Sparsamer Umgang mit Ressourcen – Das Gießen im Biogarten

Autor: Redaktion Magazin   
Veröffentlicht: 12.06.2012 - 18:03 Uhr
 


Zum bewussten Gärtnern im eigenen Biogarten gehört auch der verantwortungsvolle Umgang mit natürlichen Ressourcen. Schon bei der Aussaat kann Wasser eingespart werden. Wer im Gartencenter bereits fertige Topfpflanzen kauft, spart jede Menge Zeit und hat bereits fertige Pflänzchen, die ins Freie gesetzt werden können. Damit diese auch gut anwachsen, muss viel und häufig gegossen werden. Das erste Wasser der Saison spart man durch die Anzucht der eigenen Pflanzen aus Saatgut. Statt regelmäßigem Wässern reicht es, wenn man diese einmal gießt oder von Zeit zu Zeit besprüht.

Sorgfältige Abwägungen

Wer einen Garten neu anlegt, schwankt oft zwischen älteren Pflanzen oder jüngeren Exemplaren. Während größere Pflanzen mit verdichteten Wurzelballen häufiger gegossen werden müssen, sind jüngere Pflanzen oft schneller im Wachstum und entwickeln zügig neue Wurzeln. Weniger Nass wird benötigt.

Als gute Pflanzzeit hat sich der Herbst erwiesen. Häufige Regenperioden nützen auch den neu gesetzten Schützlingen: Statt gießen zu müssen, profitiert [auch] der Gärtner vom kühlen Nass von oben. Wird nicht zu spät im Herbst gepflanzt, kann sich der neue Gartenbewohner noch eingewöhnen, bevor die ersten Fröste drohen.

Der wichtigste Grundsatz liegt jedoch darin, Pflanzen nach den Gegebenheiten des Gartens anzupflanzen. Während in den schattigeren, feuchten Lagen Pflanzen für Schattenbereiche mit hohem Feuchtigkeitsbedarf gesetzt werden können, sollten an vollsonnigen, trockenen Stellen vor allem Sonnenanbeter ihren Platz finden. Wenig Wasser sollte zu ihren Ansprüchen gehören. Bodendecker beschatten das Erdreich zusätzlich und halten es feucht und kühl.

Beobachten lohnt sich

Wer seinen Garten übers Jahr beobachtet, wird schnell die richtige Stelle für die passende Pflanze finden. Im Herbst hält sich der Nebel, morgens der Tau oft länger an bestimmten Stellen im eigenen Garten – hier ist es kühler, hier fühlen sich die entsprechenden Pflanzen am wohlsten. Windgeschützte Ecken erkennt man am Laub, was sich dort sammelt und liegen bleibt. Auch dieses Wissen kann man schlau nutzen und hier schutzbedürftigere Pflanzen einsetzen.
Gelockerte Erde ermöglicht Wurzeln, ihn schnell zu durchdringen. Pflanzen entwickeln sich dadurch besonders gut. Während lockerer Boden einerseits gegen Staunässe wirkt, speichert er andererseits Nährstoffe und Wasser besser. Für ein gutes Pflanzenwachstum ist das unabdingbar. Umgraben erhöht jedoch den Wasserverlust, die Drainage wird schlechter und auf Dauer verdichtet sich der Boden.

Boden einfach verbessern

Je nach Bodenart bietet sich einer Bodenverbesserung an. Für Topfpflanzen mit höherem Wasserbedarf kann wasserspeicherndes Granulat verwendet werden, aber auch im Biogarten gibt es Mittel und Wege. Sehr sandige Böden können beispielsweise mit Ton griffiger und weniger durchlässig gemacht werden. Kompost verbessert die Aufnahme von Wasser. Sand dagegen macht stark tonhaltige Erde durchlässiger. Ein gleichmäßiges Verhältnis zwischen den verschiedenen genannten Bestandteilen ist wichtig. Überschüssiges Wasser sollte gut ablaufen können. Pflanzen mit gutem Wurzelwachstum dringen in tiefere Schichten vor, während schwachwüchsigere Vertreter von den oberen Bodenschichten und ihrer Feuchtigkeit profitieren.
Mulchschichten auf dem Erdreich vermindern die Verdunstung. Sonne und Wind haben wenige+r Chancen, Wasser wird gespeichert und das Wurzelwerk vor starken Temperaturschwankungen geschützt. Als Mulchmaterial eignen sich Rasenschnitt, teilweise Laub und gehäckselte Gartenabfälle, auch eine leichte Kiesschicht hat eine solche Wirkung. Zusätzlich kann dies ein attraktives Gestaltungselement darstellen.
Rings um den Wurzelraum kann eine leichte Kuhle hilfreich sein. Darüber gegossen geht weniger Wasser verloren, denn es bleibt in der Absenkung stehen und versickert langsamer, statt davon zu fließen. -nf-



jetzt bestellen

Diskussion

Avatar
Herkunft: HBN
Beiträge: 12142
Dabei seit: 06 / 2007
Blüten: 21073

Lapismuc

Dazu gehört sicher auch das sammeln von Regenwasser, das gibts nämlich umsonst

vlG Lapismuc
Regenwasser.JPG
Regenwasser.JPG (312.72 KB)
Regenwasser.JPG
Avatar
Beiträge: 8
Dabei seit: 10 / 2012

Flauapaua

Das machen wir auch immer wir mussten bereits unseren Speicher um ein paar weitere Tonnen erweitern. Es ist zwar nicht fürs Trinken geeignet aber zum wässern ja immer gut dann muss man auch nicht immer auf den Regen warten.
LG
Avatar
Beiträge: 2
Dabei seit: 02 / 2013

Rosarot3

Sehr inspirierende Berichte, ich bin begeistert!
Avatar
Herkunft: Eberswalde, Urstromt…
Beiträge: 5946
Dabei seit: 02 / 2011
Blüten: 500

GinkgoWolf

Sehr praktisch, aber leider auch sehr platzeinnehmend sind solche großen Regenwassersammelbehälter, die im Boden versenkt werden. In meiner letzten Arbeitsstelle im botanischen Garten hatten sie direkt unter dem Gewächshaus eine Zisterne, in die lief der Niederschlag und auch das überschüssige Gießwasser - sofern es allzu viel war. Also immer wenn es geregnet hat, hat's unter den Füßen gerauscht.
Insgesamt passten da wohl an die hundert Kubik rein, aber die war nie randvoll. Es wurde ja auch immer was entnommen. Aber selbst im Sommer, wo's heiß war, war die wenigstens noch halb voll.
Aber wie schon gesagt, erstens braucht man den Platz für so was und zum Anderen muss es beim Bauen schon mit eingeplant sein. Hinterher gibt's da nicht.

Ich will später auch so was haben. Mal sehen...

lg
Henrike
Avatar
Herkunft: Franggn (Franken)
Beiträge: 1739
Dabei seit: 07 / 2011
Blüten: 5027

firemouse

Also an sich finde ich den Artikel ja gut, aber...
Zitat geschrieben von Redaktion Magazin

Schon bei der Aussaat kann Wasser eingespart werden. Wer im Gartencenter bereits fertige Topfpflanzen kauft, spart jede Menge Zeit und hat bereits fertige Pflänzchen, die ins Freie gesetzt werden können.

Aha. Und wie viel Wasser wird für die kommerzielle Anzucht für den Gartenmarkt benötigt? Ganz zu schweigen von den Pestiziden die dafür eingesetzt werden!
Im Gartenmarkt bekommt man ganz sicher keine Biopflanzen. Da kauf ich mir lieber Saatgut von einem Bioanbieter, z.B. Dreschflegel (oder diese AG, die Trucker aufgetrieben hat ^^) und hab dann tolle Sorten, die man anderswo nicht mehr herbekommt, von Anfang an und garantiert Bio bei mir auf der Fensterbank vorgezogen!
Avatar
Herkunft: Köln USDA-Zone 8a
Beiträge: 28599
Dabei seit: 10 / 2006
Blüten: 59310

Roadrunner

 [M]
Vielleicht hättest du den Absatz bis zu Ende lesen sollen?

Zitat
Schon bei der Aussaat kann Wasser eingespart werden. Wer im Gartencenter bereits fertige Topfpflanzen kauft, spart jede Menge Zeit und hat bereits fertige Pflänzchen, die ins Freie gesetzt werden können. Damit diese auch gut anwachsen, muss viel und häufig gegossen werden. Das erste Wasser der Saison spart man durch die Anzucht der eigenen Pflanzen aus Saatgut. Statt regelmäßigem Wässern reicht es, wenn man diese einmal gießt oder von Zeit zu Zeit besprüht.
Avatar
Herkunft: Franggn (Franken)
Beiträge: 1739
Dabei seit: 07 / 2011
Blüten: 5027

firemouse

Äh, ja, jetzt kapier ich den Sinn des Satzes. Irgendwie hat sich mir das heut früh nicht so ganz erschlossen.

Ähnliche Themen

Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0

Registrierte in diesem Topic

Aktuell kein registrierter in diesem Bereich

Die Statistik zeigt, wer in den letzten 5 Minuten online war. Erneuerung alle 90 Sekunden.