Hallo Christian,
ich habe heute Deinen nicht mehr ganz taufrischen Beitrag gelesen und habe dazu ein paar eigene Meinungen. Das was Du schreibst ist genau das was die Teichwelt spaltet, aber keiner weiß wer Recht hat.
Allerdings hatte ich im vergangenen Jahr einige Erfahrungen sammeln müssen die nicht immer so waren wie ich es gern hätte.
Zitat geschrieben von Aquachris
Ich persönlich verwende für die Pflanzzonen in der Regel Kies mit einer Körnung von 2-5 mm welchen ich durch den Einsatz von Natursteinen am Abrieseln in darunterliegende Bereiche hindere . Ist im weitesten Sinne mit Hydrokultur vergleichbar.
Die Pflanzen sollen die Nährstoffe aus dem Wasser ziehen und nicht aus Teicherde oder ähnlichen Substraten.
Gibt`s allerdings auch viele verschiedene Meinungen zu!
Bis zur letzten Saison hätte ich Dir diese Sätze kommentarlos unterschrieben, aber nun kommt das aber:
Im Jahr 2009 habe ich verschiedene Wasserpflanzenlieferungen aus Kulanz ein zweites Mal auf den Weg gegeben, der Grund war genau die Kultur wie von Dir beschrieben. Wasserpflanzen frisch eingesetzt in eine reine Kieskultur können dem Teich nicht so viel Nährstoffe entziehen wie sie zum ordentlichen anwachsen brauchen, ausgenommen ein paar Wucherbatzen die auch von Luft und Liebe leben können. Sie dümpeln vor sich hin und ziehen sich am Ende ähnlich der Winterruhe im Herbst zurück. Diese Erfahrung haben Kunden berichtet und ich persönlich habe sie auch gemacht.
Zitat geschrieben von Aquachris
Die Seerose solltest Du allerdings schon in ein grobmaschiges Gefäß mit Teicherde oder ähnlichem setzen (in eine Schutzvlies-Hülle, damit die Erde nicht aus dem Gefäß rieselt), damit die Nährstoffansprüche erfüllt werden. Zum Nachdüngen gibt es spezielle Düngekegel, welche man tief in den Wurzelraum eindrückt und den entstandenen Kanal wieder verschließt, damit die Nährstoffe in der Erde bleiben und nicht ins Wasser gelangen.
Das ist völlig korrekt, Seerosen sind regelrechte Nährstofffresser. Seerosen in Erde ohne Dünger bleiben maximal 2 - 3 Jahre blühwillig, diese Aussage kippt allerdings wenn Ablagerungen und Nährstoffeinträge im Teich als Bodengrund verbleiben und die Seerose davon profitiert.
Zitat geschrieben von Aquachris
Für die karpfenartigen Fische, und auch aus optischen Gründen, würde ich eine dünne (max. 5 cm) Schicht Rheinsand auf dem Boden verteilen, damit sie etwas zum "Gründeln" haben. Kies wäre hierfür nicht so gut geeignet. Außerdem lagert sich der entstehende "Mulm" auf dem Rheinsand ab und bleibt ggf. für eine Filterpumpe oder einen Teichsauger erreichbar. In den kiesigen Pflanzzonen kann dieser Mulm versickern, dient zusätzlich als Pflanzennährstoff und stabilisiert das biologische Gleichgewicht des Teiches.
Den Mulm auf dem Rheinsand bekommst Du mit dem Teichsauger nicht weg, das ist reine Theorie. Das was in den Teich eingetragen wird sollte man zu einem gewissen Anteil im Teich lassen, das ist so wie Du schreibst für die Teichbiologie notwendig.
Das wird auch von den meisten Teichbesitzern so gehandhabt.
In einem Teichforum hatte mal jemand sinngemäß als Signatur geschrieben:
"Was ist besser als Bodengrund? - Noch mehr Bodengrund"
Ich bin jetzt dazu übergegangen das ich meine Pflanzen in relativ große Wasserpflanzkörbe setze, ein Pflanztuch in den Korb, ein Lehm-Erde-Gemisch und oben als Abdeckung Grobkies. So wachsen die Pflanze vernünftig an, entziehen im ersten Jahr dem Gemisch die Nährstoffe und machen dann in den Folgejahren genau das was sie sollen, sie kümmern sich um den Dreck im Teich.
Aber im ersten Jahr ist das meiner Meinung nach nicht zu empfehlen.