Gartenschätze:
Manche Bäume kennt fast jeder. Die Eiche beispielsweise ist vielen Menschen vertraut, denn ihr Blatt ist leicht wiederzuerkennen und häufig zu sehen, unter anderem auf den deutschen Cent-Münzen. Bei anderen Gehölzen helfen dagegen vor allem die Blüten weiter. Leuchtend gelb und im zeitigen Frühling blühend – das ist mit großer Wahrscheinlichkeit eine Forsythie; riesige weiße oder rosafarbene Blüten früh im Jahr – typisch Magnolie. Im Urlaub sieht man manchmal einen Baum, dessen cremeweiße Blüten stark an die von Magnolien erinnern, aber intensiv duften und erst zum Sommer hin erscheinen. Noch mehr ins Grübeln gerät man beim Blick auf die großen, glänzend dunkelgrünen Blätter, die auf der Unterseite bräunliche Härchen haben. Tatsächlich ist auch dies eine Magnolie, Magnolia grandiflora. Diese Art ist etwas Besonderes, denn sie wirft ihre Blätter im Herbst nicht ab und ist deshalb auch unter dem Namen Immergrüne Magnolie bekannt. Sie stammt ursprünglich aus dem Südosten der USA und ist dort so weit verbreitet, dass sie als eine Charakterpflanze der Südstaaten gilt. Die Artbezeichnung grandiflora, zu Deutsch „großblütig“, weist auf ein typisches Merkmal hin – die riesigen, bis zu 20 Zentimeter großen Blüten.
Von Natur aus schön
In wärmeren Regionen, zum Beispiel in Frankreich, sieht man die Immergrüne Magnolie manchmal als Straßenbaum in Innenstädten, in kühlerem Klima wird sie meist als Kübelpflanze verwendet. Von Vorteil ist, dass sie langsam wächst und keinen Schnitt benötigt. Wenn die Voraussetzungen günstig sind, kann die Immergrüne Magnolie aber auch in Deutschland ganzjährig im Freien wachsen und so ist sie zum Beispiel in Vorgärten im klimatisch begünstigten Rheinland oder in den Weinbaulagen Süddeutschlands zu finden. Wichtig für ihre gute Entwicklung ist ein vor Wind und zu starker Sonneneinstrahlung geschützter Standort mit gleichbleibend feuchtem Boden. Wie andere immergrüne Gehölze verdunstet sie auch im Winter Wasser über ihre Blätter. Sie muss deshalb in der kalten Jahreszeit ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt werden und sollte vor austrocknender Wintersonne geschützt stehen.
Fernöstlicher Blütenzauber
Ein ebenfalls wenig bekanntes Schmuckstück für den Garten ist der Japanische Blumen-Hartriegel (Cornus-kousa-Sorten). Seine Zweige sind etagenartig angeordnet und setzen dadurch deutliche horizontale Akzente. Noch etwas ist außergewöhnlich: Die Blüten dieses eleganten Zierstrauches sind klein und unscheinbar; auffallend sind dagegen die großen Hochblätter, die sie umgeben. Sie machen den eigentlichen Zierwert dieses Hartriegels aus. Die Hochblätter sind nicht wie normale Blätter grün, sondern weiß, rosafarben oder rot. Aus botanischer Sicht gehören diese jeweils zu viert zusammen stehenden Blätter nicht zur Blüte. Anfangs schützen sie die kleinen Blüten; später, wenn sie sich entfaltet haben, locken sie mit ihrer auffallenden Farbe Bestäuber an. Markant sind auch die ganz normalen, dunkelgrünen Blätter des Japanischen Blumen-Hartriegels: Sie stehen sich jeweils an den Trieben gegenüber und sind leicht gewellt. Außerdem sind ihre mehr oder weniger parallel verlaufenden Blattadern zum Teil sehr deutlich zu sehen.
Feuriges Finale im Herbst
Die Japanischen Blumen-Hartriegel gehören zu den blühfreudigsten Ziersträuchern, die man sich denken kann: Im Juni sind ihre grünen Blätter unter all den weißen, rosafarbenen oder roten Hochblättern kaum mehr zu erkennen. Gegen Ende des Sommers beeindrucken die Blumen-Hartriegel mit intensiv roten Früchten, die an Himbeeren erinnern. Auch im Herbst ist der Japanische Blumen-Hartriegel nicht zu übersehen, denn seine Blätter färben sich dann leuchtend rot bis rotviolett. Um die typische, etagenartige Wuchsform nicht zu beeinträchtigen, sollte man den Japanischen Blumen-Hartriegel möglichst nicht zurückschneiden. Statt dessen empfiehlt sich ein Standort, an dem er sich frei entfalten kann und sein schöner Wuchs besonders gut zur Geltung kommt.
PdM
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