Pflanzengift, wie wird man vergiftet?

 
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nolina1989

sorry falls das schon mal diskutiert wurde, habe aber nichts gefunden...

ich bin geschockt, dass soviele pflanzen giftig siind

aber wie wird man vergiftet?? muss man die pflanzenteile essen, oder reicht es schon wenn man sie angefasst hat u nd sich danach nicht die hände wäscht und dann in den mund fährt, oder wie ist das ??
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Yaksini

Einfach ist deine Frage nicht zu beantworten.
Ich kann nur aus Erfahrung berichten, weil meine Tochter als sie noch sehr klein war, ein Blatt der Dieffenbachia das heruntergefallen war in den Mund steckte und es ihr anschließend ziemlich dreckig ging. Sie hatte einen nicht endenwollenden Brechreiz , und quälte sich sehr .
Ich rief daraufhin bei der Vergiftungszentrale hier in Berlin an, und bekam folgende Auskunft.
Pflanzensäfte wirken im Mundbereich und in den oberen Verdauungsabschnitten, also der Speiseröhre eher ätzend . Daher kam auch dieser unheimliche Brechreiz , der das arme Kind beutelte . Wichtig wäre das es nicht in die Blutbahn oder in tiefere Abschnitte gelangen würde .
Ich denke um richtige Vergiftungen zu bekommen, müßte man die Pflanzenteile in bestimmten Mengen essen, was meine Tochter ja Gott sei Dank nicht tat, es war ja nur der Pflanzensaft in geringer Menge der in den Mund kam , sie spukte es ja augenblicklich wieder aus .
Weitere Maßnahmen als abwarten bis der Brechreiz wieder vorbei war konnten oder solletn wir nicht tun.

Es gibt aber auch Pflanzen die , wenn man eine Verletzung an den Händen hat, und der Pflanzensaft in die Blutbahn gelangt, auf diesem Wege erhebliche Vergiftunserscheinungen hervorrufen könnten.

Daher kann man eigentlich nur raten , weder Pflanzenteile zu essen, und bei der Arbeit an Pflanzen, besonders wenn man Verletzungen in den Handbereichen hat Handschuhe zu tragen, und bei der intensiveren Bearbeitung z.B. Steckis schneiden bei Euphorbien, ebenfalls Handschuhe anzuziehen , und zur Not Augenschutz zu benutzen falls der ätzende Safte auch mal etas spritzen sollte. Nie mit den Fingern kurz danach an die Schleimhäute oder die Augen zu kommen, und sich gründlichst nach Beendigung der Arbeiten an den Pflanzen zu waschen.
Das ist das was mir jetzt auf der Stelle dazu einfällt.
Sicher wird es noch mehr geben.
Gartenhandschuhe , die nicht so lästig oder unbeweglich sind gibt es ja überall in den Bauhäusern, man kann auch für weniger schlimme Arbeiten auch mal die Einmalhandschuhe nehmen , die man in jedem Supermarkt bekommt.
Gifrtige pflanzen gibt es wirklich sehr viele , und die meisten unserer Zimmerpflanzen haben ein gewisses Gafahrenpotential , was man jetzt nicht gedanklich übertreiben soll, aber respektieren.
Vorsicht ist geboten wenn Kinder oder Tiere im Haushalt leben und ihre Extremitäten oder das Schnäuzchen nicht von den Pflanzen lassen können.
Dann gilt es , entweder solche Pflanzen nicht anzuschaffen , oder wenn man sie schon hat, unerreichbar für diese Banausen aufzustellen.
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gudrun

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Nolina, wenn du bei -Forum durchsuchen- oben rechts auf der Schiefertafel mal das Wort Giftpflanzen eingibst, dann findest du eine Menge Beiträge dazu und auch Verlinkungen
Das war nämlich hier schon oft
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Mel
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Mel

Jetzt mal ehrlich! Wer von uns daddelt im Haushalt z.B. mit Putzmitteln irgendwo herum und steckt sich dann die Finger in den Mund

Die meisten Pflanzen muss man essen um wirklich vergiftet zu werden. Ich hatte auf der Messe den Paternosterbaum dabei. Der ist in allen Teilen giftig und das sage ich auch dazu. Dann stehen die Leute entsetzt davor und fangen an zu diskutieren. Ich frag dann immer ob sie einen Fikus im Haus haben, was von mind 90% immer bejaht wird.

Super, der ist nämlich auch giftig und bei kleinen Kindern kann der Saft zu Hautreizungen führen.

Ich bin immer noch der Meinung, dass man vermeintlich giftige Pflanzen im Haus halten kann, wenn man ordentlich damit umgeht. Kindern kann man das erklären, Katzen scheinbar nicht. Da muss man sich was anderes einfallen lassen. Aber in der Regel ist es genauso wie mit Putzmitteln: Die sind giftig, aber wenn man damit sorgsam umgeht passiert auch nichts

Hier ist eine Übersicht:

http://www.meb.uni-bonn.de/gif…php?id=284
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Roadrunner

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Es gibt nur wenige stark giftige Pflanzen! Noch weniger, die man vom Geschmack her überhaupt essen kann, ohne sie sofort wieder auszuspucken. Dann gibt es eine Reihe von Pflanzen, die leichte Vergiftungserscheinungen hervorrufen, aber ansonsten nicht besonders bedrohlich sind. Andere Pflanzen können bei Kontakt Reizungen verursachen oder haben photosensibilisierende Substanzen, die bei Sonnenlicht phototoxisch wirken und so zu Verbrennungen führen.

Unterm Strich sind die meisten Giftpflanzen aber eigentlich harmlos. Die besonders giftigen zu kennen bzw. zu erkennen ist aber sicher der beste Schutz. Ausserdem nie unbekannte Beeren oder andere Früchte essen, auch wenn sie noch so appetitlich aussehen. Kinder gut im Auge behalten, bei ihnen sind die kritischen Mengen viel kleiner.
Die Blüten von Eisenhut, einer beliebten Gartenstaude, sind z.B. so giftig, das es ausreicht ein Kind zu vergiften, wenn es nur mit den Blüten spielt. Das enthaltene Gift ist ein Kontaktgift, das über die Haut aufgenommen wird. Aber wie schon gesagt, das ist nur ganz selten der Fall, die meisten 'Giftpflanzen' sind eher harmlos und was bei uns zu Hause in den Schränken steht, ist um ein vielfaches gefährlicher, als die meisten Pflanzen.
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Rouge

Dazu kann ich mich nur anschließen, und möchte abschließend nur bemerken:

Auch harmlose Pflanzen wie z.B. der Apfel-/Kirschbaum etc. kann zu Gift werden, wenn man an der entsprechenden Allergie leidet ... dann führt auch schon der Verzehr von nur 1 Kirsche im Extremfall zu Atemlähmungen etc.

Oder wie Paracelsus einmal so schön sagte: "Alles ist Gift - es kommt nur auf die Dosierung an."
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nolina1989

danke für die vielen antworten..

nein natürlich esse ich die pflanzen nicht, aber es hat mich einfach interessiert, da ich oft schnitte an den händen habe (von rosen) und dann die pflanzen pflege.
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Roadrunner

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Da wird wohl eher nichts passieren, dennoch sollte man auch bei kleinen Verletzungen im Garten die Wunde desinfizieren und zum Weiterarbeiten ein Pflaster aufkleben (ich gestehe, ich tu es meist auch nicht ).
Gerade im Gartenboden sind viele Keime enthalten, unter anderem Tetanus, auch Wundstarrkrampf genannt. Deshalb sollte man als Gärtner auch regelmässig gegen Tetanus geimpft sein...
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Amorphophallus

Auf die Dosis kommt es an.

Die meisten unsere Heilpflanzen sind giftpflanzen. Sonst wären sie keine Heilpflanzen. und in klinen Dosen ist es auch ok.

Außerdem hat die Natur uns auch ausgerüstet, wennn wir zuviel davon essen, wiedersteht es einem.

So z.B. Petersielie, ein wunderbares gewürz, aber wenn es zuviel wird, bekommt man es einfach nicht mehr runter.

Löwenzahnblüten kann ich im frühjahr auch nur 2-3 täglich essen, dann geht nichts mehr und ich bekomme ein würgegefühl. Obwohl die erste mir gut schmeckt.
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nolina1989

ist schon interessant, was die natur so alles auf lager hat

also brauche ich mir nicht so große sorgen machen
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Junie

und noch ein Hinweis, wenn jemand eine Giftpflanze gegessen hat und nicht von alleine erbricht. Bitte nicht zum Erbrechen bringen! Der Magen nimmt Giftstoffe nur sehr langsam auf - zumindest im Vergleich zur Mundschleimhaut, zur Lunge oder wenn das Gift direkt in den Blutkreislauf gerät. Also so schnell es geht ab ins KH, Magen auspumpen lassen. Wichtig ist dass man den Ärzten genau sagen kann was und wieviel gegessen wurde. Am Besten nimmt man eine Probe gleich mit.. Hat sich der Betroffene erbrochen bitte das Erbrochene vollständig aufsammeln und mitnehmen!
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Mel
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Mel

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