Hi Benni,
das Gemeine ist, das es gar nicht so schwierig ist, an einer Orchidee eine Samenkapsel zu "züchten". Die Bestäubung geht wirklich einfach (siehe einschlägigige Webseiten), gelingt immer (bei mir zumindest) und dann braucht man nur noch viiiiiel Geduld, bis die Kapsel reif ist und sich öffnet. Das kann länger als ein halbes Jahr dauern.
Und in der Kapsel sind ganz viele staubfeine Samen - nur, was dann?
Das Problem ist, daß Orchideen einen bestimmten Pilz auf ihrem Substrat benötigen, um wachsen zu können. Auch zum Keimen benötigen sie den schon, ferner ein feuchtwarmes Milieu. Und genau hier liegt wohl das Problem - das fängt dann schnell an zu gammeln. Probieren kann man's natürlich - Samen auf Muttersubstrat, Tüte drüber, feucht und warm halten und hoffen. Man kann auch spezielle Nährböden (wie in der professionellen Zucht) verwenden, aber wenn die nicht nahezu steril sind, sprießen auch hier ganz fix unerwünschte Kulturen... Du siehst, alles nicht so einfach *seufz*.
Ich hab jedoch mal gehört, daß man seine selbstgezogenen Samen zu Orchideenzüchtern bringen kann, und diese die Samen dann für einen zum Keimen bringen - das wär natürlich eine Überlegung wert, wenn man mal sehen möchte, was sich da so in der eigenen Orchideen-Sammlung "zurechtgemendelt" hat...
Was auch immer Du mit Deiner Orchidee machst, viel Spaß mit ihr!
Grüße aus Hamburg, Tine