Seinen Namen verdankt er einem Indianerstamm, den Catawba, deren Stammesgebiet zwischen Nord- und Süd-Carolina lag. Ein kleiner Rechtschreibfehler führte zu seinem heutigen Namen: Catalpa.
Der Nordamerikaner erfreut im Juni und Juli mit einem herrlichen Blütenspektakel, wenn das große Feuerwerk der meisten Baumblüten bereits abgebrannt ist. Wie bei Rosskastanien stehen seine Blüten in lockeren, verzweigten Rispen. Die weißen, weit offenen Glocken haben gelbe Streifen und purpurne Flecken am Schlund. Diese Zeichnungen sind Saftmale, die wie die Leuchtmarkierung an Landebahnen den bestäubenden Insekten den Weg zum Nektar weisen. Catalpa bignonioides, wie der botanische Name des Baumes lautet, kommt aus dem Süden der USA und gehört zu den Trompetenbaumgewächsen (Bignoniaceae). Die Gattung Catalpa umfasst zehn Arten aus Ostasien, Nordamerika und von den Karibischen Inseln. Da der blühende Baum einen wunderschönen Blickfang im Garten bietet, wird er auch in Europa gern als Zierbaum gepflanzt.
Malerisches Gehölz mit großen Blättern
Der Baum wird 15 bis 18 Meter hoch, braucht dafür jedoch etliche Jahre. Im Alter von 20 Jahren ist er erst ungefähr acht Meter hoch. Der Charakter des Baumes kommt bei Einzelstellung am besten zur Geltung. Seine weit ausladenden Seitenäste bilden eine breit gewölbte Krone, die viel Platz beansprucht und zum Klettern einlädt. Als Kletterbaum ist er wegen der Brüchigkeit der Äste allerdings nicht geeignet. Für kleine Gärten gibt es auch eine schwachwüchsige Sorte, Catalpa bignonioides ‘nana’, die nur vier bis sechs Meter Höhe erreicht. Sie steht im Ruf, etwas blühfauler als ihre große Schwester zu sein.
Die recht dünne Rinde ist hellgrau bis braun und längs gefurcht. Die gegenständigen oder in kleinen Quirlen angeordneten Blätter sind einfach herzförmig mit leicht gewelltem Rand und größer als eine Hand. Sie sind von einem frischen Hellgrün und leicht flaumig behaart. Die Sorte ‘aurea’ hat leuchtend gelbgrünes Laub. Die gelbe Herbstfärbung der Blätter ist meist nicht auffällig, da sie rasch abfallen. Spätestens nach den ersten Frösten ist der Baum kahl. Diese Eigenschaft ist für den Gärtner recht angenehm, da das Laub nicht über Wochen immer wieder vom Rasen gerecht werden muss.
Der richtige Platz im Garten
An etwas windgeschützten Standorten in der Sonne oder im Halbschatten sind Trompetenbäume recht anspruchslos. Die Herzwurzler schätzen frische Böden, kommen aber auch mit Trockenheit gut klar. Nässe wird dagegen nicht vertragen. Das eher warme, stickige Stadtklima behagt ihnen, sie haben keine Probleme mit Kalk und sind sehr frostfest. Nur ganz junge Bäumchen sollten vor Spätfrösten geschützt werden.
Perfekter Baum für sommerliche Rast
Der Trompetenbaum treibt spät aus und zieht recht früh wieder ein, was ihm den scherzhaften Namen Beamtenbaum eingetragen hat. Gerade diese Eigenschaft macht ihn zum idealen Schattenbaum für den Grillplatz. Im Frühling kann man dort noch Sonne tanken und erst mit der Fliederblüte, wenn es in der Sonne bereits recht heiß wird, breitet der Baum seine Blätter aus. Weitere Namen wie Bohnen- oder Zigarrenbaum beziehen sich auf die Form der Früchte. Die Bäume sind einhäusig und bilden bohnenförmige, gut 30 Zentimeter lange, holzige Kapselfrüchte, die in großer Zahl von allen Ästen herabhängen und erst im kommenden Frühjahr abfallen. Zunächst sind sie farblich genauso frisch grün wie das Laub, mit der Reife trocknen sie ein und verfärben sich braun. Jede Bohne enthält etliche, mehrere Zentimeter lange Samen mit fransigen Flügeln an beiden Seiten. Selbstaussaat kommt vor, ist jedoch selten. Mit Ausnahme der Samen sind alle Teile des Baumes leicht giftig.
Wer sich von den herabfallenden Schoten nicht stören lässt, findet mit dem Trompetenbaum einen Baum mit wunderschönen Blüten, der im Frühjahr lange die Sonne durchlässt und doch im Sommer kühlenden Schatten bietet. -rh-
Jetzt bestellen