hat dieser kleine Apfelbaum Krebs?

 
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Mella!

In meinem neuen Garten ist ein kleiner Apfelbaum, der vor 4 Wochen ganz leckere Äpfel getragen hat (Sorte Cox Orange).
Allerdings hat er an einem Ast ganz unschöne große Wunden. Ist dies der Apfelbaumkrebs? Was kann ich dagegen machen?
Einfach den ganzen Ast abschneiden? Überlebt der Baum das, wenn ich ihm ja dann quasi 1/3 seiner Äste wegnehme? Oder kann man ihn dranlassen? Aber wie verhindere ich dann, dass noch mehr befallen wird?
Und wann schneide ich ihn am besten?
Wie kommt es überhaupt zu dieser Krankheit?
Der kleine Baum ist neun Jahre alt und hat nur drei Hauptäste. Der befallene Ast ist der größte der drei. Allerdings, soweit ich mich erinnere und soweit ich auf meinen Fotos erkennen kann hat der Baum nur an den beiden anderen Hauptästen getragen, nicht an dem befallenen Ast.

Das Foto mit Äpfeln ist von Anfang September, die Großaufnahme von dem befallenen Ast habe ich heute gemacht. Der Ast hat noch eine zweite solche Stelle, diese ist auf dem Ganzfoto hinter dem Pfahl und der Stelle, wo der Baum an den Pfahl gebunden ist.

Vielen Dank im voraus für Euer Interesse und Eure Hilfe
LG
Mella
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baki

soooo viele Fragen auf einmal

fangen wir mal mit " Ist dies der Apfelbaumkrebs?" an
---Krebsgeschwüre sehen für mich anders aus

"Was kann ich dagegen machen? "
---entweder komplett entfernen oder die Wunde säubern und mit einem Wundverschluss arbeiten (damit keine Keime in die Wunde kommen und der Baum diese dann so gut es geht wieder schließen kann)
hier klicken (zum Greenshop) - kann ich nur empfehlen.

"Und wann schneide ich ihn am besten? " in den Wintermonaten.
oder auch im Frühjahr (wenn es denn keine Radikalkur werden soll)
Ich würde sagen jetzt ein bischen die Wundränder / Wunde säubern und dieses Wundbalsam drüber --------- fertig(es ist ja kein Schnitt)

Es ist einfach zu Verarbeiten (wie Schuhcreme) - hat einen Pilzschutz und man kann sogar kleinere "Unebenheiten"/Löcher damit zustopfen.
Außerdem hält es sehr lange

falls es jedoch wider Erwarten nächstes Jahr weitergehen sollte, dann RADIKALKUR - und den Ast/die Äste abschneiden/sägen
dann aber das gleiche Spiel mit dem Wundverschluss.

mfg baki
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hama687

Also ob es nun Krebs ist kann man nicht genau auf den Bildern sagen, finde ich, das Geschwür ist noch ziemlich klein falls es denn eins ist... zum Thema wund Verschluss, seit kurzen macht man den wund Verschluss nicht mehr drauf, es ist ganz einfach die Zellwände können sich direkt an der Luft besser regenerieren,

"Prinzip Pflaster beim Finger.."

allerdings sieht deine stelle halt schon so aus als ob der Ast einen schaden genommen hat, vllt zu viele Früchte?!?
würde den ast abschneiden und die pflanze jetzt zum Winter hin noch mal mit "Winterfit" einen Kali, Magnesium Dünger stärken, wie mein vorredner schon gesagt hat am besten ein scharfes Werkzeug benutzten was nicht gerade seit 4 Jahren vor sich hin Rostet

Gruß Alex
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tartan

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Mella!

Vielen Dank für Eure Antworten,

da tun sich natürlich noch neue Fragen auf:

@tartan, der Unterschied zwischen Rindenbrand und Obstbaumkrebs ist mir nicht klar. In dem Artikel, zu dem Dein Link führt, lese ich heraus, dass es erst Rindenbrand auftritt und sich dann daraus der Krebs entwickelt. Kennt jemand eine Seite mit deutlichen Fotos, so quasi Bestimmungsfotos?

@hama687, ziemlich klein ist das Geschwür leider nicht. Wie gesagt, hinter dem Stützpfeiler verbirgt sich noch mal eine große Stelle, die ähnlich aussieht. Und wenn ich das abschneide ist ein Drittel Baum weg. Ein Messer zum reinigen der Wundränder habe ich nicht, müsste ich kaufen. Ich habe nur eine Astschere, aber dafür ist der Ast zu dick, und eine Astsäge. Damit werden die Ränder natürlich nicht richtig glatt.
Zuviele Früchte, das ist möglich, aber nicht in diesem Jahr. Ich kenne den Baum erst seit 2 Monaten, seit ich den Garten zum ersten Mal besichtigt habe. Dieses Jahr hat der Baum an den anderen Ästen reichlich getragen, aber soweit ich mich erinnere nichts an dem einen befallenen Ast.
Winterfit - da bin ich nicht sicher, ob ich im Internet das richtige gefunden habe. Von Chrysal? Ich möchte lieber nur organischen Dünger verwenden, gibt es da etwas entsprechendes aus der Öko-Ecke, was kali- und magnesiumreich ist?

@baki, wie meinst Du das mit dem Wundränder säubern? Mit einem Messer ausschneiden? Und dann mit dem Wundbalsam verschließen?

Oh je, schon wieder so viele Fragen

Liebe Grüße und vielen Dank im voraus
Mella
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baki

Zitat geschrieben von Mella!
...................
@baki, wie meinst Du das mit dem Wundränder säubern? Mit einem Messer ausschneiden? Und dann mit dem Wundbalsam verschließen?

Oh je, schon wieder so viele Fragen

Liebe Grüße und vielen Dank im voraus
Mella


genau so meinte ich es - mit dem Messer aber nur leicht abschaben/säubern
die offenen Stellen evtl. mit einer Bürste staubfrei machen

mfg baki
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Mella!

Zitat geschrieben von baki
Zitat geschrieben von Mella!
...................
@baki, wie meinst Du das mit dem Wundränder säubern? Mit einem Messer ausschneiden? Und dann mit dem Wundbalsam verschließen?

Oh je, schon wieder so viele Fragen

Liebe Grüße und vielen Dank im voraus
Mella


genau so meinte ich es - mit dem Messer aber nur leicht abschaben/säubern
die offenen Stellen evtl. mit einer Bürste staubfrei machen

mfg baki


ok, dann probier ich das erstmal so aus
LG
Mella
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hama687

hey im organischen berfreich wirste nichts finden, da der prozess der zersetzung ab 5 crad so gut wie aussetzt das heist die nährstoffe wären verschmndet,

ja genau von chrysal...
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Niklas

Also - ich werde dazu ein bisschen Senf auftragen:

Ob das nun wirklich die Sorte - Cox Orange - ist stelle ich in Fragezeichen, denn normal ist der nicht so rot. Könnte aber sein, dass bedingt durch den Schaden in den Zweigen die Färbung so ausfällt.

Wenn nun - Cox Orange -, dann steht fest, dass das Bäumchen auf einer schwach wachsenden Unterlage steht - erkennbar an der Verdickung (Veredlungsstelle) direkt über dem Boden.

Zum Anderen würde mir selbst der Standort nicht gefallen und bestimmt nicht dem - Cox Orange -. Warum? Der Platz ist viel zu eingeengt. Dem Bäumchen fehlt Luft! Das könnte dazu führen, dass es in der Ecke ganzjährig zu feucht ist.

So - und nun zum Schadbild. Ganz klar - Obstbaumkrebs -; der bevorzugt einige Apfelsorten befällt; ganz besonders dann, wenn der Standort nicht stimmig ist.
Zu diesen Sorten gehört auch eindeutig - Cox Orange -.
Im Extremfalle führt das zur sogenannten - Kragenfäule -, bei der dann an der Veredlungsstelle - Verdickung direkt über dem Boden - die Rinde faulig wird und event. der ganze Baum abstirbt.

Zur Behandlung der Wundstellen: Die Wundränder mit einem scharfen Messer glatt und sauber ausschneiden. Eventuell den inneren Bereich der Wunde sauber ausbürsten und zumindest die Wundränder verschließen. Dafür nehme ich immer - mit bestem Erfolg - kalt streichbares Baumwachs! Das hat gegenüber anderen Mitteln den Vorteil, dass es elastisch bleibt und keine harte Kruste bildet - die sich von der Wunde lösen kann und sich dann dahinter Feuchtigkeit sammelt. Weitere Fäulnis wäre dann vorgegeben.

Wie sich das Bäumchen weiter verhält muss man eben abwarten.

In diesem Sinne - gutes Gelingen.
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Mella!

Niklas, vielen Dank für Deine ausführliche Antwort!

Der Apfel schmeckt auf jeden Fall wie Cox Orange, obwohl ich auch finde, dass er nicht so aussieht. Was ich als Cox Orange kenne, ist nicht so rot, eher grün-orange, da gebe ich Dir Recht, Niklas. Aber ich Vorpächter des Gartens, die den Baum gepflanzt haben, haben ihn Cox Orange genannt. Im Netz habe ich eine rote Sorte gefunden, vielleicht ist er das: roter Cox Orange: http://www.wofis.net/index.php?MID=1100&TEXT=Apfelliste

Und ja, den finde den Standort auch nicht ideal, aber ich habe noch nie einen Baum verpflanzt und bin nicht so sicher, ob das klappt und auch nicht, wo er sonst hinsollte. Ich habe schon dieses wucherndem Gewächs, links um den Baum herum entfernt. Das haben die Vorpächter überall angepflanzt, wohl weil es sich "so schön" ausbreitet. Rechts von dem Bäumchen steht ein Quittenbusch, der auch arg in den Baum hineinwächst. Da bringe ich es noch nicht so ganz übers Herz, ihn herauszunehmen. Obwohl die Früchte alle abgefallen sind bevor sie auch nur annähernd gelb waren. Ich werde ihn auf jeden Fall kräftig zurechtschneiden, damit etwas Luft zwischen Apfel und Quitte ist.

Immerhin ist die Veredlungsstelle noch in Ordnung, da erkenne ich keinerlei Schäden. Dann werde ich mal mein Glück und das des Baumes versuche.
Nochmal zum Messer, nimmt man da ein spezielles Messer aus dem Gartenbedarf oder ein ganz normales Haushaltsmesser oder ein Taschenmesser?
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Niklas

Du schreibst:
==========
Nochmal zum Messer, nimmt man da ein spezielles Messer aus dem Gartenbedarf oder ein ganz normales Haushaltsmesser oder ein Taschenmesser?
==========

Im Grunde kannst Du jedes Messer verwenden - es muss nur scharf genug sein, damit die Schnittflächen auch glatt genug werden. Natürlich sollte die Klinge für solche Zwecke auch stabil genug sein - gutes Taschenmesser ist bestimmt nicht schlecht.

Hast recht - es gibt eine Sorte - Roter Cox Orange -! Sie ist aber im allgemeinen Anbau nicht von großer Bedeutung.

In diesem Sinne - viel Erfolg.
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baki

Danke Niklas
schön einen Fachmann hier im Forum zu haben

gut zu wissen, das es sich hier auch um eine Art von Krebs handelt

zum Wundverschluss:
Mit Baumwachs stehe ich immer auf Kriegsfuß, da es immer so klebt.

dieser Wundverschluss aus der Tube hält (bei mir im Garten) schon recht gut.

bei einer buntlaubigen Zwergweide habe ich es ausprobieren müssen,
da der Stamm fast komplett aufgerissen/abgeschält gewesen ist (vor 5 Jahren)
nach einer Behandlung (pro Jahr einmal im Frühjahr) ist der Stamm von 2 cm auf etwa 6-7cm Durchmesser gewachsen.
(hat also nicht geschadet .
Der Wundverschluss hat immer gut ein Jahr gehalten und ist dabei kaum/nicht gerissen.

letzte Behandlung Anfang 2006
hier ein Bild von diesem Jahr, vom Stamm
forum/album_pic.php?pic_id=5275&user_id=1335
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Niklas

Nabend - baki -

so ist das nun mal - jeder hat eigene Erfahrungen und eben auch - Vorlieben.

Das - Kleben - und - der Duft - des Baumwachses haften mir eben schon Jahrzehnte an. Manchmal kann ich richtig dran - schnüffeln - wenn ich's warm mache und der - Spiritusduft - seine Kreise zieht.

Dagegen habe ich mit dem - Lac-Balsam - immer ungute Erfahrungen gemacht; besonders dann, wenn es als Wundverschluss bei Veredlungen verwendet wurde.

In diesem Sinne:
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thrips

hallo allerseits,
hoffentlich ist nicht gleich mein erster beitrag fehl am platz, besser konnte ich ihn jedoch nicht einordnen:

in unserem hausgarten (nordbaden gut 300m ünn, habe ich vor 3 jahren 4 bäume gepflanzt, von denen leider 2 schwächeln.

1. am schlimmsten hat es den cox orange erwischt, ich vermute mal, dass es sich um (die mir bisher unbekannte) kragenfäule handeln könnte. die rinde fehlt die untersten ca. 10cm des stammes fast komplett, am übergang zur rinde sind wucherungen, ähnlich einer geschälten walnuss zu erkennen, die ersten cm rinde nach der kahlen stelle sind leicht violett gefärbt. des weiteren finden sich in die tausende gehende, etwa spinnmilbengroße, aber sehr agile weiße krabbeltiere. (folgebefall?)
der baum hat letztes jahr etwa 10 äpfel getragen, dieses jahr nichts.

2. einige meter daneben steht ein stuttgarter gaishirtle. dieser hat ebenfalls direkt über dem boden einen tiefen, etwa 10-12cm langen längsriss im stamm, hoffentlich nicht vorstufe zum cox-problem.
auch dieser baum trug vergangenes jahr 10-15 birnchen, dieses jahr nichts.

gibt es noch hoffnung für die beiden patienten? was kann ich nächstes mal besser machen, falls nichts mehr zu retten ist?

für hilfestellung wäre ich sehr dankbar.

grüße
der thrips
gaishirtle2.jpg
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cox2.jpg (854.47 KB)
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Niklas

Hallo und guten Abend - thrips -

Zum - Cox - könnte Deine Vermutung passen, da dieser dafür recht anfällig ist.
Zum - Gaißhirtle - Fragezeichen. Sieht mir aber nach einer - mechanischen Verletzung - aus.

Davon ausgehend, daß Du da im Garten Buschbäumchen gepflanzt hast, suche ich in den Bildern die Veredlungsstelle.

In der Regel ist diese an solchen Jungbäumen runde 15cm über den ersten Wurzeln zu finden - als dickerer Knoten.
Dieser - Knoten - muss (das ist dringend geboten) nach der Pflanzung immer über der Erde sein - wenn möglich diese 15 oder 20 cm.
Warum? Einmal um zu verhindern, daß die Edelsorte eigene Wurzeln macht und so die Eigenschaften der Unterlage z.B. EM Typ IX beim Cox ausgeklammert werden.
Zum andern ist dann der Befall (Cox) von Kragenfäule verringert, weil die Edelsorte weiter aus dem feuchten Bereich heraus kommt und schneller abtrocknen kann (natürlich nur, wenn dauerhaft darauf geachtet wird und nicht durch dichten Unterbewuchs dieses hinfällig wird).
Bedeutet auch, dass Mulchauftrag (Grasschnitt) nicht die Veredlungsstelle überdecken sollte.

Für die Birne gilt das mit der Veredlungsstelle gleich, zumal wenn sie auf - Quitte - als Zwergunterlage - veredelt wurde/ist.

In diesem Sinne:
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