Aloe Vera wieder aufpäppeln

Hallo zusammen,

vor 3 Jahren hatte ich hier wegen meiner Aloe gepostet, damals sah sie so aus:
forum/aloe-vera-wirkt-etwas-qu…09211.html

Durch mehr Licht, weniger Wasser, anderes Substrat ist sie wie neu geboren worden.
Jetzt, so die letzten 6 Monate, habe ich aber wieder "Probleme", und zwar teilweise bräunliche Blätter.

Habe schon gelesen, dass es sowohl zu viel als auch zu wenig Wasser sein könnte.
Die Aloe steht sehr straff und hat starke nach oben ragende Blätter.
Sie steht ganzjährig direkt hinter einem Fesnter auf der Fensterbank, Orientierung Südwesten, bekommt also ordentlich Licht (kaum verdeckt durch andere Häuser).

Nun sieht sie konkret so aus:








Was ist hier eure Vermutung?
Sollte ich den Stellplatz wechseln, oder nur das Gießen anpassen?

Danke vielmals!!

Hallo

Da ist zu wenig Wasser in der Pflanze. Zwei Möglichkeiten: Entweder es wird zu wenig Wasser zur Verfügung gestellt oder die Pflanze kann es aufgrund fehlender Wurzeln nicht aufnehmen.

Prüfe dein Giessverhalten. Wenn du der Meinung bist, dass du jetzt im Sommer ausreichend giesst, hol den Ballen mal aus dem Topf und prüfe den Wurzelzustand. Im Übrigen sollte eine Aloe dieser Grösse einen grösseren Wurzelballen haben als dieses kleine Töpfchen.

Das Substrat sieht ja immer noch nicht prickelnd aus. Grob, porös, mineralisch (Lava, Bims, Blähtonbruch) sollte es überwiegend sein.

LG
Vroni

Vielen Dank Vroni, das erklärt einiges.
Danke, dann ist ja gut zu wissen, dass es eher keine Überwässerung ist - dazu neige ich denke ich tendentiell eher.

Ich denke ich gieße grob einmal die Woche oder alle 10 Tage, muss mal prüfen, wie viel, vllt 150ml!? So, dass es leicht unten im Übertopf ankommt, das überflüssige Wasser kippe ich dann weg.

Aber dann werde ich mal Umtopfen, in einen größeren Topf, mit anderem Substrat

Woran erkennst Du eigentlich, dass es eher Untergießen, als Übergießen ist? Ich dachte, bei Übergießen würden die "Blätter" auch bräunlich werden (Fäulnis)?

Ich habe Übergiessen eben nicht ausgeschlossen: Dies könnte ein Grund für fehlende Wurzeln – zwecks Fäulnis – sein.

Unter die erste Möglichkeit – zu wenig Wasser zugeführt – könnte neben grundsätzlich zu wenig gegossen auch fallen, dass der Topf so mit Wurzeln ausgefüllt ist anstelle von Substrat, dass er so gut wie gar kein Wasser zurückhält und praktisch alles einfach direkt unten wieder rausläuft.

LG
Vroni

Danke Vroni, ich habe zumindest mal zwei Bilder gemacht, ohne das Substrat zu entfernen:




Kann man damit etwas bei der Diagnose anfangen? Z.b: dass der Topf evtl viel zu eng geworden ist!?
Oder muss ich das ganze Substrat freilegen und wirklich die Wurzelballen anschauen / fotografieren?

Deine Fotos sind ziemlich aufschlußreich.

Ich würde ihr a) einen größeren Topf gönnen und b) das Substrat wesentlich gröber gestalten. Fingere ruhig soviel wie möglich vom alten Substrat aus dem Wurzelballen, dabei werden sich verletzte/vergammelte Wurzeln gleich mit verabschieden. Aufgelockert kann sich das neue Substrat auch besser verteilen.
Falls du unsicher bist, ich nehme immer in solchen Fällen 2 Teile Blähton bzw. auch Splitt von Keramiktöpfen und nur einen Teil sehr grober Erde (ungesiebter Kompost, welcher bei mit immer sehr viel Holzschredder enthält).

Angießen und falls die Möglichkeit besteht, im Halbschatten auf dem Balkon übersommern.

Das sieht gut aus, ja. Bei so einer Containerform des Wurzelballens ist es wichtig, die Form aufzubrechen und die Wurzeln beim neu eintopfen möglichst in eine natürlichere Haltung zu bringen. Sonst kann es sein, dass die Pflanze nicht oder nur schlecht ins neue Substrat wurzelt.

Wenn du einen Tontopf verwendest, minimiert sich die Gefahr des Übergiessens, da dieser Wasser auch seitlich verdunsten lässt.

Hier sind übrigens meine Aloen zu sehen. Inzwischen stehen sie draussen. Nach Gewöhnung mögen sie es vollsonnig und heiss.

LG
Vroni

Perfekt, vielen Dank.

Gewöhnt ist sie an die Sonne ja bereits seit langer Zeit, also weit länger als seit einem Jahr. Aber in den vergangenen drei Jahren hat sie auch ordentlich Volumen bekommen, vergleiche dazu auch meine neusten Bildern mit denen aus 2018 (verlinkter Thread im 1. Beitrag) Vermutlich ist damit der Topf viel zu klein geworden.

Ich werde Umtopfen + anderes Substrat + Umorganisation der Wurzeln versuchen.
Und in einigen Wochen / Monaten nochmal berichten.

Vielen Dank schon mal!

Ähm, stand sie diese Jahr bereits draussen??
Langsam an die Helligkeit gewöhnen, sonst gibt es einen Sonnenbrand.

Sonnengewöhnung findet nur draussen, ohne UV-Filter in Form von Scheiben statt. Sobald eine Pflanze wieder länger drinnen steht, verliert sie die Gewöhnung wieder. Indoor-Überwinterer müssen also für jede Draussensaison neu gewöhnt werden.

Deine Aloe steht, wenn ich nichts falsch verstanden habe, bisher immer drinnen. Lieber wäre die Aloe im Sommerhalbjahr aber draussen unter erwähnten Bedingungen. Der Hinweis zur Gewöhnung bezog sich darauf, falls du ihr dies ermöglichen möchtest/kannst.

LG
Vroni

Ahh, verstehe Vroni. Danke für den Hinweis.

Ja, sie steht bisher schon IMMER drin, da ich weder Garten, noch Balkon habe. Dafür aber eben die meiste Zeit an einem der sonnenreichsten Plätze in meiner Wohnung, auch wenn es dort dann nur Hitze, aber wohl, so wie ich dich verstanden habe, kein UV gibt.

Hallo zusammen,

habe mir heute einen größeren Tontopf mit Unterteller gekauft, dazu neues Substrat für Kakteen / AloeVeras.
Habe versucht, die Containerform aufzubrechen, so gut es geht, ohne all zu viel kleine Würzelchen zu ruinieren:



Dabei habe ich auch den kleinen Ableger entfernt, beim Versuch, möglichst wenig zu zerstören:


Und neu eingetopft:


Ich werde beobachten und hoffen, dass nun alles wieder in Ordnung kommt

Naja, die neue Erde sieht ja nicht wirklich besser aus als die alte. Zudem enthält sie Torf, was man allgemein aus Naturschutzgründen und speziell bei Sukkulenten wegen dessen schlechtem Wasserwiederannahmeverhalten nach Austrocknung meidet.
Ist wahrscheinlich der einzige entsprechende Post, in dem ich nicht explizit «torffrei» dazu geschrieben hatte …

Wieso hast du die Aloe schief in den Topf gesetzt?

LG
Vroni

Ja, stimmt Vroni, hatte mich heute nochmal im Geschäft an die Dame gewandt, um mir ein konkretes Produkt empfehlen zu lassen, ohne dabei falsch auszuwählen. Dabei kam das dabei raus.

Das "sieht nicht besser aus" - nun, ja, scheinbar noch immer mit Torf, ABER wenigstens "neu" und frisch und ja scheinbar schon "irgendwie" abgestimmt auf diese entsprechenden Pflanzen. Davor war es ja eine reine Zimmerpflanzenerde, hier ein Vergleich beider Produkte:



Laut Beratung sitzt die Erde lockerer, hat ein anderes Wässerungsverhalten und auch die Düngung sei abgestimmt.

Ich werde das nun mal beobachten und sollte sich das nicht gut entwickeln, werde ich mich melden und beim Fachgeschäft nochmal besseres Substrat holen.

Und ja, mittig ging leider nicht. Obwohl der Topf schon viel viel größer ist also vorher, hatte die Aloe eine horizontal verlaufende Wurzel entwickelt, die dann seitlich im Topf anstößt, deswegen musste ich sie leicht seitlich platzieren. Wusste nicht, ob ich diese doch recht dicke Wurzel mit Kraft zurückbiegen hätte dürfen.

Ich finde das Substrat ... kann es ja nur nachdem Foto mit den neuen Töpfen beurteilen, auch zu fein.
Nimm reichlich Blähton, mische den unter dieses angebliche Kakteensubstrat und pflanze dann deine Aloen neu.