der Kirschbaum treibt nicht mehr aus

Hallo liebe Gartenfreunde...wir haben einen wunderschönen Garten übernommen..hier stand eine ca 6 Meter hohe, ca 30 Jahre, alte Süßkirsche. allerdings hat sie die Hälfte des Gartens eingenommen, alles war schattig und die Früchte zu hoch. Wir haben "Gärtner" gefragt,ob sie uns den Baum fällen.
habenSie auch. auf ca. 2 Meter Höhe. Da steht nun nur noch der Baumstamm. Auf den Baumschnitt haben wir Dachpappe befestigt und eine Pflanzschale drauf gestellt, damit es nicht so kahl aussieht.

Dann - nach garnicht langer Zeit- kam seitlich ein Trieb raus. ich war begeistert. ich dachte, dass jetzt ein toller Zweig nachwächst...aber leider ging dieser Trieb nach weiteren wenigen Woche von alleine ein und starb ab.
ich habe ja nun schon viel im internet gelesen, dass wir gar nicht alle Zweige hätten absägen dürfen, wenn wir nochmal neue Triebe hätten haben wollen. Damals habe ich gar nicht daran gedacht, dass ein gefällter Baum nochmal austreiben kann. eben sehr laienhaft. Jetzt würde ich gerne alles tun, damit es doch nochmal klappt. ist es denn überhaupt mögliche, wenn nur noch ein Baumstamm steht ? kann man dem Baum dabei helfen ? ist das mit der Dachpappe auf dem Schnitt ok - oder sollte man Baumwachs nehmen ?
der Baum hat ja wahnsinnig starke und lange Wurzeln und steht auch super frei. Es wäre wirklich toll,wenn da jetzt doch noch was zu retten ist. ......
wer kann uns dazu was berichten ?
.....

Hallo Simbaline, Herzlich Willkommen im Forum!
Leider wird das wohl nichts mehr mit deinem Kirschbaum. Kirschen sind sehr schlechte Abschotter gegen holzzerstörende Pilze. Die werden bald den Stamm zersetzen.
Da hilft auch keine Dachpappe und sicher kein Baumwachs.
Der Baum hat ja gar nichts mehr um Photosynthese zu betreiben. Dein Trieb war wohl nur ein letztes Aufbäumen vor dem Tod, Sorry. Da kann ich dir keine Hoffnungen machen.

LG Theresa

Man lässt Wunden offen, das beugt eventuellen Pilzbefall vor. Alte Bäume krass stutzen ist eh eine schwierige Sache, da sie stark drunter leiden und gar sterben können. Wunden werden leicht schräg gesägt, damit Regenwasser ablaufen kann und nicht ins Kernholz dringt, das kann zur Herzfäule führen und somit zu instabilität und/oder zum tot des Baumes führen. Dazu kommt, dass man die zerfransten Kanten vom Sägeschnitt, mit einem Scharfen Messer möglichst gleichmäßig und glatt schneidet, das hilft dem Baum Beim "zuwallen" der Wunde.
Damit wäre der Schnitt für den Baum optimal abgeschlossen, um mögliche Erkrankungen vorzubeugen. Wie gesagt, man schneidet eigentlich niemlas Äste ab die stärker als 10 cm sind, lieber sogar noch kleiner, alles andere schadet dem Baum nur. Am besten ist es wenn man den Baum vom Pflanztag an in Form bringt und so hin zieht wie man ihn gern hätte. Ich weiß, wenn man ein Garten übernimmt, ist es nicht umzusetzen und man muss oder kann den Baum dann eben eine Radikalkur verpassen.
Zum Schluss nochmal ein gut gemeinter Tipp vom Landschaftsgärtner: Lasst die Finger von etwaigen Wundverschlussmitteln, denn durch das Auftragen bringt man Bakterien, Pilze oder Viren mit in die Wunde oder man schließt diese in der Wunde ein. Besser, wie auch bei uns, Bluten lassen und offen lassen. Auch Finger weg von Dachpappe und Co. Dadurch sperrt ihr nur Wasser ein und fördert die Fäule und bietet Pilzen optimale Bedingungen.
Ich hoffe ich konnte ein bisschen helfen.
MFG

Bin ganz deiner Meinung bethik, wollte nur nicht schon wieder so weit ausholen.
Und hier geht es ja auch um einen Baum, von dem es nur noch den Stamm gibt. Einen stärkeren Rückschnitt gibt es wohl kaum, es sei denn, ich fälle den Stamm auch noch und fräse den Wurzelstock heraus...