Primeln - Farbenfroher Blütenzauber im Frühlingsgarten

Autor: Frank   
Veröffentlicht: 24.02.2009 - 07:37 Uhr
 
 
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Wiesen-Schlüsselblume (Primula elatior)

Der Winter ist kaum zu Ende, da öffnen die ersten Frühlingsboten schon ihre Blüten. Fast ein bisschen vorwitzig wirkt die Echte Schlüsselblume (Primula veris), die bereits im März und April ihre zierlichen Blüten zeigt, während sich die übrige Pflanzenwelt noch vorsichtig zurückhält. Das zarte frische Gelb der ebenfalls schon früh blühenden Wiesen-Schlüsselblume (Primula elatior) steht in krassem Gegensatz zur Unerschrockenheit dieser kleinen Pflanze, die schon so zeitig ans Licht drängt. Vielleicht schätzen deshalb so viele Menschen diese Stauden: Schlüsselblumen blühen schon, wenn die übrige Natur noch kahl und abweisend wirkt und zeigen, dass der Winter seine Macht verloren hat.

Der "kleine Erstling"
Ihrer frühen Blütezeit verdankt die Primel auch ihren botanischen Namen. Er leitet sich vom lateinischen "primus" = der Erste oder der Vorderste ab. Der botanische Name ist die Verkleinerungsform des "Ersten": primula, was soviel wie kleiner Erstling bedeutet. Schlüsselblumen spielen in vielen Märchen und Legenden eine besondere Rolle, oft als eine mit magischen Kräften versehene Zauberpflanze. Ihre frühe Blütezeit macht sie zum Symbol für Hoffnung, Jugend und für die Heilkraft des Frühlings. Manchmal wird Primula veris, die Echte Schlüsselblume, auch als Himmelsschlüsselchen bezeichnet. Dieser poetische Name geht zurück auf eine Legende vom heiligen Petrus, der die Himmelstore bewacht. Eines Tages verlor er seine Schlüssel; sie fielen auf die Erde und dort wuchsen dann die "Himmelsschlüsselchen". Andere Legenden besagen, dass sich mit diesen Blumen der Eingang zu einer Höhle öffnen lässt, in der Schätze verborgen liegen...

Farbenfrohes Blütenfeuerwerk

Primeln sind eine faszinierend vielfarbige Staudengattung. Vom zarten Gelb der Heimischen Wiesen-Schlüsselblume über sonnige Gelb- und feurige Orangetöne bis hin zu intensivem, leuchtendem Rot reicht das Spektrum der Blütenfarben. Auch blaue oder violette Nuancen sowie mehrfarbige Blüten mit hellerem oder dunklerem Auge finden sich bei einigen Sorten. Einige Arten gedeihen am besten im Halbschatten, andere eignen sich gut für sonnige Standorte auf humosem, nicht zu trockenem Boden.

Wie ein kleiner Blumenstrauß

Die heimischen Primeln sind unter Schutz gestellt und dürfen nicht aus der Natur entnommen werden. Deshalb sind aus gärtnerischer Kultur stammende Pflanzen eine gute Alternative für den, der sich im eigenen Garten über diese schönen Frühblüher freuen möchte. Zu den frühesten Blühern für den Garten gehört neben der Echten Schlüsselblume und der Wiesen-Schlüsselblume auch die Rosenprimel (Primula rosea). Ihre hübschen, rosafarbenen Blüten stehen ebenfalls in auffallenden Dolden und erscheinen auch bereits im März oder April. Die Rosenprimel eignet sich für sonnige bis halbschattige Standorte und gedeiht gut auf leicht feuchtem Boden, beispielsweise am Wasserrand. Sie lässt sich dort wunderbar mit der weiß blühenden Sumpfdotterblume Caltha palustris `Alba` kombinieren. Im April öffnen sich die Blüten der kompakten Kissenprimel Primula pruhoniciana. Von grünen Blättern wie mit einer Manschette umgeben wirken sie mit ihren dicht an dicht stehenden Blüten wie ein fröhlich-bunter Blumenstrauß. Im Laufe der Jahre bilden diese Kissenprimeln flache, nur etwa 10 cm hohe Blütenteppiche. Sie eignen sich auch gut als Einfassungspflanze, z.B. für Beete in Bauerngärten.

Markante Blütenstände
Um eine bessere Übersicht über die vielen Arten zu erhalten, wurde die Gattung nach der Form ihrer Blütenstände in Gruppen eingeteilt. Die früh blühenden Schlüsselblumen bilden lockere Dolden, die Gruppe der Kugelprimeln dagegen richtige Blütenbälle. Die weißen bis violetten, ballförmigen Blütenstände der Primula denticulata sind ein interessanter Blickfang und ein prägnantes Gestaltungselement im Garten sowie in Schalen und Kübelpflanzenarrangements. Markant sind auch die Blütenstände der Etagenprimeln: Jeweils mehrere Blüten wachsen in Etagen übereinander. Eine schöne Primel aus dieser Gruppe ist Primula beesiana, deren rosarote bis lilapurpurne Blüten jeweils zu fünf bis acht in Quirlen stehen. Die auffallenden Blüten haben ein hübsches, gelborangefarbenes Auge. Diese aparte Staude gedeiht gut am lichten Gehölzrand und eignet sich auch für natürlich wirkende Bepflanzungen an Wasserläufen oder am Teichufer. Ähnliche Standortansprüche haben die verschiedenen Primula-Bullesiana-Sorten. Ihre Blüten sind ebenfalls in Etagen angeordnet und umfassen ein großes Spektrum schöner Pastellfarben. Diese romantisch anmutenden Primeln blühen wie Primula beesiana erst relativ spät von Juni bis August. Eine Besonderheit ist die Orchideenprimel (Primula vialii). Sie blüht im Juni und Juli mit dichten, kerzenförmigen Ähren. Diese Blütenstände sind zweifarbig: Sie bestehen unten aus geöffneten, rosafarbenen und im oberen Teil aus noch geschlossenen, dunkelroten Blüten.

Quelle: CMA
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