Es grünt und blüht – ein neues Biogartenjahr steht an

Autor: Redaktion Magazin   
Veröffentlicht: 10.05.2012 - 18:42 Uhr
 


„Den 1. April musst überstehen, dann kann dir manches Guts geschehen“, sagt eine alte Bauernregel, die Hoffnung macht. Der Winter hat sich nun endgültig verabschiedet, die Tage werden immer länger und selbst die Nächte wärmer. Im Garten grünt und blüht es bereits. Mit etwas Glück braucht der Gärtner keine starken Fröste mehr zu befürchten. Was bisher reine Vorüberlegungen waren, kann nun in dieTat umgesetzt werden. Es wird Zeit, im Biogarten Hand anzulegen und die lang gehegten Pläne zu verwirklichen.

Während verschiedene Kräuter- und Gemüsesorten nun vorgezogen werden, freuen sich jetzt ältere Rasenflächen über Pflege. Liegengebliebenes Laub wird entfernt und Nahrung in Form von Dünger zugefügt. Ein biologischer Bodenaktivator hilft, verdichteten Boden wieder aufnahmefähig zu machen. Auch organischer Dünger gefällt dem Rasen. Außerdem sollte damit begonnen werden, den Rasen regelmäßig zu mähen – der naturbewusste Gärtner übertreibt es damit jedoch nicht: Allerlei natürliche Helferlein freuen sich über Rückzugsflächen auf ungemähten Wiesen und in unordentlichen Gartenecken.

Rückschnitt erwünscht

Die ersten Frühblüher sind mittlerweile verblüht und ein Rückschnitt nach der Blüte ist nötig. Immergrüne Gehölze ist nun die richtige Zeit - jetzt gepflanzt schaffen sie sich genügend Reserven für den nächsten Winter. Stauden können geteilt und zum Beispiel Erbsen, Kohlrabi, Rote Beete und Kopfsalate ausgepflanzt werden. Dabei wird vorausschauend gepflanzt, denn besonders die großen Kohlarten brauchen auf Dauer ausreichend Platz. Vor allem Blumenkohl und Wirsing wollen sich ausbreiten. Auch für beliebte Kräuter wie Pfefferminze, Beifuß, Oregano und Thymian gehen nun an den Start. Besonders wärmeliebende Pflanzen sind besser im Frühbeet oder im Foliengewächshaus aufgehoben, damit ihnen die recht kühlen Nächte nichts anhaben. Ende April können dann auch vorgezogene Kartoffeln ins Freiland umziehen. Ideal sind warme Tage mit gut abgetrockneter Erde, sonst faulen die Knollen schnell. Spätestens Ende April sollte man Obstgehölze anpflanzen.
Jungpflanzen müssen vor Schnecken geschützt werden, denn die ersten Schleimer sind schon unterwegs. Lässt man ihnen Anfang des Jahres zur Vermehrung zu viel Spielraum, spürt man die Folgen im Verlauf des Gartenjahres. Schleimspuren, Kotreste und Fressschäden sind deutliche Hinweise auf nächtliche Aktivitäten der ungeliebten Gartenbewohner. Bierfallen und Schneckenzäune helfen, die Tiere zu bekämpfen. Schneckenkorn auf Eisenphosphat-Basis wirkt gut gegen Schnecken, hat aber auf Nützlinge wie Igel keine Auswirkungen. Deshalb sollte man beim Kauf von Bekämpfungsmitteln unbedingt auf die Inhaltsstoffe achtet, um Nützlinge nicht zu schädigen.

Netze helfen

Um Karotten, Zwiebeln, Lauch oder Kohl vor Gemüsefliegen zu schützen, reicht meist ein Netz . Drohende Pilzerkrankungen können schon jetzt erkannt werden. Genaues Beobachten der Pflanzen lohnt sich. Das Spritzen mit Schachtelhalmextrakt beugt dem Pilzbefall von Erdbeeren, Beerensträuchern und Rosen vor. Auch der Echte Mehltau ist häufig schon erkennbar. Befallene Austriebe werden am besten frühzeitig entfernt.
Nicht umsonst wird der Mai auch als Wonnemonat bezeichnet, ist er doch eine wahre Pracht für den heimischen Gärtner. Der Flieder duftet, die Sonne strahlt und die ersten würzigen Kräuter verströmen ihren Duft. Zu schnell verdrängt man die Gefahr der Eisheiligen und lässt sich verleiten, wärmeliebende Exoten zu früh nach draußen zu stellen. Lieber wartet man damit noch ein bisschen ab und widmet sich wichtigeren Aufgaben im Biogarten. Fast alles kann im Mai noch gesät werden: Rosenkohl, Steckzwiebeln, Karotten, Erbsen, Spinat und Radieschen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Gurken, Feuerbohnen und Lauch können bedenkenlos ins Freie wandern. Sonnenplätze reserviert man für wärmeliebende Arten wie Tomaten, Paprika und Zucchini. Sie sollten erst nach den Eisheiligen ins Freie. Ein leichtes Vlies schützt vor kühlen Nächten. An besonders warmen Tagen sollten die Pflanzen ausreichend gewässert werden. Um Schnecken keine idealen Bedingungen zu schaffen, gießt man am bestens morgens. Früh ausgesäte Gemüse- und Kräuterpflanzen dünnt man aus, damit sie kräftig und gesund wachsen. Manch eifriger Gärtner kann sogar schon ernten, was er im frühen Frühjahr im Folientunnel oder dem Gewächshaus vorgezogen hat.

Freude an Hornspänen

Dahlien, Stauden und Herbstblüher wie Astern werden jetzt gepflanzt. Eine Handvoll Hornspäne ins Pflanzloch gegeben, gefällt den Blühpflanzen sehr gut. Gladiolen, Montbretien, Lilien, Freesien und Iris können jetzt noch ausgepflanzt werden. Eine üppige Blütenpracht ist so gesichert. Einjährige Sommerblumen wie Tagetes, Malve und Mohn können auch jetzt noch ausgesät werden.
Vor den Eisheiligen wandern Oleander und Kamelien nach ins Freie. Nach den letzten kühlen Nächten folgen Engelstrompete, Bleiwurz, Geranie und Co. Die ideale Zeit ist nun gekommen, eine Blumenwiese oder zumindest eine kleine Ecke dafür anzulegen - Schmetterlinge und andere nektarsuchende Insekten werden es danken. Spätestens jetzt entfernt man Verblühtes an Narzissen und Tulpen. Das Laub bleibt jedoch stehen, bis es gelb wird und abstirbt.

Nächtliches Sammeln

Regelmäßiges Absammeln hilft gegen die gefräßigen Schnecken, auch Schneckenzäune können noch angeschafft werden. Spritzmittel beispielsweise aus Rainfarn helfen gegen Läuse. Diese Mittel schonen im Gegensatz zu chemischen die Nützlinge . Schachtelhalmbrühe muss unter Umständen nun häufiger eingesetzt werden. Mehltau und Rost an Blättern wird so schnell wie möglich entfernt, um eine Ausbreitung zu verhindern. Gegen fliegende Schädlinge im Gewächshaus werden gelbe Leimtafeln aufgehängt – sie schützen vor erstem Befall. Gegen den Apfelwickler legt man idealerweise einen Ring aus Wellpappe an. Regelmäßiges Absammeln schützt vor Befall.
Ein wahres Blütenfest im Garten ist der Juni. Iris und Rosen blühen in üppiger Pracht, die ersten Früchte der Frühjahrsarbeit kann man jetzt ernten. Und dabei ist doch die Arbeit nicht zu vernachlässigen, liebt doch auch das Unkraut diesen Monat. Die so genannten Wildkräuter sind übrigens wertvoll für den Kompost und das spätere Mulchmaterial. Auch Aussaaten für Herbst und Winter können jetzt noch erledigt werden. Möhren, Winterlauch, Knollenfenchel, eine Nachzucht Radieschen – alles, was das Gärtnerherz im späteren Jahr noch begehrt – kann jetzt gezogen werden. Der Rasen freut sich über regelmäßiges Mähen und die ersten verblühten Stauden über einen Rückschnitt.

Eine Stütze bieten

Hochwachsende Stauden und Einjährige leiden bei Sommergewittern und starkem Regen. Eine feste Stütze oder ordentliches Anbinden halten die Pflanzen.
Spätestens jetzt sollte Stroh zwischen die Erdbeeren gelegt werden, damit die reifenden Früchte trocken und sauber bleiben. Nach der Blüte sollten Rosen noch einmal mit einem organischen Dünger unterstützt werden. Bei häufiger blühenden Sorten wird Verblühtes entfernt. Rost- und Mehltauflecken sollten genau beachtet werden: Weg mit allem, was eine Gefahr darstellt. Gegen Mehltau wird Schachtelhalmbrühe oder Knoblauchtee gespritzt und gegen Rost hilft ebenfalls Schachtelhalmbrühe, aber auch Rainfarntee und Steinmehl. Der Tee aus Rainfarn oder auch aus Wermut hilft bei kleineren Bäumen gegen Dickmaulrüssler und Apfelwickler. Ausführlichere Informationen zu Pflanzenbrühen und -jauchen finden Sie im Pflanzenmagazin Ausgabe 2 (2/20120). -nf-



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