Das Entfernen auch nur einer einziger Bienenart aus einem Ökosystem hat schwerwiegende Auswirkungen auf die Reproduktion von Pflanzen, wie eine Feldstudie gezeigt hat.
Populationen von Wilden Bienen sind stark rückläufig, möglicherweise wegen des Einsatzes von Pestiziden. Spezielle Simulationen haben vorausgesagt, dass die Insektenarten, die keine rückläufigen Zahlen aufweisen, einen großen Einfluss auf die Pflanzenreproduktion nehmen und zwar solange, bis die meisten bestäubenden Arten verschwunden sind.
Der Studienleiter Wielding arbeitete an 20 Grundstücken mit Schmetterlingsnetzen für diesen Feldtest. Die Grundstücke,
die jeweils die Größe eines Tennisplatzes hatten, wurden damit bestückt. Sie überwachten einige der Grundstücke in ihrem natürlichen Zustand und identifizierten die am häufigsten vorkommenden Hummelarten (der Gattung Bombus). Mit Hilfe von Freiwilligen wurden dann die Bienen gefangen und entfernt.
Die Forscher zählten, anschließend wie viele verschiedene Arten von Pflanzen durch die Hummeln besucht wurden. Insgesamt 736 einzelnen Insekten wurden beobachtet. Sie fingen auch Bienen, wenn sie die blühende Delphinium barbeyi (eine Art von Rittersporn) bestäuben wollten.
Nachdem die dominierende Hummelart von einem bestimmten Grundstück entfernt wurde, waren die verbleibenden Insektenarten sofort weniger wählerisch. Die Anzahl der Hummeln, die mindestens zwei Arten von Pollen besuchten, erhöhte sich um 17,5%.
Die Tatsache, dass die Insekten weniger wählerisch wurden, könnte von Bedeutung sein, denn Pflanzen können oft nur durch Pollen ihrer eigenen Art befruchtet werden. Tatsächlich fanden die Forscher heraus, dass nach der Entfernung der dominierenden Hummelart, weniger Blüten, Pollen ihre eigene Art erhielten. Als Ergebnis entwickelte jede Blüte ein Drittel weniger Samen.
Quelle:
http://www.scientificamerican.com