Trendy hin oder her. Mit solchen "Waren" erzieht man sich eine Generation heran, denen Kaktus allein nicht reicht. Bestimmte Kriterien muss es halt erfüllen. Und wenn man mal ganz ehrlich in sich geht: Die ganzen Hybriden die man sich heutzutage an allerhand Pflanzenarten erzeugt und verbreitet stellen dieselbe Problematik dar: Blüten, immer größer, immer knalliger, immer mehr... Das "grazile" reicht vielen Menschen schon lange nicht mehr, es muss "wuchtig" sein, am besten sind Blüten die von der anderen Stadtseite noch erkennbar sind. Allerdings holt man sich dadurch Pflanzen ins Haus, die z.T. anfälliger für Schädlinge und Krankheiten sind. Die ursprünglichen Arten geraten in Vergessenheit. Wer kann denn schon noch unterscheiden, was jetzt noch natürlich entstanden ist und was hochgezüchtet wurde? Dabei meine ich keine gezielte Züchtung, die beispielsweise einen höheren Ertrag sichern soll, sondern einfach nur Kreuzen, damit man was neues hat, ohne dabei die neue Züchtung nach Widerstandskraft etc. zu testen.
Viel gravierender ist diese Problematik in der Tierwelt: Beispielsweise werden Aras, die sowieso vom Aussterben bedroht sind munter untereinander gekreuzt (Hybridara) weil sich dadurch buntere Tiere züchten lassen, und diese wiederum lassen sich besser (teurer) verkaufen. Dass man aber zur Arterhaltung zuchtfähige Tiere nur innerhalb der Art kreuzen sollte, daran orientieren sich nur wenige gewissenhafte Züchter. Niemand denkt auch darüber nach, dass natürliche Farbvariationen (Tier wie Pflanze) über Jahrhunderte/-tausende entstehen und über diese Zeit sich weiter selektionieren. Züchtet man jedoch in einem Jahrzehnt etwas heran, so hatte diese Art noch keine Chance, eine "Survival of the fittest" zu bestehen.
Meine Kritik galt jetzt keinem User persönlich, vielmehr betrifft es uns alle -mich eingeschlossen. Unser Bewusstsein für das Wesentliche ist in einer Welt voller Schein einfach total abgestumpft
lg marie