Grünflächen helfen bei Hitzeperioden und Hochwasser
Autor: Frank Veröffentlicht: 30.08.2011 - 18:54 Uhr
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Klimawandel bringt Hitzeperioden und Hochwasser - Stadtplaner müssen sich dieser Herausforderung stellen
Auch wenn das in diesen oft kalten Sommertagen keiner so recht glauben mag: Die aktuellen Analysen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zeigen, dass die Jahresmitteltemperatur in Deutschland von 1881 bis 2010 um 1,1 Grad Celsius gestiegen ist. Die letzten 20 Jahre sind dabei die beiden wärmsten Dekaden des gesamten Zeitraums. Die Klimasimulationen des DWD sagen bis zum Ende dieses Jahrhunderts für die Bundesrepublik eine weitere Erwärmung von bis zu vier Grad Celsius voraus. In diesem veränderten Klima müssen wir uns auf vermehrt auftretende extreme Wetterereignisse einstellen. Der DWD rechnet mit intensiven Hitzeperioden in den Sommermonaten sowie häufigem Starkregen und damit verbundenem Hochwasser im Winter.
Die erwarteten Hitzeperioden werden vor allem städtische Ballungsräume betreffen. „Um die Wärmebelastung der Stadtbevölkerung zu reduzieren, sind Stadtplaner schon jetzt gefordert", so Andreas Kipar, Mitglied im Kuratorium der Stiftung DIE GRÜNE STADT. „Der Ausbau von Frischluftschneisen durch eine aufgelockerte Bauweise und mehr Grün- und Wasserflächen wird immer wichtiger. Im vorhandenen Baubestand können Fassadenbegrünungen, die Anpflanzung von Bäumen oder eine Entsiegelung von Plätzen und Straßen darüber hinaus zu einer Minderung des Temperaturanstiegs in den Metropolen beitragen."
Auch die vorhergesagten Starkregenereignisse erfordern bereits jetzt größerer Anstrengungen, um den drohenden Wassermassen zukünftig Herr zu werden. „Sehr dicht bebaute und versiegelte Flächen verhindern, dass Regenwasser versickern kann und führen so zu einem raschen Oberflächenabfluss. Die Folgen: Überlastung der Kanalisation und Überschwemmungen. Auch dieses Problem der Stadtklimatologie kann mit mehr Grünflächen in den Ballungsräumen angegangen werden", erläutert Kipar. "Urbane Grünräume sind heute nicht mehr nur dekorativ, sondern erfüllen zunehmend wichtige Aufgaben der Lebensqualität in der Stadt."