Nicht ohne meine Pflanze, die besondere Beziehung

Autor: Frank   
Veröffentlicht: 16.11.2006 - 09:35 Uhr
 
Nicht ohne meine Pflanze:
Die Geschichte einer ganz besonderen Beziehung


Eine Wohnung ohne Blumen und Pflanzen? Ohne mich! ? Das ist die spontane Reaktion vieler Menschen, die Grün in den eigenen vier Wänden zu schätzen wissen. Heutzutage sind Zimmerpflanzen als Gegengewicht zu einer übertechnisierten Welt beliebter denn je. Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts entdeckte man in bürgerlichen Kreisen die dekorative Ausstrahlung von Zimmerpflanzen und es wurde ?en vogue?, sich mit Pflanzen zu umgeben. Seitdem ist das Bedürfnis, sein gesamtes Lebensumfeld mit Blumen und Pflanzen zu verschönern, ungebrochen. Ursprünglich wurden Pflanzen nur als Nahrungsmittel oder für medizinische Zwecke verwendet. Heute sind sie dagegen nicht nur schmückende Accessoires, sondern integraler Teil der Einrichtung. Blumen und Pflanzen sind attraktiv und nützlich, denn sie wirken als Luftverbesserer und tragen dazu bei, dass Wohnen in den letzten Jahren immer gesünder geworden ist.

Ab ins Töpfchen
Die Pflanzenkultur im Topf hat eine lange Geschichte. Schon die alten Ägypter zogen Pflanzen in Behältern an und von den Griechen und Römern ist bekannt, dass sie in vorchristlicher Zeit Lorbeerbäume in großen, irdenen Töpfen züchteten. Auch in China wurden schon vor über 2.500 Jahren Topfpflanzen bei Gartenausstellungen gezeigt. Im westlichen Europa gibt es jedoch bis zum 17. Jahrhundert wenig Hinweise auf eine Kultur der Zimmerpflanzen. Das ausgehende 17. und das 18. Jahrhundert waren hingegen ? als eine Folge des Kolonialismus ? gekennzeichnet durch rasante Entwicklungen in der Pflanzenzucht. 1716 wurde in Frankreich ? und fast zeitgleich in den Niederlanden ?ein Warmwasser-System, ähnlich der heutigen Zentralheizung entwickelt, dass die Kultivierung von ursprünglich exotischen Pflanzen auch in Nordeuropa ermöglichte. Viele der Pflanzenneuheiten, die Forscher, Berufssammler und Botaniker aus Übersee mitbrachten, kamen in die botanischen Gärten oder in Orangerien für höfische Privatsammlungen, deren Besitzer sich das neue Heizsystem leisten konnten.

Ofenfest
Vielen ?Normalsterblichen? blieb je nach Lebensstandard bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts die Beheizung ihrer Räume mit (Kohle-)Öfen. Dementsprechend war um 1900 die Auswahl der Zimmerpflanzen in vielen Haushalten auf widerstandsfähige Sorten wie Farne oder Efeu und Schnittblumen beschränkt, die in den von Kohlefeuern beheizten, dunklen, zugigen Räumen gediehen. Ab Mitte des 20. Jahrhunderts jedoch entwickelte sich die Dekoration der Wohnung mit Pflanzen zum weit verbreiteten Vergnügen. Bald umfasste das Zimmerpflanzensortiment auch Begonien, Palmen, Cinerarie, Fuchsien, Clivien, Cyclamen, Pantoffelblumen, Azaleen und Anthurien.

Dampfbad erwünscht
Der flächendeckende Einsatz der Zentralheizung und die damit steigenden Temperaturen im Raum, gepaart mit großzügigen Fensterfronten, bewirkten eine weitere Vergrößerung des Sortiments: Jetzt konnten auch tropische Pflanzen wie Orchideen oder Guzmanien heimische Wohnzimmer problemlos schmücken. Heutzutage gibt es für jeden Raum und für jede Wohntemperatur die geeigneten grünen Mitbewohner. Sogar in Küche und Bad, wo oft die Luftfeuchtigkeit durch Dampf und Dusche relativ hoch ist, fühlen sich tropische Pflanzen wie Orchideen, Bromelien, Frauenschuh und auch Farne und Zypergras ausgesprochen wohl und bringen ein Stück Exotik ins Haus.

Tipp:
Welche Zimmerpflanzen für die eigene Wohnsituation geeignet sind, lässt man sich am besten im Fachhandel erklären. Wenn die Standortbedingungen optimal auf die Pflanzen abgestimmt sind, werden sie es Ihnen mit üppiger Blüte und langer Lebensdauer danken
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