Welche Feldfrüchte/Kulturpflanzen für die Phillippinen?

 
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Amorphophallus

und wenn Ihr in der zwischenzeit oelfrüchte wie Raps anbaut? Wachen schnell, habt bodenbedeckung und braucht nicht viel wasser

wie haber früher als ich noch kind war Topis angebaut, diese werden auch wie kartoffel mit erde angehäuft. Weiß nicht, ob das dann so gut ist.

Kürbis wäre auch noch was als zwischenfrucht. krame in meinem Gehirn, was schnell wächst

stärkehaltige Pflanzen wie yams manjock brauchen zu lange um auszureifen
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jochen binikowski

Hallo zusammen,

nicht dass jemand denkt ich sei verschütt gegangen. Bin seit Mitte Januar auf den Philippinen und seitdem mit dem Hauptgeschäft voll im Stress gewesen. Deshalb hatten wir nicht so viel Zeit für die Pflanz-Experimente wie ursprünglich geplant.

Also, wir haben Kartoffreln vom örtlichen Markt zum keimen gekriegt und in Säcke gepflanzt. Ja, und dann kam, mitten in der Trockenzeit, ein 6-wöchiger Dauerregen, schlimmer als in der Regenzeit. Alle Kartoffeln, die in Stücke geschnitten waren sind vergammelt. Von den 10 Säcken haben nur 2 gekeimt. Die Säcke haben wir an verschiedenen Standorten platziert. Die 8 Säcke mit den verotteten Saatkartoffeln sind inzwischen nachgepflanzt worden und es gibt schon die ersten Keime zu sehen.

Welchen Dünger nehmen wir am besten? Volldünger oder Urea? Und welche Menge pro Sack?

Mit dem Gemüse hatte ich bislang auch wenig Glück. vermutlich ist das Saatgut überaltert, ausser 3 Salatsorten, Sellerie und Möhren hat nichts gekeimt, es waren bestimmt 30 verschiedene Sorten ausgesät. Werde es die nächsten Tage mal mit einheimischen Saatgut versuchen.

Mit der Holzkohle sind wir auch ein ganzes Stück weitergekommen. Teilweise ist dazu schon etwas auf der Homepage:

[url]http://www.buddel.de/kft/terra_preta.htm[/url]

Da gibt es jetzt einige Unterseiten. Wie gesagt, wir waren durch das Hauptgeschäft völlig überlastet und daher hatte ich noch nicht viel Zeit, die HP ausführlich zu aktualisieren. Werde ich aber sobald wie möglich nachholen.

Mit besten Grüßen aus dem Tropenbüro, Jochen
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jochen binikowski

Hallo,

hier mal ein Foto von den Kartoffeln, ist vom 2.4., vorderer Sack hat normale Erde, der hintere Komposterde. Inzwischen ist die Pflanze über 30 cm hoch und es ist vorgestern Erde aufgefüllt worden. Sieht doch schon mal nicht schlecht aus, oder?

Heute sind die ersten Saatkartoffeln im Freiland (Gemüsefarm) gepflanzt worden, nächste Woche wird ein kleines Reisfeld mit Kartoffeln bepflanzt.

Saatkartoffeln sind kein Problem mehr, wir haben einen Markthändler gefunden, der ganz kleine Kartoffeln hat, die schon keimen. Sind so ca. 100 Stück pro KG.
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Rose23611

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hallo jochen

das sieht wirklich gut aus wir drücken weiterhin die daumen , das alles so klappen wird, wie ihr euch das vorstellt
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jochen binikowski

Die Sache mit den Säcken haben wir wieder verworfen, weil die nicht stark genug sind. Wenn zuviel Erde eingefüllt wird, platzen sie. Deshalb haben wir etwas neues ausprobiert und das scheint zu klappen. Zum Zeitpunkt des Fotos waren die Pflanzen genau 31 Tage alt.

Fest steht schon mal, dass man auf jeden Fall Komposterde verwenden sollte und dass es mit den Autoreifen bzw. Mauersteinen wenig Probleme mit Staunässe geben dürfte.
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Rose23611

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hallo jochen

auch eine art von hochbeet

könntet ihr nicht gleich hochbeete anlegen hätte dann noch den vorteil,das man unten alles mögliche an grobzeug reintun kann,das verrottet und gute düngung bringt
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laroe4

Hallo Jochen,

ich betreibe eine kleine Landwirtschaft und baue auch ein paar Zentner Speisekartoffeln an. Wie ja schon genannt bekommt man bei uns "zetifiziertes" Saatgut. Aber meine Mutter hat früher selbst immer die Saatkartoffeln aus den geernteten vom Vorjahr sortiert. Die Saamkartoffel sollte etwa 5 cm durchmesser haben und was wichtiger ist möglichst viele "Augen" aufweisen. Aus denen treibt sie ja aus. Unser Saatgut hat vor der Aussaat noch nicht gekeimt!

Hoffe dass deine Kartoffeln auch große Knollen bilden, nicht dass es lauter so kleine werden wie dein Saatkartoffel war (100 St/kg ist nicht groß)

Als Dünger wird bei uns vor der Aussaat Festmist in den Boden gearbeitet (leider mit schwerem Gerät; Traktor, Pflug, Grubber, Egge) und die Nachdüngung erfolgt mittels Kunstdünger. Hierzu kann ich dir leider nur die mal die Angabe je Ha machen, die wir ausbringen.(Wenn du die Info noch möchtest)

Da die Kartoffel bei uns direkt in den Ackerboden gelegt wird, hat sie nach unten Platz und kann die Knollen auch gut ausbilden. Das geht schon mal 30 cm tief rein. Die Autoreifen sind vermutlich tief genug, aber die Steine??
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jochen binikowski

danke für die Tipps. Wir werden uns wohl überraschen lassen müssen was die Größe und Menge der Ernte betrifft.

Die beiden gezeigten Methoden sind natürlich nur etwas für den Hinterhof-Anbau. Die Pflanzen können auch nach unten wachsen, ist ja unten offen und darunter ist normale Erde.

Wenn die Pflanzen höher wachsen, kommt noch ein Autoreifen bzw. Lage Mauersteine obendrauf und das Ganze wird dann wieder mit Komposterde aufgefüllt. In der Hoffnung dass sich neue Knollen weiter oben bilden...

Am 10.4. hatten wir ja ca. 50 Saatkartoffeln in Freiland-Hochbeete gepflanzt. In den nächsten Tage werden wir sehen, ob die keimen und wie sich das mit dem Unkraut verhält. Kann man Kartoffel-Beete eigentlich mulchen?

Wir sind schon am tüfteln wie man das Ganze im etwas größeren Stil hinbekommt. Dabei ist natürlich u.a. zu berücksichtigen, dass sich die Kartoffeln auch ohne großen Aufwand ernten lassen und eine neue Pflanzung vorbereitet werden kann. Ist ja immer warm hier, man könnte rund ums Jahr pflanzen.

Rohmaterial für Kompost gibt es hier ganzjährig mehr als genug.

Die Frage ist immer noch, welchen Dünger sollte man zusätzlich zum Kompost einsetzen?
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jochen binikowski

@ laroe4

Wir haben hier völlig andere Voraussetzungen als in Deutschland. Z.B. liegen nur die wenigsten Felder an einer Strasse, deshalb kann man dort keine Traktoren oder anderes schweres Gerät hinbringen.

Ich mache mir schon Gedanken wie wir die Kartoffeln am besten ernten, vor allem wenn wir in Reisfeldern pflanzen. Meines Wissens kann ein Wasserbüffel nur einen Pflug mit max. 15-20 cm Tiefe ziehen. Was würdest Du da empfehlen?

Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die Finanzen. Wenn in Deutschland ein Erntehelfer 5 EURO/Std verdient und 1 KG Kartoffeln 0,35 EURO kostet, so entspricht der Tageslohn ca. 120 KG Kartoffeln. Bei uns verdient der Arbeiter 2 EURO am Tag und Kartoffeln kosten 0,60 EURO, also entspricht der Lohn 3,5 KG Kartoffeln.

Das Pflügen von 1 Hektar mit dem Wasserbüffel kostet etwa 11 EURO. Mit dem Traktor ginge das wesentlich schneller, ist aber teurer.

All diese Dinge müssen in die Überlegungen mit einbezogen werden.
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laroe4

Hallo Jochen,

du wirst sicher bei uns schon gesehen haben, dass Kartoffeln in Reihen (hier in Bayern wird das BIFING genannt) gesät. Das hat mehrere Vorteile.
So könnte man es meiner Meinung nach machen:
Wenn man die Erde komplett lockert, dann die Kartoffel in Reihen (Reihenabstand etwa 0,5 Meter) auf die Erde legt und die lockere Erde von beiden Seiten über die Kartoffel häuft dürfte das den selben Effekt haben.
Durch diese Ausbringung muß man auch nicht ganz so tief in die Erde zum ernten. Und es ist auch bei kleineren Flächen eine einfachere Unkrautbekämpfung möglich. Wird einfach mit vom Arbeiter per Hand (Hacke oder zupfen) vom Bifing in den Zwischenraum gehackt.

Ich werde mal bei meinen Eltern nachfragen, ob die Großeltern auch Kartoffeln hatten und wie die diese mit Ochsen ausgebracht haben.

Zur Düngung:
Bei uns in D gibt es ja für alles Vorschriften. Deshalb gibt es auch eine Düngeverordnung. Wir müssen immer wieder Bodenuntersuchungen machen, in denen der N,P,K,S Anteil der Proben ermittelt wird. Nach dieser Ermittlung und dem Nährstoffentzug der Kulturpflanze ermittelt sich der Nährstoffbedarf der zugeführt werden muß.
Hierzu werden zwei Kunstdünger verwendet. Einmal Schwefelsaures Ammoniak und Patentkali (weiß nicht ob das oder ähnliches auf den Philippinen zu bekommen ist)
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Rose23611

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hallo jochen

ich kann nur von den erfahrungen meiner oma berichten

die hat ausser kompost und stallmist, nie ihre kartoffeln gedüngt und immer eine reiche ausbeute gehabt

und zum pflügen ich kann mich noch dunkel an die zeit erinnern, wo meine grosseltern keinen traktor hatten, die sind mit pferden und einen handpflug losgezogen sind, wie tief so ein handpflug geht das kann ich keider nicht mehr nachvollziehen aber zum kartoffeln ernten hat´s gereicht

hab ein foto gefunden, so einer war es

http://www.markt.de/category,1…e/show.htm
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jochen binikowski

Letztes Jahr hatte ich Proben von den Böden sowie der Holzkohle mit nach Deutschland gebracht. Das ist an der Uni Bayreuth analysiert worden:

http://www.buddel.de/kft/bodenprobe.htm

Bei dem Kartoffelprojekt geht es um 3 verschiedene Methoden:

1. Hinterhof-Hochbeete (Mauerstein-Methode)

2. Pflanzung im Mais/Gemüsefeld (Strassenanschluß!)

3. Pflanzung während der Risiko-Saison im Reisfeld

Die gestern von laroe4 vorgeschlagene BIFING Methode ist auf jedenfall im Maisfeld machbar. Wenn der Wasserbüffel den Pflug nicht ziehen kann, können wir immer noch einen Traktor mieten. Einen Spezialpflug können wir selber herstellen, wir haben eine eigene Metallwerkstatt. Dazu bräuchten wir nur eine Skizze.

Im Reisfeld sieht es etwas anders aus. Geplant ist, dort von Dezember bis April Reis und den Rest des Jahres Kartoffeln zu pflanzen. Dann wird natürlich der Wasserzufluss für das Feld geschlossen und nur der Ablauf bleibt offen, um Staunässe zu vermeiden.

Wenn wir im Reisfeld die Kartoffeln wie im Maisfeld anhäufeln, sehe ich ein Problem: Wie kriegen wir nach der Ernte die Oberfläche wieder plan? Im Reisfeld wäre es auch nicht nötig, unbedingt Höchstmengen zu ernten. Es geht nur darum, die Risikosaison von Mitte April bis Mitte Dezember zu überbrücken und dabei einen wenn auch geringen Verdinst zu erzielen.

Sozusagen als Alternative zum Reisanbau, der in dieser Saison zu Totalschäden durch Dürre (bis Mitte Juni) und danach Starkregen und Taifune, führen kann. Wenn die Kartoffeln schon zu sagen wir mal 50% durch sind und die Pflanzen dann durch einen Taifun zerdeppert werden, sind immer noch einige Kartoffeln im Boden.

Ich hoffe, dass diese Infos etwas weiterhelfen.
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laroe4

Hallo Jochen,

also ich hab mal mit meinem Pa gesprochen wie das früher gemacht wurde.

Es wurde eine Furche in den Boden gezogen (mit etwa 0,5 Meter Reihenabstand kommt hin) und da die Kartoffeln mit einem Fuss abstand gelegt. Dann haben die mit dem Ochsen und einem Einschar-Pflug (wie in der Abbildung von Rose's Link zu sehen) einmal von rechts und einmal von links die Erde über die Kartoffeln gepflügt.

Nun zum einebnen einer Fläche:
Ich kann dir nur sagen, wie wir das hier machen. Da wird zuerst der Acker mit einem Schälgrubber oder auch Pflug umgedreht um die Pflanzrückstände in den Boden einzuarbeiten. Danach wird mittels Egge der Boden weiter bearbeitet um möglichst feine Erde zu bekommen (Aber wenn man das mit einer mechanischen Egge -keine Kreiselegge- macht benötigt man eine gewisse Geschwindigkeit damit sich der Boden von selbst niveliert. Hiermit wier der ganze Boden also gelockert.

Ob das für den Reisanbau gut ist, oder ob durch den gelockerten Boden dieser zu sehr aufgeschwemmt wird?? Hab da keine Ahnung was für den Reis gut ist.

Für die Ausbringung der Kartoffeln gibt es schon Legepflüge. Die ziehen in einem Arbeitsgang eine Furche, legen immer eine Kartoffel ab und Türmen den Bifing auf- also von beiden Seiten gleichzeitig die Erde über die Kartoffel. Aber ob die sich von einem Tier dann ziehen lassen???

Werde mal sehen, ob ich von leichtene Geräten mal was finde.
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jochen binikowski

Ich habe mich erkundigt wie das mit dem Einebnen des Reisfeldes gemacht wird: Nach dem Pflügen wird mit einem Motor-Handtraktor die Erde zerkleinert. Dann zieht ein Wasserbüffel eine ca. 1 qm große Egge durch den Acker. Danach wird das Feld leicht geflutet, so dass die kleinen Bodenerhebungen sichtbar sind. Dann wird in Handarbeit der Matsch mit einem ca. 3 Meter langen dicken Holzbrett nivelliert.

Nach dem Pflanzen der Setzlinge wird das Feld ca. 5 cm hoch geflutet. Damit wird der Unkrautwuchs unterbunden. Das Wasser bleibt ca. 6 Wochen im Feld, bis die Reispflanzen groß genug sind um durch Beschattung des Bodens das Unkraut kleinzuhalten. Die Alternative zum Naßreis wäre also entweder aufwändiges mulchen oder massiver Einsatz von Herbiziden. Hinzu kommt dass beim Trockenreisanbau die Erträge deutlich niedriger sind.

Diese Arbeiten laufen in diesen Tagen auf unseren Feldern und mein Schwager hat meine Videokamera immer mit dabei. In ca. einer Woche dürfte der Reis-Video komplett sein.
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jochen binikowski

So, mein Reisvideo ist zwar noch nicht ganz fertig, gibt aber schon mal einen gewissen Einblick in die Verhältnisse:

http://www.youtube.com/watch?v=PdV--RBnTyU

Die Kartoffeln wachsen nach wie vor, es sind auch immer noch keine Insektenschäden etc. erkennbar.
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