Pfingstrosen - mit heilender Wirkung

Autor: Redaktion Magazin   
Veröffentlicht: 10.05.2012 - 00:10 Uhr
 


Ein anspruchsloser Gartengenosse verspricht üppigste Blütenfülle

Zu den beliebtesten Gartenstauden gehört die Pfingstrose, blüht sie doch jedes Jahr unermüdlich in üppiger Pracht. Kaum wegzudenken ist sie aus jedem Bauerngarten. Schon im Frühjahr zeigt die Pfingstrose ihre fleischigen Austriebe – und kündet damit von nahender Blütenpracht.

Die Pfingstrosengewächse (botanisch Paeoniaceae) sind eine Pflanzenfamilie, zu welcher nur eine einzige Gattung (Paeonia) mit etwa 30 Arten zählt. Unterteilt wird die Gattung wiederum in zwei Gruppen: einerseits die strauchigen Pfingstrosen, andererseits die staudigen Pfingstrosen. Sie kommen häufiger vor und zeichnen sich dadurch aus, dass sich ihre oberirdischen Triebe im Winter zurückziehen, um im Frühjahr neu auszutreiben.
Pfingstrosengewächse sind auf der gesamten nördlichen Halbkugel heimisch. Während die strauchigen Päonien ursprünglich aus China stammen, sind die Staudenpfingstrosen sowohl in Asien als auch in Europa, Nordafrika und Nordamerika heimisch. Der Begriff der Pfingstrose hat sich mittlerweile für alle Päonien durchgesetzt, auch wenn damit anfänglich nur die europäische Wildform bezeichnet wurde.

Heilende Wirkung einer Schönheit

Schon die Griechen schrieben der Päonie heilende Kräfte zu, nicht umsonst[,] weihten sie die Pflanze dem Arzt der olympischen Götter, Paeon. Seit der Frühgeschichte wurde mit Hilfe der Päonien-Wurzeln Gicht geheilt. Auch harntreibende, blutstillende sowie herz- und magenstärkende Folgen wurden dem Genuss der Wurzel zugeschrieben. Auch heutzutage kommen Teile der Päonie noch in der traditionellen chinesischen Medizin zum Einsatz.

Blüten für jeden Geschmack

Zahlreiche Züchter haben ihr Bestes gegeben, um das vielfältige Blütenbild der Pfingstrosen weiter zu verändern. Die einfachen, gefüllten oder gefüllten Blüten mit Blütenbändern (japanische Form) wurden um weitere Erscheinungsbilder und vor allem in der Farbvielfalt immer weiter variiert. Inzwischen gibt es Pfingstrosen für jeden Geschmack und sogar jede Gartengröße, denn Päonien variieren zwischen 30 Zentimetern Wuchshöhe und 1,20 Meter. Auch die Größe der Blüten ist durchaus abwechslungsreich. Gibt es einerseits Blüten mit nur fünf Zentimetern Durchmesser, weisen andere beeindruckende 20 Zentimeter auf.

Unterschiedliche Verwandtschaft

Wichtiges Merkmal der Staudenpfingstrose sind knollig verdickte Wurzeln und gefiederte Stängelblätter. Die üppigen Wurzeln sind bei manchen Exemplaren essbar. Staudenpäonien zeigen hierzulande zwischen April und Juni ihre Blüten, die an einem einzelnen Stengel entspringen. Bei der Paeonia lactiflora beispielsweise können es sogar zwei bis drei Blüten pro Stiel sein. Ursprünglich gab es recht wenige Staudenpfingstrosen, mittlerweile wurden einige tausend Sorten daraus gezüchtet. Einige sehr alte Sorten konnten dank der langen Lebensdauer von Pfingstrosen erhalten werden. Ein einzelnes Exemplar kann teilweise bis zu 50 Jahre alt werden.

Strauchpfingstrosen werden mit rund 20 Jahren auch verhältnismäßig alt. Sie bilden mannshohe Sträucher – jedoch erst im hohen Alter. Ausladend erreichen sie große Breiten mit bis zu hundert einzelnen Blüten – eine wahre Pracht. Im Winter werfen Strauchpäonien ihr Laub ab und offenbaren den Blick auf ein interessantes Astwerk aus zwei oder mehreren Basistrieben.

Traumplatz für Traumblüten

Staudenpfingstrosen sind anspruchslos, was ihren Standort im heimischen Garten betrifft. Sie wachsen sowohl in lehmigen als auch in kalkhaltigen Böden gut. Einen ph-Wert um sechs bevorzugen sie. Am besten pflanzt man sie an sonnigen Stellen aus, aber auch Halbschatten akzeptieren die unkomplizierten Pfingstrosen. Die beste Pflanzzeit für Päonien ist der Herbst. Dann werden zahlreiche Sorten wurzelnackt angeboten. Im Frühjahr ist eher getopfte Ware im Angebot.
Etwa einen knappen Meter sollte man Pfingstrosen als Platz zum Ausbreiten anbieten. Speziell gezüchtete kleinwüchsige Arten, beispielsweise Paeonia tenuifolia, und Sorten, wie ’Madelon’, ’Rasperry Rose’ und ’Gretchen’ begnügen sich mit weniger Raum.
Pfingstrosen verbleiben über viele Jahre am selben Platz. Aus diesem Grund sollte ihr zukünftiger Lebensraum gut vorbereitet werden. Etwa zwei Spaten tief lockert man die Erde und vermischt sie mit Kompost, auch Hornspäne können in das Pflanzloch gegeben werden. Sehr schwere Böden werden mit einer Drainage aus Kies oder Sand bereichert. Nach dem Einsetzen der Pfingstrose wird die Stelle gut gewässert. Im ersten Jahr sollte der Feuchtigkeitshaushalt gut überwacht werden. Meist reicht eine normale Regenmenge aus, in sehr trockenen Jahren sollte ausreichend gegossen werden.
Umgepflanzt und geteilt werden Päonien optimalerweise im Spätsommer, die Neuaustriebe sind sehr empfindlich und könnten im Frühjahr zu sehr verletzt werden.

Anspruchsloser Gartengeselle

Wenn Pfingstrosen sich einmal eingelebt haben, werden sie jedes Jahr schöner – wenn man ihnen ihre Ruhe lässt. Große Pflegemaßnahmen sind völlig unangebracht. Laub schneidet man im Sommer nicht zurück und wenn doch, dann bitte ohne die Blütenstiele zu verletzen. Erst im Herbst, wenn das Laub unansehnlich ist, sollte die Schere angesetzt werden. Welkes Laub kann im Verlauf des Winters eine Grundlage für Pilzinfektionen bieten. Zu keiner Jahreszeit nimmt man direkt bei der Pfingstrose große Bodenbearbeitungsmaßnahmen vor. Weder Hacken, noch Graben sind erwünscht. Erst nach etwa drei Jahren wird erneut Nahrung benötigt. Dabei greift man jedoch keinesfalls zu stickstoffbetontem Dünger, Kompost und Hornspäne reichen völlig aus, um die Pfingstrose zu üppiger Blütenpracht zu verleiten. -nf-



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