Blutjohannisbeere wird braun - HILFE!!

 
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Gartenneuling30

Hallo, kann mir jemand helfen: WIr haben dieses Jahr unseren Garten angelegt. Alles wächst wunderschön nur leider wird unsere Blutjohannisbeere ganz braun - wir haben sie bei der großen Hitze immer Abends gut gewässert. Weiß jemand ob und wie wir die Pflanze retten können?
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Plantsman

Moin,

um eine bessere Auskunft geben zu können, würde ich gerne noch Detailfotos der Zweige incl. Blattknospen und vertrockneten Blätter sehen. So erkenne ich leider nur einen Strauch, der auf einen Wall gepflanzt wurde, was aber ein Indiz für eine Trockenschaden sein könnte, denn so ein Wall trocknet viel schneller aus als eine ebene Fläche. Das Wasser fliesst viel schneller ab und kann auch an drei Seiten verdunsten. Ein "normales" Gartenbeet hat dafür nur die Oberfläche, aber nicht noch zusätzliche Seiten.

Habt ihr damals beim Pflanzen die Pflanze aus dem Topf genommen und gleich gepflanzt oder wurde von euch der Topfballen/Wurzelwerk noch etwas "aufgerissen"?
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jockel

Hallo,

bei meiner in einen 30 Litertopf gepflanzte Blutjohannisbeere waren auch einzelne Triebe abgestorben bis schließlich trotz guter

Pflege die ganze Pflanze fast einging.Als ich die Pflanze aus den Topf nahm um sie zu entsorgen staunte ich nicht schlecht der

Wurzelballen war voller schwarzer Ameisen. Sie hatten in den Wurzelballen überall ihre Gänge und Brutkammern hinein gefressen

von den Wurzeln blieb nicht mehr viel übrig. Habe den Strauch dann Kräftig zurückgeschnitten die Ameisen in der Regentonne

ausgespült und anschließend mit neuer ameisenfreier Erde wieder eingepflanzt. Abgestorben ist bis jetzt kein weiterer Zweig

hoffe nun das er wieder austreibt.

Vielleicht sind es ja auch in deinen Fall Ameisen oder sogar Wühlmäuse welche die Wurzeln abfressen und so den ganzen Strauch

eingehen lassen.

Gruß

Jockel
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Gartenneuling30

Hallo,

Danke schonmal für die Antworten. Hier folgen noch ein paar Nahaufnahmen.

Wir haben beim pflanzen den Strauch einfach aus dem Topf raus und in den Boden gesetzt. Wir haben sehr lehmigen Boden. Wir haben noch dunkle Pflanzerde von unserer Baumschule dazugetan.

Viele Grüße
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Plantsman

Moin,

Zitat
Wir haben beim pflanzen den Strauch einfach aus dem Topf raus und in den Boden gesetzt. Wir haben sehr lehmigen Boden. Wir haben noch dunkle Pflanzerde von unserer Baumschule dazugetan.

das dürfte eine der Ursachen sein. Die Pflanzen, auch Gehölze, werden von den Baumschulen in der Regel in einem Torfkultursubstat herangezogen. Dieses unterscheidet sich meist sehr stark von der Erde, in die die Pflanze später gesetzt werden soll. Nach dem Pflanzen finden die wenigsten Wurzeln aus dem Topfballen heraus, die Pflanze wächst also nicht richtig an. Wenn dann in einer Trockenphase dieser Ballen auch mal etwas austrocknet, kommt es zur sogenannten Ballentrockenheit. Der Effekt ist so ähnlich, wie wenn man das Gehölz mit einer geschlossenen Plastiktüte eingesetzt hätte, das gegebene Wasser läuft hauptsächlich vorbei. Vor allem auf Lehmböden kann es schnell dazu kommen.
Die andere Version ist die, das der Lehm so undurchlässig ist, dass sich der torfige Wurzelballen derart stark mit Wasser vollsaugt, dass die Pflanze ersäuft. So sieht es bei Dir aber nicht aus.

Da die Winterknospen noch grün und fest aussehen, dürfte es "nur" ein starker Trockenschaden sein.

Nach dem Laubfall, ungefähr Anfang Oktober, würde ich die Pflanze nochmal herausnehmen, ich würde wetten, dass sie kaum rausgewurzelt ist, den Wurzelballen auflockern und mit einem starken Wasserstrahl sauber ausspülen. Dann wird die Pflanzstelle nochmal umgegraben. Die Erde sollte locker sein. In das Pflanzloch kommt keine (!) weitere Blumenerde oder ähnliches, sie soll ja in den Lehm wurzeln und nicht wie in einem Topf stehen.
In der Mitte des großzügig bemessenen Pflanzloch wird ein kleiner Hügel modelliert und darauf dann versucht, die ausgespülten Wurzeln sternförmig auszubreiten. Das ist nicht ganz einfach, aber lohnend. Wurzeln, die zu stark im Kreis oder in Schlingen gewachsen sind, werden so zurückgeschnitten, dass diese Krümmungen entfernt werden und sie wieder gerade verlaufen.
Danach wird die lockere Erde aus dem Pflanzloch wieder auf die Wurzeln gebracht und von außen nach innen angetreten. Aussen stärker als zur Pflanze hin. Schlussendlich wird mit einem runden Wasserstrahl das ganze mit kreisförmigen Bewegungen um die Pflanze angegossen, die Erde darf schön schlammig werden.

Das wars dann auch erstmal. Es kann manchmal leicht übergegossen werden, aber intensiv gegossen werden muss nur, wenn der Herbst rappeltrocken wird. Die weitere Pflege kommt dann wieder nach dem Austriebe im nächsten Frühjahr. Hier muss dann natürlich eine bessere Wasserversorgung gewährleistet sein.

Ich hoffe, ich hab es anschaulich erklären können.
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Gartenneuling30

WoW! Das ist ja mal eine ausführliche Erklärung - Vielen Dank dafür! Sobald der Strauch die Blätter abgeworfen hat werden wir nach Deiner Anleitung vorgehen und hoffen, dass sich die Pflanze wieder erholt - ich werde auf jeden Fall weitere Bilder der Aktion machen und Bericht erstatten - Danke nochmal für die tolle Anleitung!

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