.B. habe ich nur drei 25-Liter-Säcke Plastikmüll runtergebracht!!
(Und dass, obwohl ich zu Studienzeiten wöchentlich !! einen solchen Sack runtergebracht habe...)
Erst war es ein solcher Sack pro Quartal (also 1. Quartal = ein Sack; 2. Quartal = der zweite Sack) und dann ab Juli bin ich dann tatsächlich bis Ende Dezember 2022 mit einem 25-Liter-Sack ausgekommen! Ich hatte nur einen Kanister für destilliertes Wasser zusätzlich, der ging dann nicht mehr rein
Wie schafft man das nur?
Tja, Wege gibt es viele...
- So kauf ich schon seit längerer Zeit Obst und Gemüse nur noch lose, also unverpackt (ich nehme mir dann meine eigenen Beutelchen oder Mehrwegnetze mit)
- nutze keine oder kaum noch verpackte Kosmetika (seit neuestem Haarseife statt Shampoo; Zahnputztabs statt Zahnpasta aus der Tube - meine Zahnärztin lobt mich sogar für's Putzen, das habe ich mit Zahnpasta nie geschafft! *lach* - Mundwasser in der Glasflasche; Peelingseife statt Peeling aus der Tube (die reicht eeeewig!); Stückseife zum Händewaschen (außer in der Küche)
Mein Bad ist super aufgeräumt, und insbesondere der Badewannenrand nicht mehr so vollgestellt!
- Cremes und Salben rühre ich mir selber zusammen (die Verpackungen und Tiegelchen der Rohstoffe werden anschließend meist einer neuen Nutzung zugeführt, sind also auch kein Müll)
- Putzmittel rühre ich auch selbst zusammen (habe dafür ein schönes Anleitungsbuch "Mein Haushalt natürlich sauber"); ich kaufe eigentlich nur noch meine Rohstoffe zum Zusammenrühren, nämlich Essigessenz, Natron, Zitronensäure, Waschsoda, ätherische Öle und dann geht das los *lach*
Ich kaufe bei Obst und Gemüse vorzugsweise Bio und versuche mich nach Möglichkeit an die Saison zu halten.
Sprich keine Erdbeeren im Winter. Als Beispiel.
Ansonsten habe ich mir als Zielstellung gegeben (weil's im Winter doch etwas schwierig ist, mit dem Obst und weil ich eben doch nicht sooo gern auf bestimmte Exoten verzichte), dass das Obst und Gemüse
nur aus Europa kommen darf.
Sprich, ich verzichte derzeit auf Granadilla, Ananas und Drachenfrucht/ Pitahaya, weil ich noch keine gefunden habe, die aus Europa kommen. Na ja...
Dafür esse ich derzeit Orangen, Mandarinen und Clementinen und wie sie alle heißen, weil sie derzeit in Spanien und Portugal Saison haben.
Ansonsten pflück ich mir gern auch was; es gibt einige Obstbäume hier bei uns so im städtischen Umfeld, da braucht man das "Fallobst" nur aufzusammeln. Aber ich habe auch einen Obstpflücker oder wie man das Ding nennt. Und aktuell liegen noch einige selbstgepflückte Äpfel von meinem Lieblings-Apfelbaum in meinem Kühlschrank in der Gemüseschublade - Äpfel muss ich also nicht mal kaufen, die habe ich selbst.
Leider trägt der Baum nicht jedes Jahr...
Kleidung habe ich dieses Jahr nur wenig gekauft; viel mehr habe ich aussortiert.
Ich konsumiere insgesamt auch weniger (im Sinne der Nonfood-Artikel, die man nicht so für den täglichen Bedarf braucht).
Viele behaupten ja gerne, dass ein nachhaltiger Lebensstil teuer ist.
Ich habe nicht den Eindruck, dass das so ist. Jedenfalls nicht teurer als ein "normaler" oder sagen wir "konventioneller" Lebensstil, indem man konsumiert um das System, aufrecht zu halten...
Das, was ich an Geld an einer Stelle einspare, kann ich für hochwertig produzierte Lebensmittel ausgeben. So sehe ich das.
Aber ich würde gerne noch viel mehr machen...
Ach so....!!!
Ich habe seit einem halben Jahr auch noch "ökologische Haustiere", die könnte ich noch erwähnen.
Ich habe seit Juni letzten Jahres eine Wurmkiste und meine Wurmies futtern meine Bioabfälle und produzieren meinen Humus für meinen grünen Dschungel zu Hause...
So, das reicht erst mal.
(Ich habe bestimmt noch was vergessen....)
lg
Henrike