Kann man eine Wiese sich selbst überlassen?

 
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Lebus

Guten Tag zusammen,
kaum ist endlich das Frühjahr da, merken wir, dass wir langsam zu alt sind, unseren "Garten" zu beherrschen:
1000 Quadratmeter Schräghang, - nur mit Motorsense zu bearbeiten, - einige Bäume darauf, die im Herbst Riesenmengen Laub abwerfen, das wir mühsam nach unten ziehen und aufhäufen.
Genau in der Mitte ein Teich, der langsam zuwächst...
Jetzt meine Frage:
Was passiert eigentlich, wenn nichts passiert? -
Wenn wir also einfach die Wiese nicht mehr mähen, das Laub nicht mehr zusammenrechen?

Wir brauchen keinen englischen Rasen, wir brauchen Ruhe!
Kommt mir nicht damit, dass wir uns einen Pächter suchen sollen... Das will keiner haben und dann ist es mit unserer Ruhe erst recht nichts mehr.
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Lorraine

Ich glaube nicht, daß das machbar ist. Mir geht es ähnlich, alles geht nicht mehr so leicht von der Hand wie früher. Wenn unser Grundstück eingezäunt wäre und ich nur Wiese und Bäume hätte, würde ich mir 2 Schafe über Sommer " mieten" als Rasenmäher.
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resa30

Der Nachbar hier macht das Gleiche mit Zwergziegen. Ab und zu steckt er mal den Weidezaun neu, damit sich ein Teil der Wiese erholen kann (nachwachsen), ansonsten scheint es wenig Arbeit zu geben. An stark gedüngten (durch Kot) Stellen würde ich eine Nachmahd empfehlen, um aufkommende Kräuter mit geringem Futterwert zu unterbinden.
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Lebus

Hallo und danke für die schnelle Antwort, Euch beiden.
Ja, als die Kinder noch da waren, hatten wir Schafe.
Aber jetzt haben wir keinen Zaun mehr, weil ringsherum gebaut wurde und
die Nachbarn offene Grenzen wollten. - Außerdem ist um den Teich herum Grünzeug,
was nicht unbedingt im Schafsmagen landen sollte. -
Also, Ihr meint, einfach wachsen lassen... geht nicht?
Im Wald macht doch auch keiner das Laub weg...
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resa30

Unser Nachbar hat auch nur so nen mobilen Weidezaun drumrum. Und dann bei dir noch einen um den Teich, dann sollte das kein Problem sein. Aber wenn es nichts für euch ist: Ich würde meinen es geht, aber die Wiese entwickelt natürlich ihre Eigendynamik. Dort wo das Laub liegen bleibt, hat es bald keine Wiese mehr (wie auch im Wald ) und je nachdem verbuscht das Ganze mit der Zeit oder entwickelt sich je nach Bodengegebenheiten eher zu einem einseitigen Grünland. Es muss nicht unbedingt eine artenreiche Wiese dabei herauskommen.

Bis auf eine Ziege vor der Scheune sind gerade alle schon drin. Es sind so ca. 10 Stück, die er hält auf der Wiese.
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bethik

Eine Wiese kann man nicht einfach sich selbst überlassen. Zuerst wächst Gras, aber das wird es nicht bleiben, es dauert nicht lange, dann siedeln sich die ersten Pioniergehölze wie Robinie, Birke, Weide, etc an und ruckzuck hast du ein Wald statt einer Wiese.
MFG
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Loony Moon

Hmm, die Gartenlage kommt mir bekannt vor.

Die Frage mit dem Wiese selbstüberlassen ist ja auch, was könnte an Unkräutern dann aufkommen?

Unser Garten liegt in einer vergleichsweise "neuen" Anlage, die früher mal Schafweide war. Aber seit rund 23 Jahren kommen eben keine Schafe mehr ... und so sieht die Wiese ausserhalb der Anlage ziemlich eintönig aus. Dank Goldrute. Das Zeug ist wie die Pest und man muss selbst im Garten zu sehen, dass man die Goldrutensämlinge alle erwischt. Bäume/Büsche kommen jetzt auch langsam hoch, doch da unser Garten an einem Westhang liegt, bringt das zusätzlichen Windschutz.

Ich würde auch auf die "saisonalen" tierischen Rasenmäher setzen. Falls das zu umständlich ist, einfach mal einen "Kleinbauern" mit den Tierchen fragen, ob er tageweise bei euch sich Futter holen möchte. Also wird die Wiese ab einer bestimmten Höhe gemäht ... und mit einer "langmähnigen" Wiese müsstet ihr leben können.
Die Frage des Laubes ... ist in meinen Augen zwar schade, aber ich würde mir wenn es denn gar nicht mehr geht, jemanden wenigstens dafür holen, der das Laubrechen macht.

Wenn am Teich nichts gemacht werden kann/soll wird der auf lange Sicht gesehen uU verlanden.

Frag doch mal bei deinen Nachbarn nach, ob sich nicht einer der Jugendlichen etwas dazuverdienen möchte und nach euren Angaben einige der nötigsten Arbeiten macht. Auch wenn man vielleicht Abstriche dabei machen muss, weil die Qualität nicht der eigenen entspricht.
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Tetrodotoxin

...und um noch 'ne Ergänzung zu bethik loszuwerden: Einen Wald darf man nicht einfach entstehen lassen. Das gibt fix Ärger mit den Behörden.
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horreum

Hallo, ihr könntet, wenn ihr alles wachsen lasst, Probleme mit der Nachbarschaft bekommen. Das ist das Eine. Ich habe auch ein größeres Grundstück, mit Obstbäumen drauf, viele Jahre brach liegen lassen. Ergebnis: Brombeerhecken, stellenweise drei Meter hoch, rießige Flächen einnehmend. Teilweise in die Bäume gerankt. Auch die Flora hatte sich massiv verändert. Nur noch ein paar dominierende Gräser und an ein paar Stellen haufenweise Brennesel, hatten sich durchgesetzt. Kräuter und Wildblumen waren so gut wie keine mehr vorhanden, da die Gräser, auch im trocknen Zustand, alles erstickt hatten. Laub war fast kein Problem. Dafür haben sich an ein paar Zwetschgenbäume sehr viele Wurzelschosse gebildet. Es war zwar ein naturbelassenes Fleckchen, aber mit der Vielfalt der Flora war es vorbei. Da sich die Brombeeren immer weiter ausbreiteten, die Wurzelschosse zum Teil schon fast drei Meter hoch waren, war für mich ende der Fahnenstange. In wochen und monatelanger Arbeit habe ich letztes Jahr das Gröbste entfernt (bin immer noch nicht fertig) und seit letztem Jahr habe ich Schafe zeitweise drauf. Die kommen von einem Schäfer, der sie mit einem Anhänger vor Ort bringt. Der stellt so einen Elektrozaun auf und nach ein paar Wochen packt der wieder alles zusammen und ist wieder weg. Kostet mich nix und alle sind zufrieden. Na ja, die restliche Arbeit hoffe ich dieses Jahr abschließen zu können.
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Lebus

Oh ja, ans Verwildern habe ich nicht gedacht, stimmt, das bringt Ärger.
Also schau ich mal nach Schafen...
Gras will kein Bauer haben, (schon gefragt),
Kinder, die arbeiten wollen, gibts auch nicht mehr...
also: määääh! -
Vielen Dank, ich bin jetzt viel klüger als vorher!
määääh!!!
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Loony Moon

Zitat geschrieben von Tetrodotoxin
...und um noch 'ne Ergänzung zu bethik loszuwerden: Einen Wald darf man nicht einfach entstehen lassen. Das gibt fix Ärger mit den Behörden.


Ich kenne zwar nicht de Eigentumsverhältnisse vor unsere Anlage, aber bisher hat sich darum noch kein Aa* gekümmert, geschweige denn eine Behörde. Vor rund 15 Jahren wurde mal ein Schild Landschaftsschutzgebiet aufgestellt, dass dann binnen weniger Wochen auch wieder verschwunden war.

Aber Horreum hat schon recht, wenn man nicht aufpasst, kommt alles an Wildnis, was man nicht haben möchte.

In diesem Sinne: Froh Määh.
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leopard

Meine Großeltern haben ein Stück Wiese, um das sie sich auch nicht groß kümmern. Es ist auch ein Abhang, drumherum wachsen Bäume und größere Sträucher. 2x im Jahr kommt jemand mit so einem riesen Rasenmäher vorbei und säbelt alles ab.
Das machen die seit Jahren so und alles ist gut
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phil81

Hast du schon mal geschaut ob ein Roboter Mäher eine Alternative ist? Es gibt durchaus Modelle die mit stärker Schräglage zurechtkommen. Kostenpunkt circa 1000-1500 EUR. Gibt's eigentlich von jedem großen gartenanbieter

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