Samen und Gemüse - Tipps des Monats

 
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Samen und Gemüse - Tipps des Monats

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Gepostet: 01.08.2007 - 13:11 Uhr  ·  #1
Im Krater wächst Gemüse besser

Krater in Nachbars Garten deuten nicht unbedingt auf Meteoriteneinschläge hin. Pfiffige Hobbygärtner buddeln selbst Löcher in ihre Beete und bauen mit dem Aushub einen Erdwall um die Löcher, um so mehr Sonne für ihre Pflanzen einzufangen. Dies nutzten schon die Inkas vor Jahrhunderten die Kratertechnik, um in den Höhenlagen der Anden mehr Sonne für Wärme liebende Pflanzen einzufangen. Auf den Kanarischen Inseln wird bis heute Wein in großen Kraterbeeten angebaut. Für die Krater im Hobbygarten wählt man in der Regel einen Durchmesser von 3 m, den man zunächst mit einem in die Mitte geschlagenen Pflock und einer Schnur, wie mit dem Zirkel, auf den Boden skizziert.

Von der Mitte her wird das Beet nun schüsselförmig ausgehoben, der Mittelpunkt hat dabei eine Tiefe von etwa 0,80 m. Die Ränder dürfen nicht zu steil sein, sonst schlämmt der nächste Regen die Erde weg. Der Erdaushub kommt als kleiner Wall auf den Rand, der zusätzlich mit Steinen befestigt wird. Damit man auch gut ins Beet hineinkommt, legt man als Trittsteine einige Natursteinplatten ins Beet. Da sich nach starken Regenfällen schnell Wasser am tiefsten Punkt sammelt, sollte man dort eine Dränageschicht aus etwa 20 cm Kieselsteinen vorsehen. Es ist empfehlenswert jährlich vor der Bepflanzung etwa 2 Kilogramm Kompost je Quadratmeter und zusätzlich zur Stickstoffversorgung je nach vorgesehenen Kulturen 30 bis 80 g Hornspäne je Quadratmeter in den Boden einzuarbeiten.

Bepflanzt wird das Kraterbeet mit allen Kulturen, die viel Wärme benötigen. Dazu gehören Tomaten, Gurken, Paprika, Auberginen, Basilikum und weiteren Gemüsearten nach Geschmack. Den oberen Rand kann man als Kräuterbeet, aber auch als buntes Blumenbeet gestalten. Hübsch ist ein Kranz aus kleinblütigen Studentenblumen (Tagetes tenuifolia), die bis weit in den Herbst hinein ununterbrochen blühen.


Samen sammeln für den Garten

Damit es bis weit in den Herbst hinein im Garten üppig blüht, müssen alle welken Blüten an Stauden und Sommerblumen abgeschnitten werden. Geschieht dies nicht, bildet sich Samen, der den Pflanzen viel Kraft raubt. Wer Spaß an der eigenen Zucht hat, sollte die eine oder andere welke Blüte aber stehen lassen, bis der Samen reif ist. Diesen keimfähigen Samen erntet man und sät ihn im nächsten Jahr wieder aus. Die eigene Samenernte spart nicht nur Geld, sie macht auch Spaß und kann sogar spannend sein. Wenn man von so genannten Hybridsorten, die aus einer Kreuzung zweier besonders schöner, gesunder und leistungsfähiger Sorten entstehen, Samen aussät, können die daraus wachsenden Pflanzen völlig anders aussehen als die Mutterpflanze, von der der Samen stammt. Grund dafür sind die Erbeigenschaften, die das jeweilige Samenkorn mitbekommen hat.

Zum Abschneiden der Samenstände oder -kapseln benötigt man ein scharfes Messer oder eine Rosenschere. Ein Teesieb ist hilfreich, um feinen Samen von trockenen Samenhäuten zu trennen. Einfach ist zum Beispiel die Samenernte bei Ringelblumen, Mohn, Sonnenblumen, Wicken, Kapuzinerkresse und Lupinen. Geerntet wird grundsätzlich bei trockenem, sonnigem Wetter. Wichtig ist die Samenreife der einzelnen Pflanzen. Wenn die Körner dunkel und trocken sind, ist meist Erntezeit.

Ringelblumensamen erntet man, indem man den Fruchtstand abschneidet und einzelne Samen mit den Fingern ablöst. Mohnsamen ist reif, wenn sich die Kapsel öffnet, indem der obere Deckel abfällt. Vögel lieben Sonnenblumensamen, deshalb bindet man um die gesamte Blume ein dünnes Gewebetuch, bis sich die Samen selbstständig lösen. Die Reife bei Wicken und Lupinen zeigt sich, wenn die Schoten dunkel gefärbt und trocken sind. Kapuzinerkresse-Samen fällt im reifen Zustand von den Pflanzen ab. Er muss rasch aufgesammelt werden, damit er nicht feucht wird. Samen können in Papiertüten oder Filmdosen aufbewahrt werden. Am besten lässt man den Samen einige Tage auf Papier ausgebreitet trockenen, bevor man ihn in Tüten oder Dosen verpackt und mit Sortennamen und Erntedatum versieht. Die meisten Samen sind etwa drei Jahre keimfähig, wenn sie kühl, dunkel und trocken gelagert werden.
LWK

Fotos: Pixelio.de
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Bessere und schnellere Ernte durch ein Kraterbeet.
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Diesen keimfähigen Samen erntet man und sät ihn im nächsten Jahr wieder aus.
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