Braune Blattspitzen Acer Palmatum (Fächer-Ahorn)

 
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Nutzpflanze

Hallo liebe Foristen,

ich habe im März von einer guten Baumschule zwei zehnjährige Acer Palmatum gekauft - einen Acer Mikawa Yatsubusa und einen Acer Autumn Moon - und sie in Kübel gepflanzt, mit Drainage, extra dafür gemischter Erde, usw. Sie stehen halbschattig bis Sonnig, wie in der Baumschule, bekommen keine Sonne von 11:00 - 15:00, auf einem Balkon im 2. Stock nach Südwesten.

Sie haben sich sehr gut gemacht aber zeigen seit Mitte Juni an der dem Wind und Sonne zugewandten Seite braune Blattspitzen. Da ich sie, wie ich glaube, gut gieße - sind die braunen Blattspitzen auf den Wind zurückzuführen? Viele innere Blätter und die zur Hauswand gerichteten haben keine braunen Spitzen.

Ist das nur eine "optische Beeinträchtigung" - oder werden die Blätter sowie die gesamte Pflanze dauerhaft geschädigt?

Vielen Dank für ein paar nützliche Tips!

Anbei die entsprechenden Bilder:

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dnalor

vermutlich sind das verbrennungen durch die sonne. ein kleiner wassertropfen an der blattspitze kann auslöser sein, die zarten blätter mit hilfe der sonne zu verbrennen.
nicht übers blatt giessen !!!
ein lichter halbschatten ist eigentlich der richtige standort.

mfg roland
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Nutzpflanze

Also die Blätter sind stets trocken, ich gieße nur unten in den Kübel und besprühe die Blätter nie.

Können so um die zwei Stunden direkte Sonne von ca. 10:00 - 11:00 und von 15:00 - 16:00 tatsächlich zu den braunen Spitzen führen? Da der Balkon nach Südwesten liegt und nur einige Betonpfeiler davor vollkommenen Schatten spenden, der natürlich über den Tag wandert, finde ich keinen Platz der vollkommen abgedunkelt ist.

Wenn Acer Palmatum am Besten vollkommen ohne Sonne wachsen muß, ist unser Balkon für diese Pflanzen ungeeignet?

Sind die braunen Spitzen nur eine optische Angelegenheit oder etwas Bedenklicheres?
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Nutzpflanze

Hallo,

hat vielleicht noch jemand ein paar Hinweise? Also die Sonne kann es nicht sein, habe die Besonnungsdauer nochmal geprüft. Also eventuell der Wind?
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Silberfisch

Hi,

eine Idee, was du gegen weitere braune Spitzen machen kannst, habe ich nicht. Wind könnte als Ursache in Frage kommen, weil die Bäumchen noch neu einwurzeln müssen und dadurch eventuell der Wassernachschub noch nicht richtig funktioniert.
Die braunen Spitzen sind im Ausmaß, wie sie auf den Bildern zu sehen sind, nur ein optisches Problem. Der größte Teil der Blätter ist intakt und kann ordnungsgemäß arbeiten.
Wenn es meine Bäumchen wären, würde ich erst einmal abwarten, sie sind neu bei dir an deinem Standort, müssen sich erst einleben und einwurzeln. Vielleicht sieht der Neuzuwachs im nächsten Jahr schon ganz anders aus.
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Nutzpflanze

Danke,

also Wind und eine eher optische Sache - da bin ich erstmal beruhigt : )
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Nutzpflanze

Hallo Liebhaber des Japanischen Fächerahorns,

ich hatte vor Monaten schon einmal gepostet. Ich würde gerne wissen, was seit dem falsch gelaufen ist. Anfang April habe ich 10jährige Acer Mikawa Yatsubusa und Acer Autumn Moon von einer guten Baumschule gekauft. Vielleicht habe ich die beiden Pflanzen "zu Tode geliebt", also ganz falsch behandelt?

- Zweite Aprilwoche gekauft
- In Kübel mit Ø 45cm gepflanzt, mit Kübelpflanzenerde, etwas Rinde, etwas Tonschotter, Drainagelöcher
- Nur wenig Dünger mit geringem Stickstoffanteil zugegeben

- Holzterasse 2ter Stock nach Südwesten ausgerichtet, Berlin
- Direkte Sonne im Sommer nur ca. von 09:00 - 11:00 und 15:00 - 17:00
- Bekommen keinen Regen ab, werden gegossen

- Diesen Mai, Juli und August 1-2 Wochen mit bis zu 37° (23° nachts) und sehr stürmische Winde, eher an südostasiatische Bedingungen erinnernd, ziemlich ungewöhnlich
- Im Sommer täglich zur fast gleichen Zeit mit ca. 1l Wasser gegossen, an den Tagen mit der unerträglichen Hitze zwei Mal täglich
- Beide Kübel rückte ich an die Hauswand bzw. an die Fenster, um die Pflanzen so gut wie möglich dem Wind zu entziehen

- 9. Juli beide Pflanzen bekamen kleine braune Blattspitzen (Wind? Hitze?)
- 20. September hatten beide viele recht großflächige braune Blattspitzen, an der vom Haus abgewandten Seite, besonders der Mikawa verlor einige Blätter an zwei Zweigen, aber auch einige Blätter an den anderen
- 23. Oktober hatte der Mikawa einige ganz kleine neue Triebe an den Zweigen, die am meisten Blätter verloren hatten, bekommt der Autumn Moon jetzt auch
- 26. Oktober wie an den Straßenbäumen fallen bei beiden nun die Blätter ab, aber nicht gelb, orange oder rot verfärbt, wo Acer doch eigentlich ein unheimlich schönes Farbfeuerwerk zeigen

Also, habe ich die beiden "zu Tode geliebt", übergossen in den abnormen Hitzewochen, als ich viele braune Blattspitzen sah? Oder waren es nur die vielen Stürme im Mai, Juli und August, die die Blätter austrockneten? Oder war in der Kübelerde bereits der Verticillium Pilz? Oder kamen gleich alle Faktoren zusammen?

Ach so; in der Zeit nach dem Blattabwurf von November bis März - wie oft sollten die Pflanzen in dieser Zeit überhaupt gegossen werden? Nur ein Mal die Woche und wenig?

Vielen Dank für ein paar Hinweise, ich weiß echt nicht, was ich falsch gemacht habe : (

[attachment=0]Acer Mikawa Yatsubusa.jpg[/attachment]

[attachment=1]Acer Autumn Moon.jpg[/attachment]
Acer Autumn Moon.jpg
Acer Autumn Moon.jpg (739.52 KB)
Acer Autumn Moon.jpg
Acer Mikawa Yatsubusa.jpg
Acer Mikawa Yatsubusa.jpg (643.09 KB)
Acer Mikawa Yatsubusa.jpg
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Plantsman

Moin,

im Prinzip ist der einzige Fehler der, dass sie auf einer Dachterasse stehen. Dort ist die Luft im Sommer zu trocken. Dadurch entstehen diese braunen Blattspitzen. Wind als Ursache hat schon mal in die richtige Richtung gedeutet.
Du musst Dir ihren natürlichen Lebensraum vorstellen: Kleinbäume im Unterwuchs hoher Wälder in Ost-Asien. Die Winter sind relativ kalt, aber schneereich und die Sommer sehr warm, feucht und mit hoher Luftfeuchte. Im Wald weht dann auch noch wenig Wind, es ist aber ein gewisser Luftaustausch vorhanden und sie werden von den hohen Bäumen beschattet. Dann haben wir die Berliner Dachterasse: offen, windig, bei voller Sonne und hoher Einstrahlung sehr niedrige Luftfeuchte und eine Großstadt ist im Sommer sowieso eine Hitzefalle. Da hilft auch der Schutz vor Mittagssonne nicht viel, ist aber schon ein guter Anfang.
Als Klimabeispiel vergleiche ich mal Juni/Juli in Tokio und Berlin:
Tokio: Regen zusammen 317 mm, Tages-Durchschnittstemperatur: 23,7° C
Berlin: zusammen 127 mm, Tages-Durchschnittstemperatur: 17,7° C
Es regnet in der Heimat fast dreimal so viel wie bei uns und die Durchschnittstemperatur liegt 5° C über der unseren. Das ist tropisch-feucht (!) und so mögen es die Fächer-Ahorne. Dann gibt es auch kaum Blattschäden.

Also, nächsten Sommer die Umgebung der Ahorne, vor allem bei hohen Temperaturen, morgens (!) stets ordentlich befeuchten, sprich immer für hohe Luftfeuchtigkeit sorgen. Es darf auch gerne über die Blätter sein. Ein paar Blattspitzen werden bei uns in Mitteleuropa immer braun werden, aber nicht so extrem wie bei Dir.
Die Brennglaswirkung von Wassertropfen funktioniert physikalisch übrigens nicht, weil der Brennpunkt etwa 3 mm unterhalb des Blattes liegt. Das ist also ein "Märchen". Das größere Problem bei Blattverbrennungen ist der Temperaturunterschied zwischen Blatt und Wasser. Wenn das Wasser zu kalt ist, erleidet das aufgeheizte Blattgewebe ein Kälteschock und kollabiert. Das sieht im Extremfall aus wie eine Verbrennung. Bei warmem Wasser passiert kaum was.

Das die Blätter keine ausgeprägte Herbstfärbung zeigen liegt zum einen an den nekrotischen Blättern, zum anderen könnte der pH-Wert des Topfsubstrats zu hoch sein, über pH-Werten von sechs wird die Färbung immer blasser. Am schönsten ist sie im Bereich von pH fünf bis sechs. Saure Böden fördern also die leuchtende Herbstfärbung bei Fächer-Ahornen.

Fazit: Du hast einfach nur Pech gehabt, dass der Sommer so heiss war und der Standort insgesamt suboptimal ist. Tot oder schwer krank sind sie auf keinen Fall. "Shit happens" .

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