Roter Brenner!

 
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searchcountry

hallo,

ich habe im sommer in einem bekannten forum gelesen, wenn der ritterstern (hippeastrum) vom roten brenner befallen wird, sollen die pflanzen nach draußen ins freie gestellt werden. die pflanzen würden sich im sommer erholen und der rote brenner würde verschwinden . da es ein allseits geschätzter biologe war, habe ich den rat befolgt !

es gibt mittlerweile keinen bereich an den pflanzen der nicht vom roten brenner befallen wurde !

was habe ich da nur für einen tipp erhalten , hoffentlich kann ich noch meinen bestand retten!

ist noch eine rettung bis zur blüte möglich?

verzweifelte grüße
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Frank

 [A]
Hallo, den Vorschlag kann ich rein logisch nicht verstehen, genauso könnte man dann seine Birnbäume beim Gitterrostbefall ins Wohnzimmer holen

Hier mal ein Auszug aus dem Weinbau, evtl. lässt sich ja was ableiten:

Vorbeugende Maßnahmen Roter Brenner
Beseitigung des erkrankten Laubes kann dazu beitragen, den Infektionsdruck im folgenden Jahr zu vermindern.

Chemische Maßnahmen
Nur vorbeugende Behandlungen mit gegen Roten Brenner anerkannten Mitteln (die meisten Peronosporamittel sind gleichzeitig gegen Roten Brenner vorbeugend wirksam) verhindern einen Befall.

Roter Brenner tritt meistens nur in bestimmten (flachgründigen und trockenen) Lagen auf, sodass keine generelle Bekämpfung notwendig ist.

Wurde im Vorjahr Roter Brenner in größerem Umfang (Befallssituation in angrenzenden Weingärten berücksichtigen) beobachtet, so ist eine vorbeugende Behandlung(en) zu empfehlen.

Anfang Mai (10 cm Trieblänge ? 4?5 Laubblätter entfaltet)

Erste Behandlung mit einem gegen Roten Brenner genehmigten, nützlingsschonenden Pflanzenschutzmittel ? Warnmeldung betreffend Reife der Wintersporen beachten.

Die Behandlungen sollten möglichst knapp vor Niederschlägen durchgeführt werden. Besonders stärkere Niederschläge verursachen ein verstärktes Ausschleudern von Sporen aus den überwinternden Blättern.

Problematisch ist in dieser Zeit der hohe Oberflächenzuwachs - bei Fungiziden engen Spritzabstand einhalten!

Eine zweite bzw. dritte Behandlung ist 8 (?10) Tage später durchzuführen.

Die weitere Bekämpfung erfolgt mit den Peronosporabehandlungen.


Gruß
Frank
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haweha

Bei den kommerzielll erzeugten Rittersternzwiebeln hat man das besondere Problem des quasi allgegenwärtigen Befalles mit Weichhautmilben (Zwiebelschalenmilbe, Steneotarsonemus laticeps).

Die sind für den roten Brenner - Pilz: Stagonospora curtisii letzten Endes verantwortlich, Beregnung des Blattaustriebes fördert die Verbreitung der Milbe und der Pilzkrankheit, und kalte Nässe im Herbst (aber auch im sogenannten Deutschen Hochsommer) untergräbt die Widerstandsfähigkeit der Zwiebelpflanze vollkommen, so dass im Endeffekt die ganze Zwiebel in eine rote Matsche verwandelt werden kann. Die oben gemachten Beobachtungen sind also stimmig.

Auf diese Zusammenhänge habe ich im Exotenforum schon seit Ende 2004 zur Genüge hingewiesen, und - wiederholt - mein Konzept des auschließlich überdachten, regengesicherten Anbaues von Zwiebeln der gefährdeten Amaryllidaceen dagegengestellt.
Zu schade, dass DAS nicht oder nicht ausreichend wahrgenommen worden ist; Das Exotenforum ist definitiv AUCH ein bekanntes Garten-Forum

Liebe Grüße
Hans-Werner
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haweha

In selbem Zusamenhang kam mal im GardenWebBulbForum, wodortenselbst ich auch gerne tätig bin, 'ne Anfrage - so in derer Art
"Wie kommen die Rittersterne denn an ihren Naturstandorten klar"

Ja genau das ist die Frage, die ich mir schon heimlich oft selbst gestellt hatte, und ich kann es mir nur so erklären, dass es diese o.g. 8-beinigen Untiere an den Naturstandorten (in Mittel- und Südamerika und Westindien) gar nicht geben tut, und somit die mechanische Beschädigung, die Schwächung durch die Injektion des giftigen Speichels und womöglich die direkte Inokulation mit dem Pilz durch die Milbenspucke hööxtdaselbst entfallen...
Vielleicht aber nur eine Frage der Zeit...
Die große Narzissenfliege z.B. (deren Made Rittersternzwiebeln aushöhlt), die gab es früher AUCH nicht in Amerika, inzwischen ist se aber dort eingeschleppt, aus Europa...
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searchcountry

der hans dampf in allen gassen, oder müsste ich in allen foren schreiben.

ein sehr interessanter und fundierter hinweis, aber dein beitrag
verwirrt mich.

was meinst du denn, die überfamilie oder die dafür verantwortliche
familie?
zunächst gehört die von dir zitierte milbe ins reich der fabelwesen, es gibt keine zwiebelmilbe!
das was du in deiner lockeren art hier zitierst wird die sogennante narzissenzwiebelmilbe(tarsonemus approximates) sein .

warum findet man häufiger an amaryllis und hippeastrum dieses
schadbild und woher stammt der pilz?

hat sich der pilz nur auf diese beiden gattungen spezialisiert,
oder ist er auch an anderen pflanzen zu finden?

danke für deinen hinweis mit der überdachung ! wie sieht es dann aber mit den zwiebeln aus, wenn sie dann den geschützden bereich verlassen müssen und den 'normalen' deutschen sommer wieder erleben ?

kann es sein, dass wir den pilz durch die globalisierung erleben oder besser ertragen müssen?

der rote brenner wird nicht zu bremsen sein! der größte teil der rittersterne kommt aus holland und da liegt meiner meinung nach das problem!

liebe grüße
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wie lautet mein name?
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haweha

"Meine" Zwiebelschalenmilbe IST richtig;
"Deine" Narzissenzwiebelmilbe ist, immerhin, AUCH richtig;
"Deine" Zwiebelmilbe dagegen in der Tat nicht.
Das sind anstatt saugende, fressende WHM (Rhizoglyphus echinopus und R. robini, beide auch als Wurzelmilben bezeichnet)
Steneotarsonemus laticeps Halbert IST zu meinem eher geringeren Bedauern richtig, wohingegen
Tarsonemus approximates sozusagen eher in den höheren Regionen der Phantasie angesiedelt erscheinen tut...

In triefster Wermut
Hans-Werner
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searchcountry

hallo,

mönsch hans-werner sei doch nicht so empfindlich wird schon wieder !

Familie Tarsonemidae
(weichhautmilbe)

dazu gehören
-cycalamenmus pallidus(cyclamenmilbe)
-tarsonemus appooximatus(narzissenschwiebelmilbe)
-polyphagotarsonemus latus(gelbe teemilbe)
-hemitarsonemus tepidarriorum(farnmilbe)

den verursacher kann man sehr gut unter einem mikroskop bestimmen!
genau hier liegt das eigentliche problem, den verursacher richtig zu bestimmen. sollte das ein nicht gelingen, ist ein erneutes auftreten trotz behandlung vorprogrammiert.
diese kleinen biester sind unglaublich clever!
den jeder der genannten weichhautmilben beansprucht einen anderen lebensbereich/zyklus an der pflanze und ist dadurch schwer zu bekämpfen.

wir diskutieren über: nein, ich habe recht, nein meine angaben sind richtig etc.....

was glaubst du wer den siegeszug dieser schädlinge uva. ermöglicht hat

viele grüße und einen schönen sonntag
searchcountry
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haweha

Die Antort lautet iterum NEIN.

Richtigstellungen haben nicht mit Empfindlichkeiten zum Tun.
UND:

Die T. appooximatus gibbet ebenfalls nicht.

Ihre Informationen bezüglich WHM sind einfach ein WITZ, Mr. searchcountry.

Du schaust, wenn Du dem WEB nicht glauben tust, bitte auf S.239 von V.Read "Hippeastrum - The Gardener's Amaryllis"
Timber Press, 2004
PS (EDIT): Du kannst dann ja gerne mit der Royal Horticultural Society, in deren Auftrag datt Buch geschrieben wurde, über Dein approximates Problemchen weiterdiskutieren

Tendenz heiter
Hans-Werner
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haweha

Der Ama-Män geht den Dingens ja gerne auf den Grund, denn oft steckt auch im größten Schwachfatz noch ein Körnchen Wahrheit.

Ich finde in
Document Library die Zitation eines Artikels
"Hodson, W.E.H. (1934). The bionomics of the Bulb Scale Mite, Tarsonemus approximatus Banks var. narcissi Ewing. Bull. ent. Res.25: 177-185. "

Dieser Name ist uralt und er ist ungebräuchlich.
Warum sich auf den versteifen?!
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Roadrunner

 [M]
Meine Ama-Babys scheinen auch befallen. Sie hatten nie Kontakt zu den Elternpflanzen. Allerdings standen sie den ganzen Sommer im Freien. Ist das denn dann überhaupt möglich? Ich habe auch peinlichst darauf geachtet, niemals die alten und die jungen Pflanzen nacheinander zu berühren. Eigentlich habe ich die Jungpflanzen gar nicht grossartig angefasst, die standen die ganze Zeit unbehelligt an der selben Stelle.

Ist das der Brenner oder die WHM?

[albumimg]998[/albumimg]
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haweha

Leider erkenne ich aus der Position wenig.
Ich sehe da ein verdächtig eingeschnürtes Blatt rechts sowie verschiedene kleine rote Sprenkel an anderen.

Gehen wir die Sache mal praktisch an:
- Den Kasten säubern: Alles lose Zeux raus; Unkraut vorsichtig auszupfen, dabei mit einer Hand um die Büschel herum gegenhalten, damit nicht gleich "alles" an Erde mit herauskommt.

Kasten unten saubermachen und in Untersetzer stellen.
Kiste ans Fenster oder ins Gewäxxhaus;
Oberfläche ein paar Tage gut abtrocknen lassen, dann wieder nach draußen und mit Dimethoat spritzen (AADimethoat oder Danadim, Perfecthion, Rogor, Roxion und wie se alle heißen tun - sind alle 400g/L).
Einmal -Handschuhe verwenden:
Du setzst zu 2 mL/L Wasser an, z.B. 1 mL in einer gekennzeichneten 1/2 Liter-Bügelsprühpulle, und besprühst gründlich jedes einzelne PflanzenHERZ, sowie die gesamte Substratoberfläche.
Regengeschützt aufstellen oder ins Gewäxxhaus:
Nach 1 Tag ist der intensive Geruch verflogen
Wiederhole das nach 2 Wochen, unbedingt.
Selbstredend, das weisst Du ja vom Ama-Män, gießst Du nur noch ausschließlich von unten.

Mache das so; ich will doch unbööödingt Deine Appleblossom-Nachbauten in Frühjahr 2009 in Blüte sehen

Hrzlichst
Hans-Werner
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Roadrunner

 [M]
Zitat
Leider erkenne ich aus der Position wenig.
Ich sehe da ein verdächtig eingeschnürtes Blatt rechts sowie verschiedene kleine rote Sprenkel an anderen.

Das ist auch alles, mehr ist da glücklicherweise auch noch nicht. Das eingeschnürte Blatt ist wohl eher eine frühe Verletzung, es sind keine roten Spuren oder Schorf zu entdecken.

Zitat
Den Kasten säubern: Alles lose Zeux raus; Unkraut vorsichtig auszupfen, dabei mit einer Hand um die Büschel herum gegenhalten, damit nicht gleich "alles" an Erde mit herauskommt.

Das du das mit dem Unkraut jetzt so sagst, hatte ich mir fast gedacht...jajaja Asche über mein Haupt...

Ok, deine WHM-Vernichtungs-Anweisungen werde ich so befolgen. Ich muss mir nur noch so ein Sprüh besorgen. Ich habe nur etwas mit Pyrethrin, so ein Insektenmittel....

Zitat
Selbstredend, das weisst Du ja vom Ama-Män, gießst Du nur noch ausschließlich von unten.

Selbstredend, dafür ist ja der Einfüllstutzen hinten rechts da! Aber du hast höchstdaselbst geschrieben, das Regen ok ist!

Zitat
Mache das so; ich will doch unbööödingt Deine Appleblossom-Nachbauten in Frühjahr 2009 in Blüte sehen

Hast du das kleine Schildchen erkannt? Ja, vielleicht wird das wirklich was in 2009... diese Pflänzchen sind im Verhältnis zu den anderen Sämlingen doch gehörig gewachsen...
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haweha

Dimethoat (systemisch) ist bei Zwiebeln IN der Erde sozusagen obligat, will sagen kan hier nicht durch Pyrethrine (natürliches Pyrethrumextrakt) oder synthetische Pyrethroide ersetzt werden, denn die sind nur topisch, will wiederum sagen, wirken nur oberflächlich.
Wäre aber nicht das Schlechtste, nach der Dimethoatbehandlung; 1 Tag später zusätzlich mit den letztgenannten auf das Substrat zu sprühen; dann kriegt man den bestimmt auch vorhandenen Trauermückenbefall langfristig AUCH in den Griff.

Über den Einfüllstutzen müssten wir noch mal sprechen; da sehe ich, hélas groooße Probleme, was die Wasserdosierung nach Augenmaß angehen tut - sowie die Belüftung von unten.
Ist der Pott kostbar - oder könnte man nicht da noch ein paar Löchlein (Durchmesser 1/2 cm - mit derer Bohrmaschin' - in den Boden... odda?!

Liebe Grüße
Hans-Werner
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guten morgen hans-werner,

ein prinzip bei der erziehung meiner kinder ist es, dass man mit mitmenschen, tieren, pflanzen etc. respektvoll umgeht. da ich das meinen kindern vorlebe, werde ich mich konsequent daran halten !

du lässt dich von emotionen leiten oder das was man dir ins ohr geflüstert hat ! ich habe auf grund meiner ausbildung sehr häufig mit solchen mitmenschen zu tun. deine intention läuft nicht auf eine sachliche diskussion hinaus!

du hast eine sehr nette art mit den mitusern umzugehen. keiner wagt es den rittersternkenner hans-werner zu hinterfragen.

hans-werner, die biologen die ich kenne würden so eine unsachliche diskussion nicht führen.

mich wundert es, dass du grundwissen aus dem studium biologie--botanik nicht kennst. nachtigall ich hör dich trapzen!
interessant was das WEB dir nach 24 std. ausgespuckt hat! das ist manchmal ganz nett, aber ich persönlich verlasse mich auf sachliche informationen die ich von einem fachmann (auf seinem gebiet) erhalten habe.
die trivialnamen deiner auflistung sind, wenn ich das mit verlaub so sagen darf:
nicht auf dem neusten stand !

ansonsten wünsche ich dir noch einen schönen wochenanfang.
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