Pflegeleichter Gast aus dem tropischen Amerika - Asclepias

Autor: Redaktion Magazin   
Veröffentlicht: 02.03.2012 - 11:40 Uhr
 
Kübelpflanzen: Pflegeleichter Gast aus dem tropischen Amerika - die Asclepias

Unter dem Namen Seidenpflanzen sind sie hierzulande bekannt und werden immer beliebter. Eine Asclepias – wie ihr botanischer Name lautet – zu pflegen ist kein Hexenwerk. Mit ein paar kleinen Tricks fühlt sich der immergrüne Halbstrauch, der ursprünglich aus dem tropischen Amerika stammt, auch in Mitteleuropa wohl.



100 Arten - eine schöner als die andere

Der bekannteste Vertreter der Familie der Seidenpflanzengewächse (botanisch Asclepiadaceae) ist sicher die Asclepias curassavica, obwohl es schätzungsweise 100 Asclepias-Arten gibt. Die orange- bis dunkelroten Blüten der Asclepias curassavica sitzen in Dolden und sind vor allem bei Schmetterlingen begehrt. Die Asclepias blüht vom Frühjahr bis in den Herbst hinein üppig. Seidenpflanzen lieben es – ihrer Herkunft entsprechend – warm und sonnig. Auch ausreichend luftig sollte es sein. Ein Platz am regelmäßig geöffneten Fenster oder gar auf Balkon oder Terrasse wird geschätzt. Mit Beginn der Wachstumsphase im Frühjahr wird regelmäßig gedüngt, in der Blütezeit außerdem ausreichend gewässert – so fühlen sich Seidenpflanzen wohl. Nur nasse Füße gepaart mit kühlen Temperaturen mögen Seidenpflanzen nicht.



Riskante Jahreszeit: der Winter

Asclepias überwintern optimalerweise bei zehn bis zwölf Grad, dabei sollte es hell sein. Wird die Pflanze zu dunkel überwintert, verspätet dies die Blütenbildung. Bei Nässe drohen Wurzel- und Stängelgrundfäule. Asclepias haben längliche Blätter, die auf der Oberseite dunkel-grün und auf der Unterseite bläulich gefärbt sind.

Geschmacksfrage: Stamm oder Busch

Ein regelmäßiger Rückschnitt bei der Jungpflanze fördert die Verzweigung und sorgt für einen schönen, gleichmäßigen Wuchs. Dabei kann man sich sogar an eine Gestaltung als Hochstamm wagen. Im späteren Alter der Pflanze sind im Frühjahr noch leichte Rückschnitte möglich. Bis zu einem knappen Meter wird die Seidenpflanze hoch.
Vermehrt wird die Asclepias beispielsweise über Samen, die seidenweiche Anhänge haben und so der aparten Pflanze ihren Namen gaben. Die Samenstände sind im Januar reif und enthalten jede Menge Samen, die am besten bei Temperaturen um 20 Grad keimen. Auch eine Vermehrung über Stecklinge im Frühjahr ist möglich. Beim regelmäßigen Rückschnitt im Frühjahr sollte genügend Übungsmaterial anfallen. Als Heilpflanze fand vor allem das etwas giftige Rhizom der Seidenpflanze bei Naturvölkern Verwendung.



Pflegeleichter Kandidat

Obwohl hierzulande noch recht wenig verbreitet, ist die Asclepias erstaunlicherweise recht pflegeleicht. Zu wenig Wasser zeigt sie schnell durch hängende Blätter an. Ein Tauchbad im Wassereimer bringt dann recht schnell Abhilfe. Vor allem die Weiße Fliege ist ein Schädling, der Seidenpflanzen mag – Leimtafeln sorgen hier für effektive Bekämpfung. Bei ungünstiger Überwinterung ist die Seidenpflanze eher gefährdet: zu feuchte Luft führt zu Schimmelbefall, zu warme Temperaturen begünstigen die Weiße Fliege, außerdem können in diesem Fall gelbe Blätter auftreten. Ein Herabsenken der Temperatur sorgt für Besserung. Werden die Blätter zu klein oder ist die Asclepias blühfaul, sollte mehr gedüngt werden. Für die Kübelbepflanzung bieten sich zahlreiche Asclepias-Arten an, die mehr oder minder schwierig zu beziehen sind. In gut sortierten Gärtnereien findet man mittlerweile auch seltenere Vertreter. So lohnen auch Asclepias syriaca (Gewöhnliche Seidenpflanze), Asclepias fruticosa, Asclepias incarnata (Sumpf-Seidenpflanze), Asclepias physocarpa (Gänse-Seidenpflanze), Aclepias speciosa (Pracht-Seidenpflanze) und Asclepias tuberosa (Knollen-Seidenpflanze) einen zweiten Blick. -nf-

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Diskussion

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Sommerman

Ich habe so das Gefühl, dass dieses Thema einer grundlegenden Überarbeitung bedarf.
Viele Arten stammen aus dem kalten Norden, keineswegs tropisch und Zone Z3 bis minus 35 Grad sprechen für sich. Düngerzugaben sind bei vielen Sorten, selbst im Kübel so gut wie überflüssig. Hauptschädling ist die Blattlaus, die bei Asclepias nicht grün, nicht schwarz sondern orange ist. Die Samen sind im Spätsommer, spätestens Frühherbst reif. Die absolut winterharten Sorten ziehen ein und treiben im Frühjahr aus dem Boden neu aus, also nicht immergrün.

Anpassungen wären wünschenswert.
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romily

Ist ja spannend - welche Arten sind denn winterhart? - 35°C liest sich für mich vielversprechend, ich hab mir diese schöne Staude bisher verkniffen, weil ich davon ausging, daß das oft gelesene "winterhart" nicht für meine Lage zutrifft, da müssen die Pflanzen nämlich auch mal kurzzeitig mit -30°C zurecht kommen.
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Roadrunner

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Die Artikel stehen so in einem gedruckten Heft und können nicht mehr einfach verändert werden...
Da es in der Rubrik des erschienenen Artikels um Kübelpflanzen ging, wurde auch nur auf die Haltung im Kübel eingegangen.

Winterhart sind beispielsweise Asclepias syriaca, Asclepias incarnata und Asclepias tuberosa. Davon gibt es bereits verschiedene Farbvarianten und Sorten. Alle drei Arten sind mittlerweile relativ leicht in Deutschland zu erhalten.

Was die Winterhärte angeht, spreche ich von meinen Pflanzen in USDA-Zone 8a. Die A.tuberosa scheint hier aber nicht so glücklich zu sein. Ich habe sie in der Normandie viel größer und kräftiger gesehen, als meine vier Jahre alte Staude.
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Sommerman

Wir haben 4 Sorten die mit USDA Z3 ausgewiesen sind.

http://de.wikipedia.org/wiki/USDA-Klimazonen.

Asclepias verticillata
Asclepias ice ballet
Asclepias incarnata cinderella
Asclepias tuberosa (setze ich mal ein Fragezeichen hinter Z3)

Viele Sorten sind tropisch und vertragen keinerlei Minustemperaturen.
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Roadrunner

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'Ice Ballet' ist übrigens eine weiße Sorte von Asclepias incarnata...

Grundsätzlich scheint mir A. incarnata aber eine gute Wahl für einen so kalten Standort zu sein.
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Sommerman

Zitat geschrieben von Roadrunner
Die Artikel stehen so in einem gedruckten Heft und können nicht mehr einfach verändert werden...;)
Da es in der Rubrik des erschienenen Artikels um Kübelpflanzen ging, wurde auch nur auf die Haltung im Kübel eingegangen.

Winterhart sind beispielsweise Asclepias syriaca, Asclepias incarnata und Asclepias tuberosa. Davon gibt es bereits verschiedene Farbvarianten und Sorten. Alle drei Arten sind mittlerweile relativ leicht in Deutschland zu erhalten.

Was die Winterhärte angeht, spreche ich von meinen Pflanzen in USDA-Zone 8a. Die A.tuberosa scheint hier aber nicht so glücklich zu sein. Ich habe sie in der Normandie viel größer und kräftiger gesehen, als meine vier Jahre alte Staude.


Wir sind USDA 7b. Die Ice ballet steht seit 8 Jahren im Kübel im Freien. Die Tuberosa ist seit Jahren ausgepflanzt, kälteste Temperatur in den letzten Jahren: -17,5 und keine Probleme.

Die beiden anderen von mir genannten Sorten sind neu, von einem Staudenhändler, bei dem sie im vorletzen Winter -18 Grad ausgesetzt waren, im Minikübel im Freien.

M.E. sollte man in diesem Bericht ganz klar zwischen den tropischen immergrünen Sorten und den absolut winterharten, einziehenden Sorten differenzieren.
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Roadrunner

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Na ja, überleben ist eines und richtig schönes Wachstum manchmal einfach etwas ganz anderes (zumindest wenn man sie mit der gleichen Art in wärmeren Gefilden vergleicht)...

Aber wie schon gesagt, die Asclepias incarnata halte ich auch bei niedrigen Temperaturen für eine sehr winterharte Staude, die dann im Sommer auch wirklich sehr schön wird.

Die Asclepias syriaca scheint sich aber auch in Bayern bei Lapismus sehr gut zu machen. Allerdings weiß ich nicht, wie kalt es bei ihm jetzt genau wird.

edit: Dieser Bericht wurde für die Kübelpflanzen-Rubrik (wofür die winterharten Sorten auch gut geeignet sind) geschrieben und ist schon lange gedruckt, da kann man nichts mehr ändern. Du kannst aber gerne einfach mal einen zweiten schreiben. Vielleicht dann eben nur über die winterharten Sorten im Freiland.
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Millefolia

Hallo
Habe auch eine Asclepias syriaca gepflanzt. Wird auch der Samenstände nach als Papageienpflanze verkauft. Vermehrt sich aber unterirdisch und wächst fast wie Unkraut ! Die Blühten riechen aber sehr gut, besser als Parfum.
Gruss
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Lapismuc

@Millefolia ...........und sie ist eine sehr gute Weidepflanze für Bienen und Hummeln............ nicht zu vergessen :-)
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Lapismuc

Hier nochmal die A.syriaca beim Austreiben, irgendwie sind's spät dran dieses Jahr
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und die Asclepias tuberosa
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sowie die Asclepias incarnata
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vlG Lapismuc
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Lapismuc

und heute die A. tuberosa in Blüte :-)
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vlG Lapismuc
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Sommerman

Dann hänge ich mal ein Bild meiner derzeit blühenden A. verticillata an, klein aber fein und mit Z3 sehr winterhart.
Bei meinem Kumpel wurde die Pflanze komplett von Schnecken vernichtet, obwohl sie giftig ist?

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Lapismuc

Jetzt ist die weisse Form der [url=https://www.google.de/search?q=Asclepias+incarnata]Asclepias incarnata[/url], die [url=https://www.google.de/search?q=Asclepias+incarnata+%27Ice+Ballett%27]Asclepias incarnata 'Ice Ballett'[/url] auch aufgegangen
Asclepias incarnata Ice Ballett.JPG
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Asclepias incarnata Ice Ballett.JPG
Asclepias-incarnata Ice Ballett.JPG
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Asclepias-incarnata Ice Ballett.JPG
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Toblerone

Achtung, die Asclepias syriaca steht in der Schweiz schon seit längerem auf der Schwarzen Liste der Neophyten! Schwarze Liste bedeutet:

Black List/Schwarze Liste: Liste der invasiven Neophyten bei denen aufgrund des aktuellen Kenntnisstands ein hohes Ausbreitungspotenzial in der Schweiz gegeben oder zu erwarten ist. Zudem ist der Schaden in den Bereichen Biodiversität, Gesundheit und/oder Ökonomie erwiesen und hoch. Vorkommen und Ausbreitung dieser Arten müssen verhindert werden.

Verboten ist sie nicht, aber wenn man nicht darauf verzichten möchte sollte man sehr verantwortungsvoll und bewusst damit umgehen und ein verwildern möglichst verhindern. Wie die Pflanze in Deutschland gelistet ist, weiss ich aktuell nicht, aufgrund des gleichen Klimas wird es aber wohl nicht viel anders sein.
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