Feuer und Flamme für den Herbst:
Ein Lob dem Laub – Vergnügen für Groß und Klein

Der Herbst ist die Jahreszeit, in der die Natur so richtig lodert und scheinbar verschwenderisch mit Blättern, Kastanien, Eicheln und Bucheckern ausgelassen um sich wirft. An den Tagen, an denen die Sonne scheint, und das besondere Licht die Natur golden färbt, hat der Herbst eine ansteckende Fröhlichkeit. Da zieht es die Menschen hinaus zu Spaziergängen, Radtouren, zum Drachen steigen lassen und natürlich auch in den eigenen Garten. Dort hält die Natur das farbenfrohe Feuerwerk des bunten Herbstlaubs bereit.

Wenn die Tage kürzer und die Nächte kühler werden, bereiten sich Bäume und Sträucher allmählich auf die Winterruhe vor. Bevor allerdings der Frost die ersten Blätter von den Zweigen holt, ist es notwendig die wertvollen Inhaltsstoffe als Vorrat für die Zeit bis zum Frühling einzulagern. Dabei geht es auch um das Blattgrün, Chlorophyll genannt. Es wird in seine Bestandteile zerlegt und die Pflanze nimmt Verwertbares auf. Durch den Wegfall des Blattgrüns können sich die anderen Pigmente von Rot über Orange bis Gelb in allen möglichen Nuancen durchsetzen. Sie sorgen für das spektakuläre Herbstlaub.

Blattmacher voll in Farbe
Der Herbst ist aber auch die Zeit, den Garten um Pflanzen mit besonders auffallender Herbstfärbung zu bereichern. Zu den Meistern der Herbstfärbung gehört der Ahorn (Acer) in seiner großen Sortenvielfalt. Jeder Ahorn hat sein eigenes Farbrepertoire. Auch Terrassen- und Balkonbesitzer werden im Ahornsortiment fündig, denn es gibt auch für Töpfe geeignete Zwergformen.

Eine weitere Schönheit mit besonderen Blättern ist der Fächerblattbaum (Ginkgo biloba). Eine extrem robuste Pflanze, die schon Goethe faszinierte. Zum Bekanntheitsgrad und zur Verbreitung des Ginkgos in Deutschland hat das Gedicht mit dem Titel „Gingo biloba" beigetragen, das der 66 Jahre alte Goethe im September 1815 schrieb und seiner späten Liebe Marianne von Willemer widmete. Das Gingkoblatt stellt aufgrund seiner zweigeteilten Form für Goethe das Sinnbild der Freundschaft dar. Der Brief mit dem Gedicht, dem Goethe zwei Ginkgo-Blätter beilegte, ist heute im Goethe-Museum Düsseldorf zu sehen.

Eine ganz wunderbare Herbstfärbung im Spektrum von Dunkelrot, Weinrot und Purpurrot bis Rosa und Gelb zeigt der Eisenholzbaum (Parrotia persica) mit seinem langsamen, malerischen Wuchs. Er eignet sich für eine Solitärstellung an einem sonnigen Platz. Auch die Rinde ist bei diesem Gehölz äußerst attraktiv. Sie erinnert an die von Platanen. Vor allem bei älteren Exemplaren blättert sie schichtweise ab und bewirkt so ein lebhaft geflecktes Erscheinungsbild.
Mitten im Winter erscheinen die ungewöhnlichen Blüten der Zaubernuss (Hamamelis). Die bandförmigen, filigranen ein bis zwei Zentimeter langen Blütenblättchen sind meist leuchtend gelb gefärbt, es gibt aber auch orangefarbene und kräftig rote Sorten. Am besten kommt die Zaubernuss in Einzelstellung zur Geltung. Die Blätter sind ganzjährig sehr dekorativ und im Herbst dann einfach umwerfend gefärbt.

Basteln mit Kindern und Blättern
Nichts ist schöner, als gemeinsam mit Kindern durch raschelndes Herbstlaub zu laufen und Kastanien, Bucheckern, Eicheln und bunte Blätter zu sammeln. Die Kastanienmännchen oder -igel aus der eigenen Kinderzeit sind uns noch vertraut, aber auch mit Blättern lassen sich tolle Dinge basteln. Die besonders schön gefärbten und geformten Exemplare kann man zunächst einmal pressen. Dazu legt man sie in ein dickes Buch, am besten zwischen Küchen- oder Löschpapier, damit die Buchseiten keine Flecken bekommen. Es ist wichtig, das Buch dann noch mit weiteren zu beschweren. Die Blätter sollten bis zu einer Woche gepresst werden. Wer eine Blumenpresse besitzt, kann sie natürlich dort trocknen lassen. Ist die Ungeduld der Kinder zu groß, gibt es für die Erwachsenen noch die Möglichkeit, zum Bügeleisen zu greifen und die Blätter zwischen Löschpapier mit der Temperatureinstellung „Wolle" zu bügeln, bis sie trocken sind. Zwar verliert das Laub dann ein bisschen mehr an Farbe, dafür kann man direkt mit dem Basteln loslegen.

Klebt man das farbenprächtige Herbstlaub auf Spandosen oder alte Papierschachteln, so muss man es danach mit Sprühlack fixieren. Mit ausgefallenem Blattwerk lassen sich auch eindrucksvolle Collagen gestalten. Außerdem eignet sich das bunte Laub hervorragend als Dekoration für Blanko-Grußkarten. Hierbei kann man die Blätter an den Rändern noch mit Glitzerpartikeln bestreichen und so kreative Weihnachtskarten herstellen, die auch mitten im Winter noch an die Schönheit des Herbstes erinnern.

PPH