Anthurie "tiefersetzen"

 
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leopard

Ihr Lieben,

meine Anthurie macht mir ein bisschen Sorgen. Und zwar scheint der Wurzelansatz immer weiter nach oben zu gehen und die Pflanze kriegt richtige Luftwurzeln, die dann irgendwann wieder in die Erde wachsen. Ist das normal? Bzw. sollte ich sie im nächsten Frühjahr umtopfen und ein bisschen niedriger eintopfen? Was mache ich dann mit den kleinen, bodennahen Blättern?
Anbei ein paar Fotos.

Ihr scheint es ansonsten ganz gut zu gehen, sie entwickelt ständig neue Blätter und Hochblätter. Im Moment ist ihr nur das Licht scheinbar ein bisschen knapp...
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only_eh

Das ist das natürliche Wachstum von Anthurien. Am Naturstandort kämpfen sich die Blätter durch Laubschichten. Dabei entstehen diese Stämme. Die Luftwurzeln nicht abschneiden. Sollte Dir die Anthurie irgendwann zu 'schlaksig' werden, kannst Du sie über den ersten 4-5 Nodien (also dort wo die untersten Luftwurzeln rauskommen) abschneiden. Sie wird wieder austreiben. Mit Kopfstecklingen hab ich keine guten Erfahrungen gemacht. Tiefer setzen würde ich nicht. Auch wenn das mit 'von unten' gießen vielleicht gut gehen würde, es müßte immer wieder mal wiederholt werden. Das natürliche Wachstum ist eben so.

Hier ein Bild meiner Anthurie, die damals schon einige viele Jährchen auf dem Buckel hatte. Ich hab sie damals in diesem doch nicht grad tollen Zustand bekommen.
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Bella variegatum

Wow, mit dem Stamm gefällt sie mir viel besser, als wenn sie so buschig wächst! Sehr hübsch!
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Carl-Ludovique

Also erstmal noch ein 'Wow' zu Deiner Pflanze, only_eh. Ich denke, man sollte pflanzen öfter mal einfach wachsen und in Würde altern lassen, anstatt sie ständig 'kleinzuhäckseln' und zu verjüngen. Eine Anthurie wie Deine bekommt man nirgens zu kaufen und sie hat Charakter, wie ein menschlicher Senior. Leider sieht man viel zu oft Zimmerpflanzen, die aussehen, wie gerade gekauft (in der entsprechenden Handelsgröße).

Außerdem stehe ich vor den selben Überlegungen, was meine Anthurie betrifft, sie müsste dringend mal umgetopft werden und ist auch schon ca. 25 cm über den Topf gewachsen. Habe überlegt sie beim Umtopfen tiefer zu setzen auch weil sie starkes Übergewicht in eine Richtung hat und nur der schwere Topf sie am Kippen hindert. Allerdings muss ich dazu sagen, daß es sich bei meiner Anthurie um eine große Blatt-Anthurie handelt mit Blättern von ca. einem Meter. So einfach an einem Bambusstab hochziehen kann ich die nicht.

Das Wachstum ist natürlich und sie wächst durch die Laubschichten, aber bilden diese Laubschichten nicht wieder neue Humusschichten, so daß in der Natur sozusagen das Substrat auch 'mitwächst', die 'Luftwurzeln dort hineinwachsen und man das durch 'tiefer setzen' oder 'aufschütten' nachahmen kann? Meinungen dazu interressieren mich auch sehr.

Liebe Grüsse, CL
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resa30

vorweg gesagt, ich habe selbst kein Anthurium...

Im Internet findet man etwas widersprüchliche Angaben dazu:
-> Auf keinen Fall tiefer setzen: Link
-> Unbedingt tiefer setzen: Link und Link

Aber ich finde, dieser Thread erklärt es sehr gut. Ich würde sie bei jedem Umtopfen etwas tiefer setzen, auch für eine bessere Stabilität. Und oben herum einfach wachsen lassen.
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leopard

Vielen Dank für eure Beiträge!
Mein Instinkt hätte mir jetzt auch eben "tiefersetzen" gesagt. Natürlich nicht super viel. Und dann eben von unten gießen.
Generell dürfen meine Pflanzen so wachsen, wie sie wollen. Nur zB. meine Avocado schneide ich, weil ich ja weiß, dass die zum "Gaggelig"-Werden neigen - was kein Problem wäre, wenn sie nicht dadurch auch zerbrechlicher wären. Ich glaube, wenn ich meine Anthurie so wachsen lassen würde, hätte ich dann irgendwann das Problem, was Carl-Ludovique anspricht - das ist ja eine große Anthurie, die andere gezeigte eine kleine.

Ich werde ja sowieso noch bis zum Frühjahr / Sommer warten und dann kann ich ja mal von meinen Erfahrungen berichten (wirklich schade, dass die nachfragenden Leute dann häufig nicht weiter berichten).
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only_eh

Ja, ich würde auch erst im Frühjahr umtopfen und dabei ein wenig tiefer setzen. Ich hab meine Anthurie übrigens in einer Mischung aus normalem Orchideensubstrat und Pflanzenerde, vermischt mit etwas Perlite getopft. Ich wollte ein Substrat bzw. sollte das verwendete Substrat die lockere Humus-Laubschicht am Naturstandort halbwegs nachbilden. Von unten gegossen hab ich, damit die im Substrat tiefer gesetzten Stämme nicht verrotten können durch zu viel Nässe von oben.

Leider hat sich die gezeigte Anthurie nie wieder von ihren Strapazen erholt. Ich mußte sie damals genau am Hl. Abend (sie hatte einen Fußmarsch von etwa 40 Minuten hinter sich) in Empfang nehmen, hab sie danach umgetopft und die nächsten Monate ging's ihr mehr schlecht als recht. Es starben immer mehr Blätter ab. Nach dem Köpfen (nach etwa 1 Jahr) kamen zwar noch eine Weile grüne neue Austriebe. Die starben aber auch nach einiger Zeit nach und nach ab.

Das Übergewicht, das die großen, üppigen Pflanzen von Euch mit der Zeit bekommen, dagegen kommen Bambusstäbe nicht an. Ich würde zu Moosgummi- oder Kokosstämmen greifen.
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Carl-Ludovique

Zitat geschrieben von resa30
vorweg gesagt, ich habe selbst kein Anthurium...

Im Internet findet man etwas widersprüchliche Angaben dazu:
-> Auf keinen Fall tiefer setzen: Link
-> Unbedingt tiefer setzen: Link und Link

Aber ich finde, dieser Thread erklärt es sehr gut. Ich würde sie bei jedem Umtopfen etwas tiefer setzen, auch für eine bessere Stabilität. Und oben herum einfach wachsen lassen.


Danke für die Links. Link 1 (Pflanzenfreunde) spricht allerdings von Jungpflanzen, die dürfen sicher nicht 'versenkt' werden. Link 2 (Pflanzenkunde) spräche ja im Prinzip für eine Haltung am Moosstab in den die Pflanzen wurzeln können. Das Abstützen wären dann damit auch gelöst.

@only_eh: Sehr schade um das gute Stück.

Ich befüchte nur, bei meiner dicken Lisa kann ich auch mit Moos- oder kokosstäben nichts ausrichten. Sie ist schon recht schief und läßt sich nicht einfach nach oben biegen...
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Laresie

Meine Anthurie habe ich seit ca. 5 Jahren. Sie war Bestandteil einer dieser bepflanzten Schalen, die so gerne verkauft werden. Als einzige Pflanze hat sie überlebt, nachdem ich alle nach einiger Zeit separiert habe.
Auch sie hat sich mit der Zeit "aus dem Topf herausgehoben". Ich habe sich dann beim nächsten Umtopfen tiefer gesetzt und bei der Gelegenheit auch "begradigt", da sie sehr schief gewachsen war.
Was mich wundert ist, dass sie so kleinwüchsig und eher buschig ist.
Im Momet hat sie nur ein kleines rotes Hochblatt, den Sommer über waren es viele.
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only_eh

Erinnert mich an meine. Da waren die Hochblätter auch nur klein, hatten aber, im Gegensatz zu Deinen, einen roten 'Innenteil' mit den eigentlichen Blüten. Mir gefallen die kleinen 'Blüten' (vor allem, wenn's mehrere sind) fast besser als die großen. Wobei's bei den groß'blütigen' auch einige gibt, bei denen ich schwach werden könnte. So von den Farben her

Deine Pflanze gefällt mir ausgesprochen gut

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