Ahorn auf dem kühlen Wintergarten?

 
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Hallo!

Ich habe grad Ahornsamen aus dem Park geholt und in Erde gesteckt. Der Ahorn ist im Herbst so hübsch rot und hat schöne lange Spitzen. Mich würde interessieren, ob ich die Bäumchen (falls es denn mal welche werden) auf dem kühlen Wintergarten (im Winter 10-15°) halten kann oder ob die Winterfrost, Frühlingswind und Tag-Nachtwechsel (Temperatur, Luftfeuchte) brauchen. Wenn es so ist, über welchen Zeitraum? Kann ich die dann zum Beispiel im Herbst für einen Monat rausstellen und dann wieder auf den WG?

Viele Grüße
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GinkgoWolf

Hallo!

Ahornsamen sind soweit ich weiß Frostkeimer, brauchen also die Kälte draußen. Ich hätte sie einfach über Winter draußen stehen lassen. Alle Ahornbäume sind für draußen und wachsen draußen auch am besten. Eine Fensterscheibe filtert die meisten Lichtanteile und die Luftzirkulation bleibt durch ständige "Windstille" auch aus.

lg
Henrike
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Danke schonmal. Heißt Frostkeimer, dass die Knospen nur aufgehen, wenn sie Frost hatten? Also zwei Samen (von 14) haben jetzt schon Wurzeln und ich würde dann auf der Fensterbank draußen Platz schaffen. Wenn ich den Ahorn im Kübel habe, kann ich ihn doch aber nicht für eine Woche bei -15° draußen lassen oder doch? Da ist ja dann keine frostfreie Gegend, die die Wurzeln erreichen könnten... Wie also verfahren?
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GinkgoWolf

Erst mal kenne ich keinen Ahorn, der keinen typischen Jahreszeitenwechsel braucht. Die wollen alle wohl Frost haben.
Frostkeimer heißt, dass Samen dieser Bäume eben Frost (sprich Kälte) bekommen müssen, sonst keimen sie nicht von alleine. Dann wächst also keine junge Pflanze daraus.
Alles an einheimischen Bäumen und eben Gehölze/ Pflanzen, die aus Regionen kommen, wo es einen typisch warmen Sommer mit einem kalten Winter gibt, säe ich draußen in Töpfen aus und lass die eigentlich auch das ganze Jahr über draußen stehen.
Da ich mich nun mit Bonsai und Bonsaigestaltung auseinandersetze, halte ich alle meine Bäumchen meiner "Bonsaischule" draußen und in Töpfen. Vor dem Winter suche ich für die Kleinen eine geschützte Ecke auf der Terrasse, bastel eine "Einfriedung" (=Begrenzung) mit Ziegelsteinen und stelle die Bäumchen dort hinein. Und dann füll ich eine dicke Schicht Laub ein. Das ist dann ihr Winterschutz.
Nur mein Götterbaum kriegt als eine kleine Frostbeule etwas mehr Zuwendung. Dessen Topf hab ich letztes Jahr zusätzlich mit einer Folie umschlagen und den kleinen Trieb mit Tannenreisig bedeckt. Meinen kleinen Ginkgo hab ich in einen größeren Topf mit Erde eingesenkt, da ich bei dem kleinen Baum besonders Angst hatte, der Topf könne durchfrieren.
Meine anderen Bäume aber stehen "frei" - sieht man mal von ihrem Laubteppich ab, der ihre "Füße" bedeckt. Und bei uns ist das Thermometer auch stark gefallen...
Dazu muss ich aber sagen, dass einige meiner Bäumels in den Jahren zuvor wesentlich mehr aushalten mussten, da diese Form der Überwinterung erst letztes Jahr von mir "entworfen" wurde.

lg
Henrike
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Hesperis

@Gast: wenn deine Samen schon gekeimt sind, solltest du sie jetzt auf keinen Fall nach draußen stellen.
Die Samen bzw. Jungpflanzen sind im Stadium der Keimung nämlich nicht mehr besonders frostfest. Das waren sie nur vorher, während der Ruhephase.
Diese Keimhemmung, die durch die Kühle- bzw. manchmal auch Kältephase abgebaut wird, soll die Keimlinge doch genau davor bewahren, dass sie sich auf den Weg machen und dann nochmals ein starker Frost auftritt.

Bei den anderen Samen kannst du leider nicht sehen, ob sie schon aktiv sind oder noch ruhen. Die könnten im ersten Fall also auch erfrienen, wenn du sie jetzt rausstellst.
Die gekeimten würde ich auf jeden Fall drinnen aber kühl stehen lassen bis zum Frühjahr.
Die Samen bei denen du noch nichts siehst, kannst du ja nach der Frostperiode nochmal rausstellen.

Grüße H.-S.
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Das ist sehr hilfreich. Danke an euch beide. Inzwischen hat ein dritter Samen sich aus der Erde erhoben. Die hatten ja auch alle schon Frost. Ich habe die in eine sehr flache Schüssel gepflanzt, damit von Anfang an das Wachstum gehemmt ist und will die natürlich weiter in möglichst kleinen Schalen halten. Da ich auf einen (+x) Baum von 50 cm hinaus will, werden die Schalen nie größer als 30 cm werden. Nun bin ich zwar mit einem einem kühlen Wintergarten gesegnet, habe aber nur kleine Fensterbänke. Welche Möglichkeiten kennt ihr denn, um die Töpfe auf der Fensterbank im Winter vor Frost zu schützen?
Ein größerer Kübel und Laub sind bestimmt hervorragende Winterbetten, aber den Platz habe ich leider nicht. Bei jetzt -15° würde so eine Schale wahrscheinlich innerhalb einer Stunde durchfrieren.
Die Samen und Keimlinge vereinzele ich zur Zeit sofort nach den ersten Anzeichen von Keimung (im Mini-Gewächshaus) und stelle sie dann auf den Wintergarten. Sobald es lenzt (ich freu mich drauf) stelle ich sie dann auf die Fensterbänke. Hört sich das gut an?

Viele Grüße und Dank
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Zitat geschrieben von Gast
Ich habe die in eine sehr flache Schüssel gepflanzt, damit von Anfang an das Wachstum gehemmt ist und will die natürlich weiter in möglichst kleinen Schalen halten.
Sorry,
aber das ist ein vollkommen falscher Ansatz. Gerade Sämlinge, Stecklinge und sonstige Jungpflanzen müssen ungehindert wachsen dürfen.
Vorrangigste Ziele auf dem Weg zum zukünftigen Bonsai sind, zuerst einmal ein möglichst ausgeprägtes Dickenwachstum zu erreichen und die Ausbildung eines möglichst kräftigen Nebaris zu fördern. Das erreicht man nur, wenn die Pflanze im Wachstum nicht gehemmt wird und demzufolge auch genügend Raum zum Wachsen hat.
So gesehen ist deine Planung eher kontraproduktiv - es sei denn, Du gibst dich in den kommenden 8-10 Jahren mit streichholz- bzw. bleistiftähnlichen Geschöpfen zufrieden.

Gruß,
C.S.
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Hesperis

Ich habe jetzt erst mal geschaut, was ein Nebari ist.
Ich gebe zu, dass ich zunächst an einen Tipfehler dachte, aber: http://www.bonsai-als-hobby.de…tz-nebari/

(Ich dachte heute morgen schon, dass es interessant sein könnte, würde C.S. sich als Nutzer anmelden)

Grüße H.-S.
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Na gut, dass also der Ahorn nur draußen gehalten werden kann, ist ja jetzt geklärt. Ich öffne einen neuen Strang mit der Frage, wie ich kleine Töpfe auf der Fensterbank im Winter frostfrei halte und einen weiteren, wie ich richtig vorgehe, wenn ich aus einem Ahorn einen guten Bonsai ziehen kann, ohne sichtbare Schnitte und mit schönem Nebari.
Ich hatte mir auf dieser Seite (http://www.bonsai-graz.at/index.php?option=com_content&view=category&layout=blog&id=40&Itemid=61) nur die Unterschiede zwischen Feldkultur und Schale angeschaut. Dazwischen steht ja gewissermaßen noch der handelsübliche Kübel. Es sind ja genügend Samen da und der vierte in der Reihe der Gekeimten wandert jetzt auch erstmal in einen eigenen Topf, schon aus Ermangelung an kleinen Schalen.

Viele Grüße
r.k.

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