Autor: Frank Veröffentlicht: 16.11.2009 - 11:31 Uhr
Bildquelle: 1864-Korallenkaktus.jpg
Zwei raffinierte Wuschelköpfe
Sehr unkonventionell gestylt ist die Korkenzieherbinse, die als Zimmerpflanze sehr poetisch auch Liebeslocke genannt wird und botanisch Juncus effusus ´Spiralis´ heißt. Bei der Liebeslocke sprudeln die langen, spiralförmig gedrehten Halme in sattem, frischen Grün nur so aus dem Pflanzgefäß heraus und vermitteln ein Bild von zügelloser Quirligkeit und dynamischer Bewegungsfreude. Wie man bei einer Binse schon vermutet, handelt es sich bei der Liebeslocke um eine Pflanze, die gerne feucht steht. Gegossen werden sollte reichlich, ja hier ist Staunässe ausnahmsweise sogar erwünscht. Die Erde kann immer ein bis zwei Zentimeter mit Wasser bedeckt sein. Die Ansprüche an die Nährstoffversorgung sind gering, weswegen zaghaft gedüngt werden kann. Die Pflanzen mögen einen hellen Standort, allerdings ohne direkte Sonneneinstrahlung.
Von oben herab schaut der Korallenkaktus auf die Liebeslocke, denn er ist eine sogenannte Ampelpflanze. Er sieht zwar nicht aus wie ein klassischer Kaktus, gehört aber trotzdem zu dieser Familie. Rhipsalis cassutha, wie er botanisch heißt, zählt zu den Kakteen ohne Dornen und ist dem Ursprung nach eine epiphytische Pflanze, die im Mulm der Bäume ihren Lebensraum findet. Der Korallenkaktus trägt zylindrische, bizarr herabhängende und sich stark verästelnde Zweige. Das an einen sich hinunterstürzenden, grünen Wasserfall erinnernde Erscheinungsbild prädestiniert die Ampelpflanze für einen Standort in luftiger Höhe. Den vielbeschworenen ´grünen Daumen´ braucht man für die Pflege des Korallenkaktus nicht. Er wuchert mit Sprossgliedern, wenn er an einem hellen Platz hängt und zweimal pro Woche gegossen wird. Spendiert man ihm ab und zu mal eine Portion Kakteendünger, wächst die ´Langhaarmähne´ noch schneller. Sie dürfen dann ruhig mal Frisör spielen.