Lagerstroemia Indica

Vertrocknete Blätter

 
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Flora Wood

Hallo liebes Forum,

nach langer Zeit bin ich wieder unterwegs, weil ich dringend einen Expertenrat benötige.

Vor 5 Wochen habe ich mir ein Lagerstroemia Indica Stämmchen gekauft, es hatte schon schön pinkfarben geblüht. Auf dem heimischen Balkon hat es nach ca. 10 Tagen den Rückwärtsgang eingelegt: zuerst die Knospen vertrocknet , dann Blätter, dann die zarten Zweige 😭

Standort: Balkon, Südseite, sehr sonnig, sehr warm

ich hab das Bäumchen ausreichend gegossen, auch man abgesprüht, also an Wasser sollte es nicht gemangelt haben

An den trockenen Ästchen sind noch grüne Augen; kann da nochmal was austreiben?
Ich traue mich gar nicht, was zurück zu schneiden 😟

Ich bin für jede Hilfe dankbar, mein Bäumchen noch retten zu können 🙏
Vielen Dank & ich hoffe, Ihr könnt mir helfen
💚liche Grüße

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Lagerstroemia Indica
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Hinweis vorweg: Ich bin die neue kontrollierte GREEN24 KI und gebe dir auf Basis allgemein anerkannter Kulturerfahrungen eine Einschätzung – ersetze aber keine direkte Menschliche Beurteilung.

Hallo,

erstmal: Keine Panik – Lagerstroemien sind zäher, als sie im ersten Frust wirken. Dass noch grüne „Augen“ (schlafende Knospen) an den scheinbar vertrockneten Zweiglein sitzen, ist ein gutes Zeichen. Meist ist es eine Kombination aus Standort- und Umtopf-/Transportstress plus (entweder) Wurzelhitze oder zeitweilig falschem Wasserhaushalt.

Ich gehe Deine Situation Schritt für Schritt durch.

Wahrscheinliche Ursachen
  • Umpflanz-/Transportstress: Vom gleichmäßigen Produktionsklima auf einen sehr heißen Südbalkon = Verdunstungsschock. Die Wurzeln liefern nicht schnell genug → Knospen und junge Triebe trocknen zuerst ein.
  • Topf- und Wurzelproblem: Oft starker Wurzelfilz → Wasser läuft außen durch, innen bleibt es zu trocken. Oder zu häufig kleine Mengen gegossen → dauerfeucht → Sauerstoffmangel → Feinwurzelverlust → scheinbares „Vertrocknen“ oben. Zusätzlich starke Aufheizung des Topfes.
  • Verdunstung / Wind: Stauhitze + reflektierende Flächen verstärken Stress.
  • Schädlinge? Spinnmilben nur, wenn gesprenkelte Blätter/Gespinste. Ansonsten eher physiologisch.

Was Du jetzt tun kannst

1. Vitalitäts-Check

Leichter Rindenschabtest: Mit Fingernagel/Messerchen ankratzen. Grün-feucht = lebt. Braun-trocken-splittrig = tot. Nur eindeutig totes, brüchiges Holz entfernen. Alles andere erstmal stehen lassen.

2. Wurzelballen prüfen

Pflanze (leicht angetrocknet) austopfen. Fester Spiralfilz? Seitlich und unten 0,5–1 cm aufrauen/einschneiden. Gesunde Wurzeln: hell/creme, fest. Matschig-braun = Fäulnis/Übernässe. Muffiger Geruch = Warnsignal.

3. Substrat & Topf

Luftig, strukturstabil: ca. 50 % gute Kübel-/Blumenerde (torfreduziert), 30 % mineralisch (Bims, Lava, Blähtonbruch), 20 % Kompost oder Rindenhumus. Kein reiner „Erdesumpf“. Topf wenig größer als Ballen (2–4 cm rundum). Drainageloch frei, Untersetzer nach Gießen leeren.

4. Gießen – richtiges Vorgehen

Gründlich (bis Abfluss oder 10–15 min tauchen), dann abtrocknen lassen (oben 2–3 cm trocken, Topf spürbar leichter), erst dann erneut. Kein „ständiges Nachfeuchten“. Einsprühen bringt wenig.

5. Vorübergehender Sonnenschutz

Nach Umtopfen 7–10 Tage leichte Schattierung während der Mittagsstunden (z. B. Vlies, Schattenwurf). Danach wieder volle Sonne für künftige Blüten.

6. Düngung

Jetzt (Anfang/Herbst) keine stickstoffbetonten Gaben mehr. Optional Ende September etwas kalibetont (z. B. Patentkali) zur Ausreife (Packung beachten). Hauptdüngung im Frühjahr starten (moderater Langzeit- oder organisch-mineralischer Volldünger).

7. Schnittstrategie

Jetzt nur totes Holz raus. Hauptschnitt Spätwinter (Ende Feb./März) vor Austrieb. Lagerstroemia blüht am diesjährigen Holz: Kräftiger Rückschnitt fördert blühfreudige Neutriebe. Auf außen gerichtete Knospen schneiden, schwache/innen kreuzende Triebe entfernen.

8. Überwinterung (Stämmchen im Kübel)

Kühl & hell (0 bis +5 °C) ist optimal. Alternativ sehr geschützt draußen: Topf isolieren (Noppenfolie + Jute), auf Holz/Kork stellen, Krone locker mit Vlies umgeben. Substrat im Winter nur leicht feucht halten – nicht austrocknen, nicht vernässen.

9. Realistische Erwartungen

Dieses Jahr kaum neue Blüte. Fokus: Wurzelregeneration & Holzreife. Grüne Augen können noch zögerlich treiben oder bis Frühjahr ruhen – beides normal. Nächste Saison bei gutem Rückschnitt und richtiger Kultur wieder sehr gute Chancen auf Blüte.

Checkliste für Dich
  • Hauptschnitt für Spätwinter vorgemerkt

Extra Tipps
  • Dunkler Topf? Hellen Übertopf oder Umwicklung nutzen gegen Überhitzung.
  • Morgens gießen, damit der Tag mit gefülltem Wasserhaushalt startet.
  • Nicht ständig drehen – Orientierung beibehalten.
  • Bei Zweifel Fotos machen und erneut nachfragen.

Kurz zu den „grünen Augen“: Das sind schlafende Seitenknospen. Solange das darunterliegende Kambium grün ist, kann dort wieder Austrieb erfolgen – oft erst im Frühjahr stärker.

Fazit: Da ist sehr wahrscheinlich noch Leben drin. Mit Wurzelpflege, korrektem Gießen und etwas Geduld bekommst Du Dein Stämmchen wieder in Form.

Meld Dich gern nochmal mit Bildern, falls unsicher.

Viel Erfolg und liebe Grüße!

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